„Dein Plan ist nicht mein Plan“Wenn Paare ihre Zukunft unterschiedlich sehen

Paar_Symbol

Wenn die Zukunftspläne in unterschiedliche Richtungen gehen, hilft es nichts, sich anzuschweigen. Dann muss geredet werden.

Kinder – ja oder nein? Einen neuen Job in einem anderen Bundesland annehmen? Kaum ein Paar kommt darum herum, sich mit seiner Zukunft zu beschäftigen. Haben Partner unterschiedliche Pläne, kann das kritisch für die Beziehung werden. Denn nicht immer sind Kompromisse möglich. Und so heißt es oft: Besser man trennt sich.

Viele Menschen haben konkrete Vorstellungen ihrer Zukunft im Hinterkopf. Der eine möchte eine Familie mit zwei Kindern, die andere plant, sich von ihrem Arbeitgeber nach London versetzen zu lassen. Ist man in einer Beziehung, fallen diese Wunschvorstellungen ins Gewicht. „Schließlich ist die Situation eine ganz andere, wenn es einen Partner gibt, auf dessen Leben sich die eigenen Entscheidungen auswirken“, sagt Sabina Lennarz, Paarberaterin in Bonn.

Doch welche Rolle sollten Pläne in einer Partnerschaft einnehmen? „Zu jedem Zeitpunkt ihrer Beziehung ist für Paare sinnvoll, sich über die Zukunft auszutauschen“, sagt Sigrid Sonnenholzer, Paartherapeutin in Ottobrunn.

Die Plattform für Rheinland-Singles (Promotion)

Sie möchten neue Leute kennen lernen, suchen einen Freizeitpartner oder die große Liebe? Oder einen heißen Flirt, aus dem mehr werden kann? Unser mit Partnerschafts-Experten entwickeltes Portal Rheinherzen richtet sich an Menschen aus dem Rheinland, die einfach und schnell Kontakt zu anderen finden möchten. Infos und Gratis-Anmeldung hier.

Zukunfts-Dates

Ähnlich sieht es Miriam Junge, Psychotherapeutin in Berlin. Sie rät Paaren dazu, sich regelmäßig – etwa einmal im Monat – zu einem Date zu verabreden, bei dem Pläne und Wünsche auf den Tisch kommen. Doch nicht jeder ist ein Fan von Zukunftsgesprächen, einige Partner scheuen davor zurück. Dahinter können schlechte Erfahrungen stecken, wenn das Thema Zukunft in früheren Beziehungen stets zu Endlos-Diskussionen geführt hat.

Kompromisse finden

Klar ist aber: Zukunftsthemen auszublenden ist keine Lösung. Je länger Paare ihre unterschiedlichen Pläne und Wünsche ignorieren, desto lauter kann es eines Tages knallen. Was, wenn Partner ganz unterschiedliche Zukunftsvorstellungen haben? „Im ersten Schritt ist es wichtig, seinen Standpunkt offen zu benennen“, sagt Lennarz. Kann man sich ein Leben ohne Kinder oder einen Hausbau nicht vorstellen, sollte man das klar kommunizieren. Im zweiten Schritt sollten die Partner sich austauschen, was sie zu ihrer Position bewegt. Wichtig ist es, die eigenen Beweggründe zu verstehen. Warum ist es für mich wichtig, eine Familie zu gründen? Warum ist ein Eigenheim undenkbar?

Ansatzpunkte finden

Tauscht sich ein Paar offen aus, können sich Ansatzpunkte für Kompromisse offenbaren. Ob das Paar zusammenfindet, hängt aber vom Thema ab. Besonders schwierig wird es bei „Entweder-oder“-Entscheidungen. Die komplizierteste Frage ist dabei wohl: Familiengründung – ja oder nein? Während sich Mietverhältnisse oder ein Arbeitsvertrag auflösen lassen, ist ein Kind eine Entscheidung fürs Leben.

Will einer der Partner unbedingt, der andere aber auf keinen Fall, gibt es meist nur eine Lösung: die Trennung. „Manchmal ist der Verlust der Partnerschaft geringer als der Verlust, der entsteht, wenn der Lebenswunsch unerfüllt bleibt“, sagt Lennarz. So kompliziert Zukunftsfragen auch sind: In ihnen steckt viel Potenzial für die Beziehung – und das kann die Bindung stärken.