Plus Size auf dem VormarschPralle Kurven sind sexy – und sogar gesund!
Das läuft aber mal rund! Barbie kriegt nach 52 Jahren endlich breitere Hüften, Plus-Size-Model Ashley Graham (28) gelingt jetzt sogar der Ritterschlag : Sie ziert das Cover der „Sports Illustrated“ – und das mit Konfektionsgröße 44.
Doch es gibt noch weitaus wichtigere Gründe, um dem Kurvenstar den roten Teppich auszurollen. Neueste Studien belegen: Mit ein paar Pfund mehr auf den Rippen lebt es sich nicht nur besser, sondern auch noch gesünder!
Ashleys fester Bauch wölbt sich nach außen. Ihre Brüste scheinen das Bikini-Oberteil zu sprengen. Dazu die prallen Schenkel. An solch einem Prachtweib hätte schon Rubens vor 400 Jahren seine helle Freude gehabt.
Der ideale BMI liegt bei 27
Jetzt begeistert die dralle Amerikanerin vor allem Ärzte wie die Hamburger Gesundheitswissenschaftlerin Ingrid Mühlhauser. Sie hat in einer Reihe von Studien festgestellt, dass der ideale Bodymaß-Index nicht bei 20 bis 25 liegt, sondern viel mehr bei etwa 27.
Heißt: Normalo-Männer und Frauen, die zwar keineswegs fett sind, sondern einen leichten Rettungsring um die Hüften tragen, haben einfach mehr vom Leben. Sie leiden den Untersuchungen zufolge seltener an schweren Erkrankungen wie Krebs.
Ein kleines Kilo-Polster bewährt sich zudem als Schutzschild bei Stress und Folgekrankheiten wie Depressionen oder Schlaganfällen. Aber aufgepasst: Ab einem BMI von 30 wandeln sich diese Vorteile ins Gegenteil um.
Ein knallhartes Sport-Programm hält Ashley Graham fit
Und voilà, wer hat den gesundheitlichen Spitzen-BMI? Ashley Graham natürlich. Mit einem Gewicht von ca. 85 Kilo bei einer Größe von 1,75 Metern entspricht die brünette Schönheit, die ihre Kurven mit einem knallharten Sportprogramm in Form hält, dem Ideal des derzeit so angesagten Wohlfühl-Gewichts.
Wie bitte? Sport und tägliche Work-outs statt Schokolade? Sicher. „Als Plus Size Model darfst du etwas üppiger sein, aber nicht fett. Der Körper muss straff sein“, sagt Andreas Donat von der Kölner Casting-Agentur „FameOnMe“. Die sucht insbesondere für Kataloge, Discount-Werbung und kurze Clips kräftigere Models.
Plus-Size-Model sind so gefragt wie nie
Gefragt sind Frauen ab Konfektionsgröße 42 und Männer ab 52 aufwärts – was eher dem Durchschnittsdeutschen entspricht, in der Branche jedoch als XXL durchgeht. Da bei immer mehr Ketten die Oversize-Größen florieren, setze man zunehmend auch Models, die in die Outfits passen.
Realistisch? Nun ja, ein bisschen Schummeln erlaubt auch Ashley den Fotoshop-Künstlern. „Ich habe Cellulite und schäme mich nicht dafür. Aber oft ist es schöner, ein glattes Bein auf dem Foto zu sehen als eines mit Dellen.“
Auf der nächsten Seite: Model Sabrina Sadnik aus Köln meidet die Waage
Sabina Sadnik (19) aus Köln würde ihre Kurven niemals in weiten Säcken vertuschen, die alles kaschieren – im Gegenteil. „Als ich in die Pubertät kam, wurden die Hüften breiter, und ich bekam viel Busen“, lacht sie, „aber ich habe damit nie Probleme gehabt und finde Diäten total unnötig“.
Sie trägt Konfektions-Größe 42/44 bei 1,74 Meter und hat die Waage aus ihrem Haushalt verbannt. „Was sagt schon eine Zahl aus, wenn ich dank Pilates und Schwimmen fit und gelenkig bin?“
Was sie echt nervt, sind Fotoshootings mit Magermodels: „Sobald du was isst, heißt es: Klar, die Plus-Size können ja alles in sich reinfuttern.“ Nein, sie ernähre sich sehr bewusst, verzichte abends zum Beispiel auf Kohlenhydrate – „aber ich hungere eben nicht“.
Nicht nur die Blicke der Männer und die Kommentare im Freundeskreis bestätigen sie in ihrem Wohlfühlgewicht. Längst ist sie hauptberuflich bei „Curve Model Management“ in Hamburg unter Vertrag, einer Agentur, die sich auf „Plus Size“-Models spezialisiert hat. So hat sie u. a. für C&A und Asos gemodelt.