Profi-Kuschler, Besamer, Alibi-ProfiDas sind die 14 verrücktesten Jobs der Welt

Außergewöhnliche Jobs Kuscheln Profi Kuschler

Lisa Meyer (r) hat das Kuscheln zum Beruf gemacht - der Trend aus den USA hat es ihr angetan.

Wer sich jeden Tag im Büro langweilt, träumt gern von einem außergewöhnlichen neuen Job. Aber wie verrückt, ekelig oder gefährlich darf es eigentlich sein? Sehen Sie selbst: Das sind die 14 schrägsten Berufe rund um den Globus.

Bird Controller

Er ist quasi eine lebende Vogelscheuche: Ulf Muuß wird dafür bezahlt, dass er Vögel von Flugzeugen fernhält. Er arbeitet am Flughafen Köln-Bonn und ist dort einer von drei Bird Controllern - zu Deutsch: „Fachkraft für biologische Flugsicherheit“.

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„Viele denken, dass ich mit der Pistole an der Bahn stehe und wild rumknalle, um die Vögel zu verscheuchen - doch das ist nur ein Weg, um Vogelschläge zu verhindern“, erklärt Muuß. Damit die Tiere erst gar nicht so nah als Rollfeld kommen, sorgt er dafür, dass der Flughafen so unattraktiv wie möglich für Vögel ist. „Alles, was für die Tiere Nahrung darstellen könnte oder diese produziert, muss vom Flughafengelände verschwinden“, erklärt der Berufsjäger.

Außergewöhnliche Berufe Bird Controller

Lebende Vogelscheuche: Ulf Muuß sorgt am Flughafen Köln-Bonn dafür, dass kein Federvieh mit den Flugzeugen zusammenstößt - dafür setzt er auch Frettchen ein.

Alibi-Profi

Lügen – das ist der Job von Stefan Eiben. Er verschafft auf Bestellung Alibis. Seine Kunden sind Arbeitslose, die sich für ihre Situation schämen, Berufstätige, die Krankheiten geheim halten, oder Hausfrauen, die eine Affäre verbergen wollen. Die Herausforderung daran? „Die Ausreden müssen glaubhaft sein, damit es funktioniert“, sagt Eiben.

Seine Trickkiste ist tief. Im Angebot hat er Schauspieler, die alle möglichen Rollen und Dialekte beherrschen: vom fingierten besten Freund bis zur falschen Oma Hildegard. Doch am meisten nachgefragt werden Einladungen zu Wochenendseminaren, Hochzeitseinladungen oder vorgetäuschte dringende Telefonate.

IT-Forensiker

Er ist der Sherlock Holmes des Cyberspace: der IT-Forensiker. Denn egal, ob Wirtschaftskriminalität, Betrug oder sogar Mord - auch Verbrecher hinterlassen Spuren im Netz. Die Informatiker mit detektivischem Gespür beginnen dann, Daten zu sichern. Dabei arbeiten sie eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen.

Inzwischen gibt es spezielle Studienangebote wie den Master Digitale Forensik der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Voraussetzung ist hier mindestens ein Jahr Berufserfahrung in einem einschlägigen Fachgebiet. IT-Forensiker brauchen außerdem Jura-Kenntnisse. Denn die Ergebnisse der digitalen Spurenjagd müssen vor Gericht Bestand haben.

Profi-Kuschler

Im Rücken-Kraulen ist sie ein Vollprofi: Elisa Meyer hat das Kuscheln zum Beruf gemacht. Sie bietet Schmuse-Einheiten für Bares. Die Idee dafür kommt aus den USA: „Ich habe mich sofort in den Gedanken verliebt, dass ich das auch tun könnte“, sagt Meyer.Die Kunden, die zu ihr und ihrem Kuschel-Profi-Netzwerk kommen, seien vor allem Alleinerziehende oder Langzeit-Singles. Das Wichtigste sei, dass jeder sich an die Regeln hält. Denn die Kuschelei habe nichts mit Sex zu tun. „Wenn ich merke, das geht zu weit, dann breche ich die Sitzung ab“, sagt Meyer.

Body Farmer

Eine Body Farm hat nichts mit idyllischen Bauerhöfen zu tun: Auf einem solchen Freiluft-Gelände finden wissenschaftliche Studien statt – über Verwesungsprozesse von Leichen. An verschiedenen Universitäten (u. a. Texas und Tennessee) studieren Rechtsmediziner, wie sich die Körper nach dem Tod verändern. Untersucht werden etwa Einflüsse von Todesart, Alter, Geschlecht, Witterung oder Leichenlagerung auf die Verwesungsgeschwindigkeit. Mit diesem Wissen lässt sich so mancher Mordfall aufklären.

