Ist Pause = Trennung?Wie sich die Beziehungspause auf die Liebe auswirkt
Einfach mal Pause voneinander machen: Paare, die in der Krise stecken, kommen nicht selten auf genau diese Idee. Die Hoffnung, dass die Zeit alle Wunden heilt, endet wahrscheinlich in einer Enttäuschung.
In der Partnerschaft läuft es einfach nicht mehr. Kommt ein Paar zu diesem Urteil, liegt die Idee einer Auszeit nahe. „Beziehungspausen entstehen aus unterschiedlichen Situationen heraus“, weiß Paarberater Eric Hegmann aus Hamburg. Ein häufiger Auslöser ist ein Seitensprung.Eine Pause ist da oftmals hilfreich: So kann der Partner, der betrogen hat, herausfinden, ob er die Beziehung weiterführen möchte. „Und auch der Betrogene kann die tiefe Verletzung und die damit verbundenen Fragen in Ruhe verarbeiten“, sagt Hegmann.
Die Plattform für Rheinland-Singles (Promotion)
Sie möchten neue Leute kennen lernen, suchen einen Freizeitpartner oder die große Liebe? Oder einen heißen Flirt, aus dem mehr werden kann? Unser mit Partnerschafts-Experten entwickeltes Portal Rheinherzen richtet sich an Menschen aus dem Rheinland, die einfach und schnell Kontakt zu anderen finden möchten. Infos und Gratis-Anmeldung hier.
Auch bei Paaren, die ständig streiten, kann die Idee einer Auszeit aufkommen. „Durch die räumliche Distanz fallen die Streitauslöser erst einmal weg“, sagt Ludwig Schindler, Psychotherapeut in München. Mit etwas Abstand könne das Paar so klären, was schief läuft.
Egal, warum sich ein Paar für eine Auszeit entscheidet: Es ist wichtig, den Rahmen abzustecken. „Das fängt bereits bei der Frage an, ob beide die Beziehungspause wirklich wollen“, sagt Antje Ritter-Nissen, Paartherapeutin in Grabow (Mecklenburg-Vorpommern). „Eine Auszeit ist nur sinnvoll, wenn beide bereit sind, an sich und der Beziehung zu arbeiten.“
Vier Wochen Auszeit
Auch die Dauer sollten Paare vereinbaren. Eric Hegmann rät dazu, mindestens vier Wochen anzupeilen. Die Partner sollten absprechen, ob sie Funkstille oder freundschaftlichen Austausch bevorzugen, sagt Schindler. Oft lässt sich Kommunikation nicht vermeiden – wenn etwa wichtige Post für den Partner im Briefkasten liegt. Um sich nicht zu entfremden, ist es ratsam, über das Organisatorische hinaus Kontakt zu halten. „So könnte man sich etwa alle ein, zwei Wochen treffen und etwas Schönes unternehmen“, schlägt Schindler vor. Weitere Themen, die im Vorfeld verhandelt werden sollten, sind die Wohnsituation und die Frage, ob Flirts und Intimitäten mit anderen erlaubt sind.
Die Zeit heilt nicht alles
Sitzt ein Paar seine Krise aber einfach nur aus, bleibt nach der Pause alles beim Alten. Daher ist während der Auszeit Arbeit an der Beziehung gefragt. Was will ich eigentlich? Was wünsche ich mir in der Beziehung, traue mich aber nicht, es anzusprechen?
Es sei sinnvoll, sich Hilfe zu holen – „selbst, wenn es nur wenige Sitzungen bei einem Paartherapeuten sind“, so Ritter-Nissen. Um die Pause zu reflektieren, können Partner auch Tagebücher führen.
Doch längst nicht allen gelingt es, wieder zusammenzufinden. Dann wird aus der Auszeit das endgültige Aus. Das ist meistens der Fall, wenn es den Partnern nicht gelingt, mit ihren Konflikten umzugehen – oder wenn einer der Partner seit Beginn den Plan verfolgt hat, sich zu trennen.
Um herauszufinden, ob ein Paar noch eine Perspektive hat, sei ein ehrliches Gespräch notwendig. Dabei sollten sich die Partner auch über grundsätzliche Werte verständigen: „Wenn einer von beiden viel Wert auf Karriere legt, während der andere ein Familienmensch ist, sollte man sich fragen, ob das langfristig vereinbar ist“, sagt Hegmann. Im Optimalfall ist eine Beziehungspause eine Chance. Ob ein Neuanfang oder das Aus die bessere Lösung ist, ist eine individuelle Entscheidung.