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VerhaltenstippsSo fahren Sie angstfrei durch Auto-Tunnel

Die Dunkelheit und Enge in Tunneln empfinden viele Autofahrer als beklemmend.

Die Urlaubsfahrt mit dem Auto führt oft durch Tunnel. Eine Umfrage der Prüforganisation Dekra unter 1.200 Autofahrern hat ergeben: Fast jeder zweite Autofahrer hat Angst im Tunnel. Wir geben Tipps für die Tunneldurchfahrt.

Die Gefühle der Autofahrer im Tunnel reichen von Beklemmung bis zu Panikattacken, meist hervorgerufen durch die Sorge vor Unfällen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, im Tunnel zu verunglücken, nach Angaben des österreichischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) wesentlich geringer als auf Autobahnen, Schnell- und Landstraßen ohne Tunnel.

Bei der Sanierung älterer Röhren wird mittlerweile mehr auf die Befindlichkeit der Verkehrsteilnehmer Rücksicht genommen und mit baulichen Maßnahmen versucht, ihre Ängste zu reduzieren.

So wird laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt) in Bergisch Gladbach unter anderem auf viel Licht und eine abwechslungsreiche Farbgestaltung geachtet.

Eine gut sichtbare Beschilderung der SOS-Nischen und Fluchtwege soll das Sicherheitsempfinden der Autofahrer erhöhen, eine farbige Streckenbeschilderung dem Fahrer das Gefühl der Unendlichkeit des Tunnels nehmen.

Zudem kann der Fahrer durch sein eigenes Verhalten viel für seine Sicherheit tun, wie der TÜV Rheinland betont. Die Konzentration auf den Gedanken, dass die Fahrt durch den Berg nur einen kleinen Teil der Reise ausmacht, kann helfen. Wer zu viel Angst vor dunklen Röhren hat, sollte vor tunnelreichen Streckenabschnitten einen anderen ans Steuer lassen.

Lesen Sie hier einige Experten-Tipps, wie Sie eine Tunneldurchfahrt möglichst sicher und stressfrei gestalten:

  1. Entspannt losfahren

  2. Abblendlicht und Abstand

  3. Stau im Tunnel: Belüftung

  4. Stau im Tunnel: Warnblinklicht

  5. Unfall im Tunnel: Was tun?

  6. Blend-Risiko nach Tunnelfahrt

  7. Training gegen Angst

Entspannt losfahren

Autofahrer können ihrer Angst entgegenwirken, indem sie zum Beispiel mit einem Spaziergang vor der Fahrt durch den Tunnel Stress abbauen. Außerdem sollte man nicht unter Zeitdruck fahren. Eine entspannte Sitzposition hinter dem Lenkrad trägt ebenfalls zur ruhigen Fahrt bei.

Abblendlicht und Abstand

„Autofahrer sollten im Tunnel das Abblendlicht einschalten, unbedingt den nötigen Sicherheitsabstand einhalten und die angegebene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten“, sagt TÜV- Rheinland-Experte Wolfgang Bintz.

Stau im Tunnel: Belüftung

Viele Autofahrer fürchten einen Stau im Tunnel. In dieser Situation ist es nicht nur wichtig, Ruhe zu bewahren, sondern auch für die richtige Belüftung zu sorgen: Um sich vor der erhöhten Schadstoffbelastung zu schützen, die bei einem Stau im Straßentunnel entsteht, sind die Fenster zu schließen und die Lüftung oder Klimaanlage auf Umluft umzuschalten.

Stau im Tunnel: Warnblinklicht

Befindet man sich am Stauende, ist der Warnblinker einzuschalten. Bei längerem Stillstand sollte der Motor gestoppt und auf Rundfunk- und Lautsprecherdurchsagen geachtet werden. Motorradfahrer warten nach Möglichkeit außerhalb der Röhre ab, bis sich der Stau aufgelöst hat und wieder freie Fahrt besteht.

Unfall im Tunnel: Was tun?

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall im Tunnel gekommen sein, ist zunächst die Warnblinkanlage zu aktivieren. Die Bundesanstalt für Straßenwesen rät dazu, entweder das Fahrzeug aus dem Tunnel herauszufahren oder es im Tunnel abzustellen, ganz rechts oder in einer Pannenbucht. Der Motor ist abzustellen, aber der Zündschlüssel stecken zu lassen. Nachdem die Unfallstelle abgesichert wurde, ist über eine Notrufstation Hilfe zu holen und gegebenenfalls erste Hilfe zu leisten.

Blend-Risiko nach Tunnelfahrt

Nach hellen, gut ausgeleuchteten Tunneln fällt auch der Wechsel ins Freie kaum durch optische Gegensätze auf. Wer hingegen bei Tag aus einer schwach beleuchteten Röhre herausfährt, muss mit einer Blendung rechnen

Training gegen Angst

Menschen mit ausgeprägter Tunnelangst können diese - ähnlich wie Flugangst - mit einer gezielten Therapie wegtrainieren. Entsprechende Therapeuten nennt der Berufsverband Deutscher Psychologen.