Berlin – Ohne sie ist ein Brot oder Croissant nur halb so gut: Butter. Verbraucher können beim Kauf nicht viel falsch machen, viele Produkte sind geschmacklich und hygienisch einwandfrei – doch es gibt auch Ausreißer.
Eine Markenbutter stark mit Keimen belastet
Die Stiftung Warentest hat jetzt 30 Buttersorten getestet, jede zweite wurde für „gut“ befunden, heißt es in der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 04/2018). Zwölf erhielten die Note „befriedigend“, eine Markenbutter fällt wegen sehr hoher Keimzahl durch.
Konkret wurden 15 mildgesäuerte, 13 Süß- und zwei Sorten Sauerrahmbutter getestet, davon knapp die Hälfte in Bio-Qualität.
Die besten mildgesäuerten Buttersorten: Edeka Gut & Günstig (1,29 Euro) und Sachsenmilch (2,39 Euro) gefolgt von Aldi Süd Milfina (1,29 Euro) und Frau Antje (2,69 Euro). Neunmal wurde die Note „befriedigend“ vergeben.
Die beste Süßrahmbutter: Rewe Bio (2,15 Euro).
Die schlechteste Süßrahmbutter: Kerrygold. Sie hat den Test nicht bestanden und bekam nur ein „Mangelhaft“. Im Labor wurde hier eine hohe Zahl an Keimen festgestellt, was auf mangelnde Hygiene bei der Produktion schließen lässt. Aber: die mildgesäuerte Kerrygold-Butter schnitt wiederum gut ab.
Das Unternehmen Kerrygold hat unterdessen die Vorwürfe zurückgewiesen. Stiftung Warentest habe die Kühlkette unterbrochen, erklärte der Butter-Produzent Kerrygold in einer Stellungnahme (hier mehr erfahren).
Insgesamt wurde bei Süßrahmbutter fünfmal die Note „gut“, sechsmal die Note „befriedigend“, einmal ein „Ausreichend“ und einmal ein „Mangelhaft“ vergeben.
Bei Sauerrahmbutter wurden nur zwei Produkte getestet: Eines schnitt „gut“ ab, das andere „ausreichend“.
Der Preis bei Butter schwankt mitunter relativ stark – für Verbraucher kann es sich daher lohnen, Butter einzufrieren. Allerdings büßt sie dadurch etwas an Geschmack ein. Gefrierbrand lässt sich vermeiden, wenn man die Butter originalverpackt in einer Dose oder einem Gefrierbeutel tiefkühlt. Im Kühlschrank taut Butter in zwei bis drei Stunden auf, bei Raumtemperatur geht es schneller.
Diese Kriterien muss Deutsche Markenbutter erfüllen
Für Butter gibt es zwei Handelsklassen: „Deutsche Markenbutter“ und „Deutsche Molkereibutter“. An Molkereibutter werden geringere Anforderungen gestellt. Welche Kriterien die Deutsche Markenbutter erfüllen muss, erklärt die Stiftung Warentest so:
Zutaten
Um sich Deutsche Markenbutter nennen zu dürfen, muss die Butter unmittelbar aus pasteurisiertem Rahm hergestellt werden. Bei der Produktion erlaubt sind nur Wasser und Speisesalz. Welche Milchsäurebakterien die Molkerei zusetzen darf, ist ebenfalls vorgegeben.
Kontrollen
Hersteller müssen eine Zulassung beantragen, wenn sie Deutsche Markenbutter produzieren wollen. Nach der Zulassung muss der Hersteller weiter jeden Monat Proben an die zuständige amtliche Qualitätskontrolle zur Untersuchung schicken.
Fünf Punkte
Amtliche Kontrolleure prüfen Eigenschaften wie Aussehen, Geruch, Geschmack. Auch die Textur – Strukturen in der Butter wie Poren, Schichten und Risse – wird geprüft. Weiterhin spielen pH-Wert, Streichfähigkeit und Wasserverteilung eine Rolle. Deutsche Markenbutter muss in diesen Kategorien jeweils mindestens vier von fünf Punkten erreichen.
(dpa)
Das könnte Sie auch interessieren: