VerhütungPille nehmen und Rauchen – verträgt sich das?
Frauen, die rauchen und die Pille nehmen, bekommen Thrombose – heißt es zumindest häufig. Aber stimmt das eigentlich?
Natürlich nicht sofort und auch nicht immer, sagt Gabriele Gossing, leitende Oberärztin an der Klinik für Geburtsmedizin der Charité - Universitätsmedizin Berlin. „Aber das Risiko ist etwa um das Dreifache erhöht.“
Warum vertragen sich Pille und Rauchen so schlecht?
Die Mechanismen, die dahinterstecken, sind vielfältig: Zum einen schädigt Rauchen die Gefäßwände, so dass ein Verschluss leichter möglich wird, wie Gossing erklärt. Außerdem verengen sich durch das Nikotin die Gefäße, und bei Rauchern nehme die Anzahl der roten Blutzellen, also der Sauerstoffträger, als Ausgleich zu. Damit verändere sich die Fließeigenschaft des Blutes negativ. Zum anderen gerinne das Blut durch einige Inhaltsstoffe der Pille leichter. „Dadurch steigt das Risiko zusätzlich an.“
Wie sollten Raucherinnen verhüten?
Deshalb sagt Gossing: „Wenn eine Frau sich entschieden hat zu rauchen, sollte sie besser alternative Verhütungsmethoden wie eine Spirale verwenden.“
Gleiches gilt für Frauen, die schon einmal eine Thrombose hatten. Ist der Gefäßverschluss in der Familie bereits aufgetreten, sollte ein Spezialist mit einer sogenannten Gerinnungsdiagnostik untersuchen, ob die Pille in Bezug auf das Thrombose-Risiko das geeignete Verhütungsmittel ist.
Woran erkenne ich eine Thrombose?
Schwellungen und Spannungsgefühl im Bein können auf eine Thrombose hindeuten. Auch Rötungen oder Wärme können darauf hindeuten. Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß verstopfen kann. Besonders gefährdet sind Raucher, Übergewichtige, Schwangere, Frauen, die die Pille nehmen, aber auch Diabetiker.
Warum ist eine Thrombose so gefährlich?
Bei einem Thrombose-Verdacht geht man am besten zum Arzt, denn im schlimmsten Fall kann das Blutgerinnsel in die Lunge gelangen und dort ein Gefäß blockieren. Eine solche Lungenembolie kann lebensbedrohlich sein. Alarmzeichen sind plötzliche Atemnot oder Husten, Brustschmerzen und ein beschleunigter Herzschlag.
(dpa)
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