Vor einem Jahr noch schockten extreme Spritpreise an den Tankstellen die Autofahrerinnen und -fahrer, nun tritt eine erste deutliche Veränderung ein. Allerdings gibt es regional deutliche Unterschiede: Wo Tanken aktuell am teuersten ist.
Benzinpreis-ÜberraschungErste deutliche Veränderung – wo Tanken noch richtig teuer ist
Das Jahr 2022 war für die Deutschen ein Extrem-Jahr, wenn es um Autofahren geht: Es war das teuerste Tankjahr aller Zeiten. Autofahrende mussten im Schnitt 186 Cent für einen Liter Super E10 und 194,6 Cent pro Liter Diesel bezahlen. Benzin war damit um rund 27 Cent teurer als 2012, dem bisherigen Rekordjahr. Bei Diesel lag der Literpreis sogar um fast 47 Cent drüber.
Besonders im vergangenen Frühjahr mussten die Deutschen tief in die Tasche greifen: Im März kostete Super E10 fast 207 Cent pro Liter, Diesel 214. Mittlerweile hat sich die Lage etwas entspannt: Im Februar wurden für beide Kraftstoffe laut ADAC-Angaben 175,4 Cent fällig. Die Spritpreise haben sich weitestgehend normalisiert.
Benzinpreise gehen weiter zurück: Diesel und Benzin 18 und 15 Prozent günstiger
Wenn sich im März die Preise auf einem ähnlichen Niveau einpendeln, wäre Diesel rund 18 Prozent, Superbenzin knapp 15 Prozent günstiger als im Rekord-Jahr 2022.
Wie eine Auswertung des ADAC vom 14. März ergibt, ist der Preis im Vergleich zu Vorwoche zurückgegangen: Autofahrende müssen für einen Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,762 Euro bezahlen, das macht gegenüber der Vorwoche einen Rückgang von 1,9 Cent. Diesel verbilligt sich demnach noch deutlicher: um 3,2 Cent auf durchschnittlich 1,721 Euro je Liter.
Benzinpreise wieder enger mit Ölpreis gekoppelt
Der Grund für den Rückgang der Spritpreise: Sie hängen wieder enger mit dem Ölpreis zusammen. Und der Rohölkurs ist zuletzt deutlich abgerutscht: von 83,59 Dollar (Barrel) in der vergangenen Woche auf rund 77 Dollar.
Die gute Nachricht: Laut ADAC sei es unwahrscheinlich, dass der Ölpreis steigt, das heißt, der Spritpreis könnte sich noch weiter verbilligen – Schwankungen sind natürlich weiterhin möglich. Besonders der Diesel könnte laut ADAC billiger werden, liegt die Steuer hier deutlich niedriger. Bei Diesel gebe es noch Luft für weitere Senkungen.
Schon jetzt hat sich die Preisdifferenz zwischen beiden Sorten vergrößert: Diesel ist nun 4,1 Cent billiger als Benzin. Rein steuerlich müsste ein Liter Diesel an der Zapfsäule aber etwa 20 Cent günstiger sein als ein Liter Super E10.
Benzinpreise: Regional gibt es große Unterschiede - hier ist Tanken teuer
Allerdings gibt es auch deutliche regionale Unterschiede, wie die ADAC-Erhebung deutlich macht: Vor allen Dingen im Norden zahlen Autofahrende deutlich mehr.
Ein Überblick über die durchschnittlichen Kraftstoffpreise (in Euro/Liter) in den 16 Bundesländern (Stand: 16. März, 11 Uhr; je nach Region können Preise abweichen):
- Baden-Württemberg: Super E10 1,730; Diesel 1,712
- Bayern: Super E10 1,761; Diesel 1,735
- Berlin: Super E10 1,738; Diesel 1,704
- Brandenburg: Super E10 1,781; Diesel 1,729
- Bremen: Super E10 1,742; Diesel 1,713
- Hamburg: Super E10 1,798; Diesel 1,712
- Hessen: Super E10 1,743; Diesel 1,716
- Mecklenburg-Vorpommern: Super E10 1,784; Diesel 1,736
- Niedersachsen: Super E10 1,753; Diesel 1,684
- Nordrhein-Westfalen: Super E10 1,713; Diesel 1,681
- Rheinland-Pfalz: Super E10 1,709; Diesel 1,673
- Saarland: Super E10 1,696; Diesel 1,682
- Sachsen: Super E10 1,765; Diesel 1,704
- Sachsen-Anhalt: Super E10 1,773; Diesel 1,704
- Schleswig-Holstein: Super E10 1,779; Diesel 1,719
- Thüringen: Super E10 1,777; Diesel 1,698
Der Überblick zeigt deutlich, dass Autofahrende vor allen Dingen im Norden der Bundesrepublik tief in die Tasche greifen müssen. In Hamburg werden fast 1,80 Euro für Super E10 fällig. Dagegen ist der Sprit im Westen und Südwesten Deutschlands besonders günstig.
Am wenigsten zahlen die Saarländer aktuell für ihren Sprit, auf Platz zwei liegt Rheinland-Pfalz. Hier ist dafür der Diesel am billigsten. Auf dem zweiten Platz folgt Nordrhein-Westfalen mit 1,681 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern ist Diesel-Tanken dafür besonders teuer: 1,736 Euro muss bezahlt werden. (mg)