Die Angestellten der Body Farm müssen die Leichen hinausbringen und in verschiedenen Positionen arrangieren. Sie vergraben die sterblichen Überreste im Schlamm, balsamieren sie ein oder verstecken sie im Kofferraum eines Autos. Nachdem Studenten und Forscher die verwesenden Körper inspiziert haben, wird aufgeräumt. Übrigens spenden die Verstorbenen ihren Körper der Wissenschaft, niemand landet unfreiwillig als Versuchsleiche auf der Body Farm.

Ohren putzen, Touristen erschrecken, Ocularist

Virtuelles-Gold-Sucher

Hassen Sie Sonnenlicht und Menschen um sich herum? Zocken Sie gerne stundenlang am Computer? Dann sollten Sie vielleicht professioneller Gamer werden. In Online-Fantasyspielen wie „World of Warcraft“ sucht man ständig Ressourcen wie Gold, virtuelles Gold, versteht sich. Das Edelmetall wird dann an andere Spieler verkauft – gegen reales Geld. Ertragreich kann es außerdem sein, die eigene Spielfigur auf ein hohes Level zu bringen und zu verkaufen – auch dafür zahlen andere Nerds.

Zombie/Erschrecker

Wer Spaß daran hat, Leute zu erschrecken, kann sich zum einen in der nächstgelegenen Kirmes-Geisterbahn bewerben. Zum anderen gibt es aber auch viele lukrative Jobs im Ausland, zum Beispiel bei der London Bridge Experience oder den London Tombs. Hier können Zombie-Darsteller sogar rund 30.000 Pfund (etwa 36.400 Euro) im Jahr verdienen – dafür, dass sie Touristen einen ordentlichen Schrecken einjagen.

Zombie bei der Arbeit: Leute erschrecken für den Lebensunterhalt.

Ocularist

Ein Ocularist ist auf die Herstellung von Glasaugen spezialisiert – dafür muss er technisch und künstlerisch begabt sein. Mit großer Genauigkeit stellt er für Patienten eine rund 300 Euro teure Prothese her, die man kaum vom echten Auge unterscheiden kann. Nur sehen kann man mit dem künstlichen Auge leider nicht.

Außergewöhnliche Jobs Auge brennt Ocularist

Filigranes Handwerk: Ocularisten fertigen Glasaugen an, die kaum von echten zu unterscheiden sind.

Ohrenputzer

In Deutschland greift man noch selbst zum Wattestäbchen, um den Gehörgang zu reinigen – in China übernehmen das die Ohrenputzer. Sie bieten ihren Service auf öffentlichen Plätzen an. Der klebrige Schmalz wird mit einem speziellen Besteck fingerfertig entfernt – Kosten für den Service: 15 Euro. Zu guter Letzt gibt es noch eine entspannende Ohrläppchen-Massage.

Verrückte Arbeitsplätze rund ums Tier

Wurm-Sammler

Beim Fischen braucht man viele Würmer – wie gut, dass einem jemand die Arbeit abnimmt, nach den Tierchen zu suchen. Dabei zählt die schiere Masse: Etwa vier Cent pro Wurm zahlen Abnehmer in Kanada den Wurmfängern. Fündig werden diese auf Feldern, am besten ist die Wurmernte wenn es regnet.

Kuh-Besamer

Um herausragende Rinder zu züchten, nutzt man längst Hightech: Spezielle Computerprogramme zeigen, wann die Kuh fruchtbar ist und ermitteln den passenden Bullen für die Herdenzucht. Der Samen wird tiefgefroren, bis er zum Einsatz gebracht wird – und hier kommt der Besamungstechniker ins Spiel. Er steckt zur Befruchtung seinen Arm mitsamt dem Sperma-Röhrchen bis zur Schulter in die Vagina der Kuh.

Sein Sperma gibt der Bulle dem Besamer nicht ohne Weiteres.

Hühner-Sexer

Wem die Rinderbesamung zu intim ist, sollte vielleicht besser Hühner-Sexer werden: Diese Experten checken auf die Schnelle, ob ein Hühnerküken männlich oder weiblich ist. Die Weibchen dienen der Eierproduktion, die Männchen werden getötet oder weiter für die Zucht verwendet. Um das Geschlecht eindeutig erkennen zu können, ist ein sehr spezielles Training notwendig.

Hai-Tank-Reiniger

Fensterputzen macht in der Regel wenig Spaß – spannend wird es hingegen, wenn man das Aquarium eines riesigen Hais reinigen muss. Wer dem Raubfisch lieber nicht auf Augenhöhe begegnen will, kann natürlich auch die Tanks von Killerwalen, Delfinen oder Walrossen saubermachen.

Roadkill-Entferner

Tote Tiere können keinem mehr weh tun – aber jemand muss sie von der Straße räumen, wenn sie überfahren wurden. Appetitlich ist der Job eines „Roadkill-Entferners“ in den USA oder in Australien sicherlich nicht. In Deutschland erledigen ihn meist die Förster.

(mit chs/dpa)