Energie und HeißgetränkeTipps vom ADAC: So kommen Sie gut durch den Winterstau

Wenn man im Winter im Stau steht, sind Decken, Proviant und Handyladekabel in Reichweite sinnvoll.

Wenn man im Winter im Stau steht, sind Decken, Proviant und Handyladekabel in Reichweite sinnvoll.

Egal, ob viele Reisende die Routen in den Winterurlaub verstopfen oder etwa widriges Wetter für Verzögerungen sorgt – wer im Winter in einen Stau gerät, ist mit folgenden Tipps gut gerüstet.

Wenn nix mehr geht, bleibt nur noch: Geduld! Denn egal, ob es einfach nur zu voll war, Schnee und Eis den Verkehr lahmlegen oder aufwendigere Bergungen nach Unfällen nötig werden – manchmal steht alles still auf der Autobahn oder auf der Landstraße. Und das kann durchaus auch mal länger dauern. Darauf bereiten sich Autofahrer besser mit ein paar Tipps vor, auf die der ADAC hinweist.

Zunächst sollte die übliche Winterausrüstung an Bord sein. Dazu gehören:

EiskratzerHandfegerHandschuhe - etwa um sie beim Scheiben freikratzen zu tragenScheibenfrostschutzStarthilfekabelTaschenlampe - kann bei Außenarbeiten im Dunkeln nützlich sein

Besonders für Strecken mit möglichem starkem Schneefall sinnvoll:

Schaufeletwas Streusplitt oder SandAbschleppseilBei Reisen in den Skiurlaub Schneekettenpflicht am Zielort zu prüfen.

Speziell für längere Fahrten empfiehlt es sich, etwas Proviant mitzunehmen – etwa haltbare Snacks und heißen Tee in einer Isolierkanne. Decken und Jacken stets dabei zu haben, ist auch ohne Staus und auch auf kürzeren Routen sinnvoll, da man im Pannenfall auf der Autobahn hinter die Leitplanke muss.

Ein Ladekabel oder eine Powerbank fürs Handy sollten ebenso wenig fehlen. Falls nötig, gehören regelmäßig einzunehmende Medikamente auch ins Auto.

Verkehrsinfos und Hilfe nicht ignorieren

Wenn es absehbar länger dauert, achtet man etwa im Radio oder via Handy-App auf Infos für den betreffenden Abschnitt. Bei längeren Standzeiten werden oft auch Helfer geschickt, die etwa heiße Getränke oder Decken verteilen.Geht der Sprit oder die Energie zur Neige oder wird medizinische Hilfe erforderlich, ruft man am besten den Notruf 112 an oder macht sich bei Nachbarautos im Stau bemerkbar, rät der ADAC.

Das gilt speziell für E-Autos im Winterstaus

Müssen sich speziell Fahrer von E-Autos bei längeren Zeiten im Stand Sorgen machen? Geht vielleicht irgendwann die Heizung aus, da diese ihre Energie aus dem Akku und nicht aus der Motorabwärme wie bei einem Verbrenner bezieht?

Hier gibt es eine Entwarnung vom ADAC, der auf eigene Tests verweist. Demnach verbrauchen E-Autos rund 1,5 bis 2 Kilowattstunden (kWh), um den Innenraum im Stand bei minus 10 Grad Außentemperatur eine Stunde lang konstant auf 20 Grad zu erwärmen.

Genug Energie für stundenlange Wärme

Im Extrembeispiel eines zehnstündigen Staus wäre so mit einem Stromverbrauch von 15 bis 20 kWh zu rechnen. Aber die meisten Elektroautos verfügen heute über Akkus mit deutlicher größerer Kapazität. Das reicht demnach auch in einer staureichen Winternacht ohne Sparmaßnahmen dafür, das Auto mehrere Stunden auf Wohlfühltemperatur zu halten.

Wichtig aber: Der Akku muss genügend gefüllt sein, daher nie auf den letzten Drücker nachladen. Denn E-Autos verbrauchen im Winter im Schnitt beim Fahren rund 20 bis 30 Prozent mehr Energie - die Reichweite sinkt.

Auf der Kurzstrecke kann sie sich nach ADAC-Angaben im Extremfall um die Hälfte reduzieren. Denn sie können anders als beim Verbrenner keine Motorabwärme für das Heizen des Innenraums nutzen. Auch der Antriebsakku muss auf Betriebstemperatur gebracht werden - das kostet Energie.

Auch bei Verbrennern gilt - nicht mit Reserve auf lange Fahrt gehen

Allerdings benötigen auch Autos mit Verbrenner mehr Energie. Sie verbrauchen im Winter dementsprechend mehr Kraftstoff - Benziner im Schnitt um plus 15 Prozent, Diesel plus 24 Prozent.

Daher gilt auch hier: Rechtzeitig weit vor Erreichen der Reserve tanken. Hier liegt der Verbrauch im Stand bei etwa 1 bis 1,5 Liter pro Stunde. Also reicht der Vorrat im Tank in der Regel für viele Stunden. (dpa)