Eingetrocknete Flecken und Verschmutzungen auf dem Sofa? Hier sind die besten Hausmittel und Tipps, um das Ledersofa zu reinigen – von echtem Leder bis Kunstleder.
Ledersofa reinigen Die besten Pflege-Tipps – Vorsicht bei diesen Hausmitteln
von Selina Ordner
Ein Getränk verschüttet oder die Schokolade liegen lassen – auf dem Ledersofa entstehen schnell Flecken. Damit diese nicht die empfindliche Oberfläche angreifen, ist schnelles Handeln angesagt. Schon einfache Hausmittel entfernen effektiv Verschmutzungen. Doch nicht jedes Mittel ist auch für jede Lederart geeignet.
Mit den richtigen Methoden wird das Ledersofa wieder sauber und ist anschließend bereit für eine umfassende Pflege. Denn Pflegemittel halten das Material elastisch und machen es resistent gegen Flecken. So bleibt das geliebte Möbelstück lange schön. Hier kommen die besten Tipps und Mittel, um das Ledersofa zu reinigen.
Ledersofa reinigen: Die besten Tipps
- Frische Flecken so schnell wie möglich entfernen.
- Bei frischen Verschmutzungen einen feuchten Lappen verwenden, um das Material zu schonen. Weiche Baumwolltücher saugen nasse Flecken besonders gut auf.
- Nach der Reinigung trocken nachwischen, um Restflüssigkeit aufzunehmen.
- Destilliertes oder abgekochtes Wasser reinigt und vermeidet Kalkflecken.
- Reinigungsmittel zuvor an unauffälliger Stelle testen und die Pflegehinweise der Lederart beachten.
- Immer erst das schonende Hausmittel verwenden und anschließend zu stärkerem greifen.
- Das Ledersofa einmal pro Woche abwischen und zweimal im Jahr gründlich reinigen.
- Für jede Lederart gibt es eigene Reinigungsmethoden.
Ledersofa reinigen: Die häufigsten Fehler
- Jede Lederart reagiert anders auf Wasser. Ziehen Tropfen in das Material ein, lieber zu einem trockenen Tuch greifen.
- Nasse Rückstände immer trocken nachwischen. Denn auch Feuchtigkeit, die nicht einzieht, schädigt die Oberfläche.
- Auf Reinigungsmittel mit Fettlösern wie Spülmittel oder Schuhcreme verzichten. Diese greifen die eigene Fettschicht des Leders an und machen es rissig und trocken.
- Mikrofasertücher hinterlassen Kratzer im Ledersofa. Stattdessen ein Staubtuch oder Feuchttuch verwenden.
- Aggressive Reinigungsmittel wie Fleckenentferner oder Lösungsmittel schädigen das Leder.
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Ledersofa reinigen: Die besten Hausmittel
Hausmittel reinigen effektiv das Ledersofa. Gleichzeitig sind sie günstiger als die meisten chemischen Reiniger und schonen dabei das Material:
- Mit Kernseife oder Gallseife und Wasser lassen sich Verschmutzung leicht entfernen. Anschließend mit einem trockenen Tuch nachwischen. Analog dazu helfen Babyfeuchttücher.
- Kartoffelmehl ist besonders effektiv gegen Fettflecken. Das Mehl auf den Fleck streuen, einwirken lassen und anschließend absaugen, abbürsten oder wegwischen.
- Eine Mischung aus Spiritus und Wasser reinigt das Ledersofa von sämtlichen Verschmutzungen.
- Radiergummis entfernen besonders schonend eingetrocknete Flecken.
- Mit Schleifpapier eingetrocknete Flecken auf dem Ledersofa abreiben. Behutsam dabei vorgehen, um das Leder nicht zu beschädigen.
- Natron verleiht älteren Ledersofas neuen Duft. Dazu 200 g auf der Oberfläche verteilen und über Nacht liegen lassen. Am nächsten Tag mit einem Staubsauger oder weichen Bürste entfernen.
