Im Herbst ist PflanzzeitClematis: Die schönsten Sorten, die besten Tipps

Clematis sind wahre Hingucker im Garten

Ganz apart lugt die zarte Waldrebe durch einen Zaun. Die offenen Blüten sind für Bienen und andere Nützlinge eine gute Nahrungsquelle. Und wer Clematis im Herbst pflanzt, gibt ihr die Möglchkeit, gut anzuwurzeln.

Sie können im Herbst gepflanzt werden, belohnen uns im Frühjahr und Sommer mit einem Blütenmeer: Die besten Tipps für Clematis.

von Stefanie Monien  (smo)

Wohl kaum eine Kletterpflanze ist so dekorativ und dank ihrer rund 300 Arten so facettenreich wie die Waldreben (lateinisch sowie auch umgangssprachlich Clematis genannt).

Der emsige Klettermaxe, der zur Familie der Hahnenfußgewächse gehört, ist erfreulich pflegeleicht – wenn man denn ein paar Grundregeln beachtet. Und im Herbst ist, neben dem Frühling, gerade Pflanzzeit für die wunderschönen Waldreben.

Warum Clematis einen „schattigen Fuß“ brauchen

Sie verdeckt triste Doppelstabmattenzäune, macht Hauswände zu Hinguckern und windet sich elegant an Balkongeländern oder Pflanzgittern hinauf: Clematis gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen und so manche Sorte gedeiht auch im Kübel.

Wer zwar Freude an schönen Pflanzen, aber nicht gerade den ausgeprägten „grünen Daumen“ besitzt, dem seien robusten Clematis-Wildarten empfohlen:

  1. Alpen-Waldrebe (Clematis alpina)
  2. Bergwaldrebe (Clematis montana)
  3. Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)

Diese drei bezaubern mit wunderschönen Blüten. Die sind zwar klein, dafür sind sie langlebig und in der Regel recht resistent gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Für alle Clematis-Pflanzen, egal ob Wildform oder Neuzüchtung mit ansprechenden großen Blüten, gilt: Waldreben streben zur Sonne, brauchen aber einen „schattigen Fuß“. Das bedeutet, dass die Pflanze bis zu einer Höhe von rund 30 bis 50 Zentimetern „beschattet“ werden sollte.

Doch vorm Schatten kommt erst einmal die Arbeit – die Pflanze muss in die Erde. Und zwar so:

  1. Pflanzloch mit einer Tiefe und Breite von ca. 50 Zentimetern graben.
  2. Pflanzloch mit Drainageschicht aus Tonscherben (z. B. von einem alten, zerdepperten Blumentopf) und Kies auslegen.
  3. Gut „vorwässern“.
  4. Clematis so tief ins Loch setzen, dass die unteren beiden Blattpaare später in der Erde verschwinden.
  5. Schicht aus Rindenmulch um die Pflanze herum verteilen.

Um der Clematis den so wichtigen „schattigen“ Fuß zu bereiten, bieten sich pflegeleichte Stauden wie Funkien, Frauenmantel, Storchschnabel oder Purpurglöckchen als Unterpflanzung an. In Sachen Gießen ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn die Erde rund um die Clematis sollte nie ganz austrocknen, Staunässe allerdings verträgt die kletternde Schönheit nicht.

Clematis

Erinnern ein bisschen an Dahlien: Eine Clematis in zartem Fliederton mit sternförmigen Blütenblättern.

Einmal im Jahr freut sich die Waldrebe über einen Nährstoff-Booster in Form von Kompost oder eines hochwertigen Blumendüngers. Da die meisten Gärtnerinnen und Gärtner die Clematis wegen ihrer tollen Blüten schätzen, seien hier noch einige besondere Exemplare empfohlen:

  1. Remontierend (zweimal im Jahr blühend) sind u. a. „Dr. Ruppel“ oder „Asao“
  2. Lange Blühzeiten (von Juni bis September) haben beispielsweise die Italienische Waldrebe (Clematis viticella) oder die Texas-Waldrebe (Clematis texensis)

Grundsätzlich sollte man bei allen Clematis-Pflanzen nach der Blühzeit die Blüten abschneiden. Ein Rückschnitt im Herbst, bei dem alle Triebe auf ca. 20 bis 30 Zentimeter gekappt werden, ist üblich.

Clematis: Großer Auftritt auf Balkonien

Nicht nur im Beet, sondern auch im Kübel auf dem Balkon machen sich manche Waldreben-Sorten ganz hervorragend. Topf oder Kübel sollten mindestens 25 Liter fassen, unten ins Pflanzgefäß, das zwingend ein Abflussloch braucht, kommt eine Drainageschicht aus Blähton. Darauf hochwertiges Substrat geben.

Bei der „Kübel-Clematis“ bitte zu Sorten greifen, die nicht höher als maximal zwei Meter werden. Als Rankhilfe bieten sich entweder ein Gitter an der Balkon- oder Terrassenwand an oder eine Kletterhilfe, die direkt in den Kübel gesteckt wird. Hübsch anzusehen sind solche aus Cortenstahl in der gerade sehr populären „Rost-Optik“.