Rucola-Salat ist nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest teils deutlich mit Nitrat belastet. In acht von neun geprüften Rucola-Salaten fanden die Tester den Schadstoff. Das berichtet die Stiftung Warentest in der aktuellen April-Ausgabe. Auch bei Feldsalat schlagen die Tester Alarm. Jedoch waren die Proben insgesamt weniger belastet, eines von neun Produkten nur sehr gering.
Im Test: Chicoree, Feldsalat und Rucola
Untersucht wurden zehn Chicorée sowie je neun Feldsalate und Rucola, eingekauft im Discounter, Supermarkt und Biohandel. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Sorten, so Stiftung Warentest. Während Chicorée durchweg gute und sehr gute Ergebnisse erzielt, sind die meisten Feldsalate wegen Nitratbelastung befriedigend und die meisten Rucola wegen noch stärkerer Nitratbelastung ausreichend – mit zwei Ausnahmen: Bei den Feldsalaten liegt die Bio-Ware von „Denn’s“ deutlich vorn, von den Rucola ist der von „Edeka“ gerade noch befriedigend.
Beim Chicorée schnitten alle getesteten Produkte mit mindestens gut ab, zwei Bioprodukte sogar mit sehr gut („Alnatura“ und „Denn’s Biomarkt“ ). „Gerade im Winter macht sein niedriger Nitratgehalt Chicorée zum Gemüse erster Wahl“, so das Fazit der Tester.
Nitrat kann bei falscher Lagerung oder Transport zu Nitrit werden
Nitrat selbst ist relativ harmlos. Im Körper, bei falschem Transport oder Lagerung des Grünzeugs kann es aber zu Nitrit werden – und Nitrit sich im Körper zu Nitrosaminen umwandeln. In Tierversuchen warten manche von ihnen krebserregend. Weniger Sorgen müssen sich Salatliebhaber wegen anderer Schadstoffe wie Pestizide, Perchlorat oder Chlorat machen. Eine unerfreuliche Ausnahme ist Rucolasalat von „Real“, in dem sich deutliche Mengen Perchlorat fanden, allerdings noch unterhalb des EU-Referenzwertes.
Anders als Blattsalate speichert Chicorée Nitrat in der Wurzel, nicht in den essbaren Blättern. So erklärten die Tester weitere Gründe, warum sie im Feldsalat und Rucola deutlich mehr Nitrat fanden: Beide Pflanzen nähmen für ihr Wachstum besonders viel von der Substanz aus dem Boden auf. Zudem benötigen beide Pflanzen viel Licht, um Nährstoffe optimal für das eigene Wachstum verwerten zu können. Da alle Testsalate im Januar gekauft wurden, konnten sie an den kurzen Tagen im Winter nur wenig Licht bekommen. Alle Rucola wuchsen zudem in Folientunneln oder Treibhäusern, die zwar schützen, aber noch weniger Licht durchlassen.
Rucola-Saison ist von Mai bis Oktober
Die Stiftung Warentest rät Verbrauchern, auf abwechslungsreiche Gemüseauswahl zu achten und von Natur aus Nitratreiches wie Rucola nur während der Saison von Mai bis Oktober zu verzehren. Denn dann komme der hier geerntete Salat nicht aus Gewächshäusern. „Aufgrund hoher Nitratgehalte ganz auf Grünes zu verzichten, ist keine gute Idee, denn die positiven Effekte von Obst und Gemüse überwiegen die Risiken durch zu viel Nitrat“, so die Verbraucherschützer. (sar/dmn)