- Dampfreiniger entfernen Flecken genauso effektiv wie andere Hausmittel. Das Gerät nur auf der niedrigsten Stufe verwenden, da zu viel Hitze dem Material schadet. Die Düse zügig anwenden, damit wenig Feuchtigkeit entsteht.
Ledersofa reinigen: Vorsicht bei diesen Hausmitteln
Rasierschaum vom Ledersofa fernhalten. Denn die Inhaltsstoffe greifen das Material an und schädigen es. Der Schaum enthält außerdem Überfettungsmittel, welche die eigene Fettschicht des Leders zerstören. Das Material wird rissig und trocken.
Auf Reinigungsmittel mit Fettlösern wie Spülmittel oder Schuhcreme sollten Sie ebenfalls verzichten. Auch aggressive Mittel wie Benzin, Terpentin, Fleckenentferner und Bohnerwachs greifen die empfindliche Oberfläche an.
Ledersofa reinigen: Die besten Tipps für jede Lederart
Die Lederarten unterscheiden sich in ihren Oberflächen. Daher brauchen sie unterschiedliche Reinigungsmethoden und Pflege. Dabei gilt, zuerst auf das Material achten und erst dann das Ledersofa reinigen.
1. Glattleder reinigen
Ein trockenes Tuch entfernt Staub und Verschmutzungen vom Ledersofa. Bei frischen Flecken ist ein feuchter Lappen ausreichend. Alternativ eignen sich Babyfeuchttücher. Anschließend die gereinigte Stelle trocken wischen, da Feuchtigkeit die Lederoberfläche beschädigt. Als Hausmittel gegen eingetrocknete Flecken hilft ein farbloser Radiergummi.
2. Rauleder reinigen
Raues Leder hat eine samtige und damit weichere Oberfläche als Glattleder. Demnach wird es auch anders gereinigt. Staub und Krümel mit einem Staubsauger und weichem Bürstenaufsatz absaugen und darauf achten, keinen Druck auszuüben. Alternativ eine Möbelbürste oder Gummibürste für leichten Schmutz verwenden. Auch ein Teppichklopfer hilft gegen losen Staub.
Sandpapier entfernt eingetrocknete Flecken und raut das Ledersofa wieder auf. Vorsichtig angewendet, helfen auch Wasser und Kernseife. Auch hier behutsam arbeiten, da sonst helle Stellen im Material entstehen.
3. Anilinleder reinigen
Anilinleder zeichnet sich durch sein besonders natürliches Aussehen und hochwertiges Material aus. Es besitzt eine offenporige Oberfläche, in die Schmutz leicht eindringt. Das Ledersofa einfach mit einem feuchten Tuch oder einer Gummibürste abwischen.
Für hartnäckige Flecken eignet sich ein Gemisch aus Spiritus und Wasser. Dabei auf das Verhältnis von 1:4 achten und nach der Anwendung trocken wischen. Anilinleder sollte aufgrund seiner empfindlichen Oberfläche regelmäßig mit einem speziellen Mittel imprägniert werden.
4. Wildleder reinigen
Wildleder reagiert besonders empfindlich auf Wasser und Feuchtigkeit jeglicher Art. Daher gilt es bei feuchten Flecken, wie Wasser, Kaffee oder Tee schnell zu handeln. Zunächst mit einem trockenen Tuch die Feuchtigkeit aufnehmen und die Stelle anschließend nachbearbeiten. Dazu Essig oder Feinwaschmittel sanft in das Ledersofa einarbeiten, mit Wasser nachwischen und erneut zum trockenen Lappen greifen.
Gegen eingetrocknete Flecken hilft ein farbloser Radiergummi oder spezieller *Lederradiergummi. Eine Wildlederbürste mit Polsterschaum oder Teppichschaum ist effektiv gegen hartnäckigen Schmutz. Ähnlich wie bei Rauleder, hilft auch hier Sandpapier oder eine Nagelfeile bei eingetrockneten Flecken.
