Heißer SommerWie sexy darf man sich bei Hitze im Büro anziehen?

Im Büro sollte ein Rock maximal eine Handbreite oberhalb des Knies enden.

Tiefe Ausschnitte, unbedeckte Schultern – in manchen Unternehmen sind solche Kleidungsstile längst unerwünscht: Auch wenn es im Sommer sehr warm im Büro ist, müssen sich Mitarbeiter weiterhin angemessen und seriös kleiden. Das gilt insbesondere, wenn sie Kontakt zu Kunden haben.

Die Faustregel für den Dress-Code lautet: Alles, was zu kurz, zu eng oder zu durchsichtig ist, sollte morgens besser im Kleiderschrank bleiben. Sexy Röcke, Bermudas, Spaghetti-Träger haben auch im Sommer nichts im Büro zu suchen.

Keine kurzen Röcke tragen, dafür Kostüme aus Baumwolle und Leinen

Natürlich können Frauen bei hohen Temperaturen auf der Arbeit Röcke tragen, diese sollten aber nicht höher als eine Handbreite über dem Knie enden. Kürzere Minis tragen besser nur Teenager. Für die heiße Jahreszeit sollte man auf jeden Fall Kostüme oder Etuikleider aus einem leichten Baumwoll- oder Leinenstoff im Schrank haben, gerne auch mal in helleren Farben.

Männer machen in dünnen Langarmhemden, zum Beispiel aus Leinen oder luftiger Sommerwolle, und einer langen Hose aus ebensolchen Stoffen immer eine gute Figur. „Möglich wäre hier auch das klassisch geschnittene Pique-Hemd mit Kurzarm“, raten die Benimm-Trainer des deutschen Knigge.

Minirock

Im Büro sollte ein Rock maximal eine Handbreite oberhalb des Knies enden. „Natürlich geht länger immer und auch maxi darf er sein“, sagt Personal Shopperin Sonja Grau aus Ulm. Der Mini oder Supermini sei aber nur etwas für die Freizeit. Ein gerade geschnittener Rock schmeichele nahezu jedem Figurtyp. „Die A-Linie passt generell zu einer schmalen Taille und kräftigen Oberschenkeln. In der Regel können kleine wie auch große Frauen diese Rockform gut tragen.“

Hotpants

Hotpants sind in der Freizeit praktisch, im Büro aber ein No-Go.

Beine in Szene setzen, das können Hotpants perfekt, sagt Modeberaterin Ines Meyrose aus Hamburg. Ganz und gar tabu sind die Höschen aber für Berufstätige. Sie sollten am Arbeitsplatz keine so kurzen Hosen tragen. Auch Leggings darunterzuziehen reiche nicht, um Hotpants im Büro salonfähig zu machen, sagt Meyrose.

Bermudas

Hier scheiden sich die Geister. Aber in konservativeren Unternehmen sollten Männer keineswegs wie in Australien oder in den USA in Shorts ins Büro kommen. Hier müssen sie auf jeden Fall eine lange Hose tragen.

Im Büro sollten auch Männer auf kurze Hosen verzichten.

Flip-Flops

In der Regel gilt: Flip-Flops haben im Büro nichts zu suchen, erst recht nicht bei Kundenkontakten. Natürlich gibt es Ausnahmen - zumindest bei einigen Unternehmen der Werbebranche sind Flip-Flops und Sandalen mittlerweile erlaubt. Denn je kreativer die Branche, desto lockerer wird oftmals mit der Kleiderordnung umgegangen. In Firmen mit mittelstrengen Regeln gehen vielleicht auch zehenfreie Sandalen.

Flip-Flops haben im Büro nichts zu suchen.

High Heels

Ab einer Absatz-Höhe von zehn Zentimetern gelten Damenschuhe als High Heels. Auf einer Party sieht man darin klasse aus - im Job haben die Stöckelschuhe jedoch nichts zu suchen, denn sie sind zu sexy fürs Business. Was außerdem für flache Schuhe spricht: Darin schwellen die Füße bei Hitze weniger an.

Bei Hitze High-Heels tragen? Das wird den Füßen gar nicht gefallen.

Tiefes Dekolleté

Am Arbeitsplatz sollten Fauen nicht zu tief blicken lassen und lieber Blusen mit höherem Ausschnitt wählen. Die obersten Knöpfe können dezent geöffnet sein - oder man trägt ein Top darunter. Auch zu lange Schlitze in Röcken etc. sind nicht angemessen.

Nicht ohne BH

Ein Büstenhalter ist für Arbeitnehmerinnen im Büro Pflicht. „Das gehört einfach zu einer vollständigen Kleidung dazu“, sagt die Karriereberaterin Carolin Lüdemann aus Stuttgart. Ein Büro-Outfit sei einfach nicht komplett, wenn ein Teil der Unterwäsche wie der BH fehle. „Man geht schließlich auch nicht mit nur einem Schuh oder einer Socke ins Büro.“ Zudem achten Frauen und Männer besser darauf, dass Unterwäsche sich unter der Bürokleidung nicht abzeichnet.

Tanktops

Die im Sommer sehr beliebten, weil luftigen Spaghetti-Träger sind im Job leider ein No-Go, genauso wie die männliche Variante, das Muskel-Shirt. Laut Knigge ist trägerlose, schulter- oder rückenfreie Kleidung einfach nicht seriös genug fürs Büro.

Spaghetti-Träger sind im Job leider ein No-Go.

Nackte Beine

Im Management wie auch in Dienstleistungsberufen sind Feinstrumpfhosen laut Knigge sogar bei 30 Grad noch Pflicht. Anderswo werden nackte Beine akzeptiert, sofern sie - zumindest bei Frauen - gründlich rasiert sind.

Nackte Beine sind nicht überall gern gesehen.

Socken in Sandalen

Städter sollten sich laut Knigge unbedingt die Kombination Shorts plus Sandale plus Herrensocke verkneifen: „Denn das wäre dann wirklich ein Fall für eine etwaige 'Stilpolizei'“.

Socken in Sandalen? Fall für die 'Stilpolizei'!

Bauchfrei

Gerade ist der Modetrend aus den 90ern wieder im Kommen. Doch in konservativen Unternehmen sollten Mitarbeiter niemals ihren Bauch zeigen, und sei er noch so durchtrainiert!

Tangas

Unterwäsche heißt Unterwäsche, weil man sie unter der Kleidung trägt. Einen sexy Stringtanga muss nun wirklich kein Kollege sehen. Besonders bei Hüfthosen blitzt hinten schnell ein wenig Haut auf - das ist also eher ein Outfit für die Freizeit.

Kollegen sollten die Farbe der Unterwäsche nicht kennen.

Was tun, wenn sich Kollegen unpassend kleiden?

Hat man das Gefühl, ein Kollege kleidet sich unpassend, ist Ansprechen aber nicht zwangsläufig ratsam. „Was ich als nicht angemessen empfinde, empfindet der Kollege womöglich als genau richtig“, beschreibt Carolin Lüdemann, Karrierecoach aus Flein bei Heilbronn. „Daher würde sich eventuell die Frage stellen, warum ich es mir anmaße, ihn zu berichtigen.“

Die einzig mögliche Variante sieht Lüdemann darin, das Gefühl in einer vorsichtigen „Ich-Botschaft“ zu verpacken. Das kann so aussehen: „Du machst einen tollen Job und bringst dich in unser Team super ein. Mir fällt nur auf, dass du dich im Vergleich zu uns anderen deutlich legerer kleidest, und ich denke manchmal, dass du damit dein Licht ein bisschen unter den Scheffel stellst.“

In „Du-Botschaften“ zu kommunizieren – à la „Du kleidest dich zu leger“ – davon rät Lüdemann ab. „Das weckt Widerstände und eine Verteidigungshaltung, die nicht hilfreich wäre.“ Auch den Chef ins Boot zu holen, wäre ungeschickt. „Entweder er sieht die Notwendigkeit von alleine und handelt beziehungsweise spricht das Ganze an – oder nicht.“ (gs/mit dpa-Material)

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