Wie lange kann man die Luft anhalten? Und was ist der Weltrekord für die längste Zeit im Luft-Anhalten? Die Antworten darauf und ab wann es gefährlich wird, finden Sie in diesem Artikel.
Bis zur BewusstlosigkeitWie lange kann man die Luft anhalten?
Jeder hat schonmal aus Spaß die Luft angehalten, beispielsweise als Kind im Schwimmbad, wenn man gegen seine Freunde gewinnen wollte. Richtig lange hat da aber keiner durchgehalten, schnell ist man wieder aufgetaucht und hat nach Luft geschnappt.
Aber wie lange kann man überhaupt die Luft anhalten? Und was ist die längste Zeit, die ein Mensch jemals die Luft angehalten hat?
Wie lange kann man die Luft anhalten?
Wir brauchen den Sauerstoff, den wir einatmen, zum Überleben. Ohne ihn kann das Gehirn sehr schnell nicht mehr ausreichend versorgt werden. Wenn wir die Luft anhalten, also tief einatmen und die Luft dann in uns behalten, merken wir direkt, wie sich ein Druck in unserer Brust ausbreitet und sich der Atemreflex verstärkt.
Den Atemreflex können manche länger, andere kürzer unterdrücken, aber am Ende zwingt uns der Körper dazu, wieder zu atmen. Deswegen kann man sich auch eigentlich nicht selber zur Bewusstlosigkeit zwingen, wenn man die Luft anhält. Durchschnittlich können ungeübte Menschen die Luft circa eine bis eineinhalb Minuten anhalten.
An sich ist es nicht gefährlich, regelmäßig die Luft anzuhalten, aber Unterwasser ist Vorsicht geboten: Wenn man nicht schnell genug auftauchen kann und bewusstlos wird, setzt der Atemreflex ein. Dann atmet man Wasser ein und es besteht die Gefahr zu ertrinken.
Wer konnte am längsten die Luft anhalten?
Die Luft lange anhalten zu können, kann trainiert werden. Vor allem Berufs- und Sporttaucher sind Profis auf dem Gebiet. Im Jahr 2009 stellte Stéphane Mifsud einen Welkrekord auf: Ganze elf Minuten und 35 Sekunden schaffte er es, die Luft ohne Hilfsmittel anzuhalten.
In Südostasien gibt es ein Volk, das ganz auf das Tauchen angepasst ist. Die Bajau sind wegen der Nahrungssuche auf das Tauchen angewiesen und werden auch „Seenomaden“ genannt. Sie können bis zu 70 Meter tief tauchen und dementsprechend lange die Luft anhalten. Das liegt daran, dass die Bajau eine größere Milz haben, wodurch mehr sauerstoffreiche rote Blutkörperchen beim Tauchen ins Blut abgegeben werden können.
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Wie lange kann man ohne Atmen überleben?
Das Gehirn kann grundsätzlich nur drei Minuten ohne Sauerstoff auskommen, bis die Nervenzellen im Gehirn anfangen abzusterben. Nach fünf Minuten kann es zu irreparablen Schäden im Gehirn kommen. Wie kann es da sein, dass viele Taucher viel länger unter Wasser bleiben können?
Der Sauerstoff kann auch dann noch durch das Blut zirkulieren, wenn wir gerade nicht aktiv ein- und ausatmen. Nur wird er auf diese Weise schnell verbraucht und es gibt keinen Nachschub. Wichtig, wenn es um die Zeit geht, die man ohne Sauerstoff auskommen kann, sind zwei Dinge: das Lungenvolumen und der Sauerstoffgehalt.
Eine große Lunge kann mehr Sauerstoff aufnehmen und je höher der Sauerstoffgehalt ist, desto mehr und länger hat das Gehirn etwas davon. Deswegen atmen manche Taucher vorher extra reinen Sauerstoff ein. So schaffte es der Taucher Peter Colat, ganze 21 Minuten und 33 Sekunden die Luft anzuhalten.