5. Kunstleder reinigen
Grundsätzlich ist Kunstleder robuster als echtes Leder. Dennoch unterscheiden sich die Reinigungsmethoden kaum. Hier helfen ein feuchtes Tuch gegen frische und eine Bürste gegen eingetrocknete Flecken. Reicht einfaches Wasser nicht aus, dann zu Feinwaschmittel greifen.
Ein weiteres Hausmittel ist mildes Shampoo. Leicht aufgeschäumt auftragen und mit einem Tuch abwischen. Alternativ dazu funktioniert auch ein fettfreier Schaumreiniger.
Ledersofa reinigen: Besonders starke Verschmutzungen
- Knifflig wird es, Kaugummis vom Ledersofa zu entfernen. Eis oder Kühlakkus helfen dabei, den Gummi langsam zu lösen und hinterlassen dabei keine Flecken.
- Das gleiche Prinzip funktioniert auch bei noch frischem Wachs. Bereits getrocknetes Wachs mit einem Haarföhn vorsichtig erhitzen und aufwischen.
- Gegen Kugelschreiberflecken hilft Klebeband. Das Band auf die betroffene Stelle kleben und abziehen. Das ganze so lange wiederholen, bis der Kugelschreiber entfernt ist.
- Rotwein greift besonders Rau- und Wildleder an und lässt sich, sobald er eingetrocknet ist, nur noch schwer entfernen. Daher gilt es, schnell zu Handeln. Das Ledersofa am besten mit lauwarmem Wasser und Kernseife sanft einreiben. Anschließend mit einem trockenen Lappen abtupfen.
- Schimmel greift das Ledersofa an und gefährdet die Gesundheit. Dagegen hilft jedoch eine Mischung aus Wasser und Alkohol. Mit einem Schwamm auf die Sporen auftragen und vorsichtig mit einer weichen Bürste bearbeiten. Bei glattem Leder funktioniert auch Essig-Essenz.
Ledersofa pflegen: Die besten Tipps
Das Ledersofa verliert mit der Zeit Feuchtigkeit und seine Fettschicht. Damit es nicht rissig wird, ist die richtige Pflege wichtig. Diese Pflegemittel und Tipps halten das Material elastisch, schützen die Farbe und machen es resistent gegen Schmutz:
- Eine Lederpolitur macht das Ledersofa wieder weich. Anstelle der chemischen Variante aus dem Einzelhandel, eignet sich eine Mischung aus Hausmitteln wie Essig und Leinöl. 300 ml Essig zum Kochen bringen, abkühlen lassen und die gleiche Menge Leinöl hinzugeben. Anschließend das Ledersofa mit der Mischung abwischen.
- Eischnee macht glattes Leder wieder glänzend.
- Zu viel Hitze lässt das Leder altern, wodurch es schnell rissig wird und ausbleicht. Das Ledersofa am besten nicht in Heizungsnähe oder in direkte Sonneneinstrahlung stellen.
- Leder benötigt eine Luftfeuchtigkeit von 45 bis 50 Prozent. Daher ist eine Raumtemperatur von 18 bis 20 Grad optimal.
- Für ältere Ledersofas eignet sich eine Mischung aus zwei Esslöffeln Terpentin und einem Liter lauwarmer Milch. Die Oberfläche damit einreiben, mit Leinöl nachwischen und den Rest mit einem Tuch entfernen.
- *Farbauffrischer verleihen einem ausgebleichtem Ledersofa neue Farbe.
Ledersofa imprägnieren
Eine Imprägnierung bietet den besten Schutz für fast jedes Ledersofa. Denn es verhindert, dass Flecken tiefer in das Material eindringen. Dadurch ist das Leder resistenter und lässt sich einfacher reinigen. Das Imprägnierungsmittel einfach auf das gereinigte Ledersofa sprühen und gut trocknen lassen. Nur auf Glattleder, Wildleder, Rauleder und Kunstleder anwenden und die Anwendungshinweise des Imprägniermittels beachten.