Alternativen zur PostSo kommen Pakete und Briefe trotz Post-Streik an
Oh Schreck, die Post streikt unbefristet! Wie kommen jetzt wichtige Briefe, Päckchen und Pakete noch rechtzeitig an? Hermes, DPD, FedEx: Das sind die Alternativen zur Deutschen Post.
Muss unbedingt ein Schriftstück verschickt werden, können Verbraucher unter Umständen auch auf alternative Anbieter zurückgreifen, erklärt Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Briefe können zum Beispiel über Kurierdienste wie Go Express and Logistics oder FedEx verschickt werden.
Auch für Pakete gibt es andere Anbieter wie zum Beispiel Hermes oder DPD. Muss es schnell gehen, kann im Zweifel auch ein Kurier-Dienst beauftragt werden. „Wollen Sie Ihren Vertrag im Fitness-Studio kündigen, können Sie das Schreiben aber auch selber hinbringen“, rät Fischer-Volk. „Wenn Sie sich den Empfang bestätigen lassen, gilt es in der Regel auch als zugestellt.“
Was die einzelnen Anbieter kosten – und wie lange die Zustellung von Briefen und Paketen dauert:
Hermes:
- Päckchen: ab 3,89 Euro (mit Online-Paketschein), maximal 25 Kilo, der Versand dauert ca. 1 bis 2 Tage innerhalb Deutschlands.
- Kleines Paket: ab 4,69 Euro (mit Online-Paketschein), unabhängig vom Gewicht, Versandlaufzeit ca. 1 bis 2 Tage innerhalb Deutschlands.
Einen Paketshop-Finder gibt es im Internet.
DPD:
- Kleines Paket: ab 3,70 Euro (Paketversand von Shop zu Shop), der nationale Versand dauert ca. 1 bis 2 Tage. Express-Service möglich.
Einen-Paketshop-Finder gibt es im Internet.
Citykurier:
- Standardbrief: 50 Cent bis 20 Gramm Gewicht
- Paket: 4,50 Euro bis 2 Kilo. Zustellgebiet innerhalb von ganz Deutschland, der Versand dauert ca. 1 bis 2 Tage.
Verkaufsstellen und Briefkästen findet man hier.
Go Express and Logistics:
- Brief/Großbrief: 31,05 Euro bis 250 Gramm (innerhalb Deutschlands). Geliefert wird rund um die Uhr. Innerhalb der City/Region wird es etwas günstiger, eine Preis-Übersicht und Stationsfinder gibt es hier.
FedEx:
- Brief/Großbrief bis 500 Gramm: als Beispiel von Köln nach Berlin im Über-Nacht-Versand: 18,73 Euro.
- Paket bis 1 Kilo: als Beispiel von Köln nach Berlin im Über-Nacht-Versand: 23,22 Euro.
Die Preise lassen sich online berechnen, ebenfalls kann man nach den Abgabe- und Abholstationen in der Nähe suchen.
Morgenpost Briefservice GmbH:
- Standardbrief: bis 20 Gramm, 59 Cent, Servicepunkte findet man online. Das Zustellgebiet lässt sich ebenfalls auf der Webseite ermitteln, der nationale Versand dauert ca. 1 bis 2 Tage.
TNT – nur für gewerbliche Kunden:
- Mit dem Online-Versandnavigator können Kunden den Preis für ihre Sendung individuell ermitteln. Außerdem lässt sich eine Uhrzeit für die Zustellung (Dokument oder Paket) festlegen. Die Sendungsart „Express“ ist der Standardversand von TNT – für ein Paket bis 5 Kilo zahlen Absender etwa 20 Euro innerhalb Deutschlands.
Außerdem gibt es für Geschäftspost den Anbieter Postcon, die Preise für Tagespost, Infopost oder Warensendungen lassen sich auf der Homepage des Unternehmens berechnen.
Darüber hinaus gibt es in vielen Städten noch regionale Zusteller für Briefe und Pakete.
Pin Mail AG in Berlin:
- Standardbrief: Porto ab 58 Cent für Privatkunden (gewicht bis 20 Gramm). Außerdem gibt es die Option, via Internet einen eBrief zu verschicken. Auch Einschreiben sind möglich.
- Bücher- und Warensendung: 90 Cent bis 500 Gramm, Länge 100 bis 235 Millimeter
Pin-Shops gibt es in Berlin, hier geht es zur Standortsuche. Zugestellt werden Briefe innerhalb von Deutschland, allerdings mit Einschränkungen in Westdeutschland. Deshalb sollten Kunden vorher eine PLZ-Abfrage machen.
Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch?
Fax: Betroffene, die wegen des Poststreiks Gefahr laufen, zum Beispiel einen Kündigungstermin zu verpassen, können auch ein Fax versenden. „Das geht aber nur, wenn keine Schriftform erforderlich ist“, erklärt Julian Graf von der Verbraucherzentrale NRW. Solch ein Fax hat vor Gericht als Zugangsbeweis Bestand.
„Heben Sie aber besser das Übermittlungsprotokoll auf“, rät der Verbraucherschützer. Die Bestätigung beweise nur die Übermittlung des Datensatzes als solche, nicht, ob der genaue Inhalt wahrnehmbar zugestellt wurde. Braucht ein Schreiben eine Originalunterschrift, ist ein Fax nicht ausreichend.
DE-Mail und E-Mail: Bei der DE-Mail handelt es sich um eine im E-Government-Gesetz festgeschriebene, in bestimmten Fällen rechtssichere E-Mail-Variante, die von der Deutschen Telekom, Francotyp-Postalia sowie United Internet mit 1&1, Web.de und GMX angeboten wird. Bei der Kommunikation mit Behörden, die das Verfahren einsetzen, ersetzt die DE-Mail die Schriftform vollständig.
Ob das auch für DE-Mails an Unternehmen gilt, hängt von den Geschäftsbedingungen (AGB) des Empfängers ab – und davon, ob die Firma überhaupt eine DE-Mail-Adresse eingerichtet hat. Schreibt das Unternehmen für Kündigungen oder andere Vorgänge die Schriftform vor, reicht eine DE-Mail nicht aus.
Es kann aber auch sein, dass Unternehmen Kündigungen per E-Mail akzeptieren, also die sogenannte Textform. Auch dies ist in den AGB nachzulesen. Wer DE-Mail nutzen möchte, muss sich erst einmal persönlich identifizieren lassen. So soll sichergestellt werden, dass eine DE-Mail tatsächlich vom angegebenen Absender stammt.
(dpa/gs)