Eine gefährliche Streptokokken-Infektion breitet sich mit rasanter Geschwindigkeit in Japan aus. Die Behörden sind alarmiert.
Rekordzahlen alarmierenGefährliche Infektionskrankheit breitet sich in Asien aus – ganzes Land in Sorge
Von Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen und Husten, über Mandel- und Lungenentzündungen bis hin zu schweren Verläufen mit Nekrose und Organversagen: Die Krankheitsverläufe bei Patientinnen und Patienten sind besorgniserregend.
Aktuell kämpft Japan mit der schwersten Form einer Streptokokken-Erkrankung, dem „Streptokokken-induzierten toxischen Schock-Syndrom“, das in einigen Fällen tödlich endet. Besonders in den Metropolen wie Tokio, Osaka und Kyoto steigen die Infektionszahlen rasant an.
Gefährliche Streptokokken-Infektionen in Japan – Behörden alarmiert
Wie der „Guardian“ berichtet, sei es noch unklar, wie es zu so einer Krankheitswelle kommen konnte. Die Gesundheitsbehörden versuchen, die Ursache für den Anstieg der gefährlichen Streptokokken-Erreger ausfindig zu machen – bislang ohne Erfolg.
„Es gibt immer noch viele unbekannte Faktoren hinsichtlich der Mechanismen hinter schweren und plötzlichen Formen von Streptokokken, und wir sind noch nicht im Stadium, in dem wir sie erklären können“, so das Nationale Institut für Infektionskrankheiten (NIID).
Die meisten Fälle von STSS werden durch ein Bakterium namens Streptokokken-Pyogenes verursacht. Während sich viele Menschen infizieren und symptomfrei bleiben, führen die Bakterien in einigen Fällen auch zu gefährlichen Krankheitsverläufen.
Besonders gefährdet sind laut NIID ältere Menschen. Anhand der vorläufigen Infektionszahlen zeigt sich jedoch, dass auch Menschen unter 50 Jahren teils schwer erkranken.
Wie die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“ berichtet, starben von 65 Menschen unter 50 Jahren, die im Zeitraum von Juli bis Dezember 2023 einen toxischen Schock aufgrund einer Streptokokken-Infektion erlitten haben, ein Drittel.
In den ersten zwei Monaten im Jahr 2024 wurden bereits 378 Fälle einer solchen Streptokokken-Infektion dokumentiert. Zum Vergleich: Für das vergangene Jahr 2023 wurden insgesamt 941 Fälle verzeichnet.
Der Infektiologe Ken Kikuchi von der Tokyo Women’s Medical University sieht die Ursache hinter den ansteigenden Infektionszahlen in der Aufhebung der Corona-Maßnahmen: Viele Menschen würden sich nicht mehr an die Regeln zur Infektionsprävention, wie beispielsweise das regelmäßige Händewaschen, halten.
Das japanische Gesundheitsministerium appelliert aus diesem Grund an die Bürgerinnen und Bürger: „Wir möchten, dass die Menschen vorbeugende Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel ihre Finger und Hände sauber zu halten“, so Gesundheitsminister Keizo Takemi.
Die Streptokokken werden durch Tröpfcheninfektion und Körperkontakt übertragen. Durch regelmäßiges Händewaschen oder Desinfizieren könnten die Infektionszahlen verringert werden.