Echte No-GosDiese 10 Dinge solltest du beim Urlaub in Portugal unbedingt vermeiden

Blick auf die Altstadt von Lissabon (Portugal), hier im Juni 2021.

In Portugal (hier im Foto ein Blick auf die Altstadt von Lissabon) gibt es einige Fettnäpfchen, in die Touris tappen können. Mit ein wenig Vorwissen kann das jedoch vermieden werden.

Fettnäpfchen im Portugal-Urlaub vermeiden? Kein Problem! Mit ein paar Tipps lassen sich Stolperfallen für Touris ganz einfach umgehen.

von Jana Steger  (JS)

Lissabon, Porto oder doch lieber die Algarve? Bei der Suche nach dem passenden Urlaubsort in Portugal haben Touris die Qual der Wahl. Was jedoch im ganzen Land gleich ist, sind bestimmte Regeln, die es zu beachten gilt.

Portugal mit seinen atemberaubenden Küsten, historischen Städten und reichen kulturellen Traditionen ist ein beliebtes Reiseziel für Urlauber und Urlauberinnen aus aller Welt. Damit der Aufenthalt jedoch nicht nur unvergesslich, sondern auch respektvoll gegenüber der portugiesischen Kultur wird, ist es ratsam, einige lokale Gepflogenheiten zu kennen und zu respektieren.

No-Go in Portugal: Pünktlichkeit besonders genau nehmen

Unsere Redaktion hat die häufigsten Stolperfallen zusammengestellt, damit Urlauberinnen und Urlauber ihren Aufenthalt in Portugal ohne Missgeschicke genießen können.

Pünktlichkeit: Pünktlichkeit ist eine Tugend, die in verschiedenen Kulturen unterschiedlich interpretiert wird. In Portugal wird dieser Aspekt des Zeitmanagements deutlich liberaler gehandhabt als beispielsweise in Deutschland. Es ist durchaus üblich, dass Verabredungen mit einer gewissen Gelassenheit angegangen werden.

Wenn Urlauberinnen und Urlauber also zu einer bestimmten Uhrzeit erscheinen und die portugiesischen Freunde und Freundinnen erst 15 bis 30 Minuten später auftauchen, ist das keine Überraschung. Deshalb der Tipp: Zwar schadet es nicht, weiterhin selbst pünktlich zu sein. Dennoch sollte die lokale Mentalität akzeptiert werden. Das bedeutet: Verständnis für die eher entspannte Haltung zu Pünktlichkeit in Portugal aufzubringen, ist nicht verkehrt.

Außerdem hilft es auch bei Einladungen flexibel zu sein. Der Vorteil: Erscheinen Besucherinnen und Besucher mal zehn Minuten zu spät, so wird niemand böse sein. Dennoch ist es wichtig, sich den Gegebenheiten anzupassen und abzuschätzen, ob eine übermäßig verspätetes Erscheinen angebracht ist.

No-Go in Portugal: Fettnäpfchen bei der Begrüßung vermeiden

Begrüßung: In Portugal, einem Land reich an kulturellen Traditionen, spielt die Begrüßung eine entscheidende Rolle im sozialen Miteinander. Diese erfolgt in der Regel per Handschlag, wobei die Atmosphäre meist formell und eher zurückhaltend ist. Körperkontakt während einer Begrüßung ist üblicherweise auf Bekannte beschränkt, wobei sich Männer dabei untereinander eher selten umarmen.

Einige typische Grußformeln sind zum Beispiel „Bom Dia“ für Guten Tag. Ab dem Nachmittag wechseln Portugiesinnen und Portugiesen zu „Boa Tarde“, was guten Abend bedeutet. Am Abend ist„Boa Noite“ für gute Nacht üblich. Die Anrede ist bei der Begrüßung ebenfalls wichtig. Männer werden als „Senhor“ angesprochen, während Frauen die Anrede „Dona“ erhalten. Das zeigt vor allem Respekt und Höflichkeit, was in der portugiesischen Kultur besonders geschätzt wird.

No-Go in Portugal: Tragen unangemessener Kleidung

Kleiderwahl: Planen Reisende in Portugal ihre Tage am Strand zu verbringen, ist das großartig – jedoch darf nicht vergessen werden, dass abseits des Strandes andere Kleiderordnungen gelten, bei der Badebekleidung möglicherweise nicht dem gängigen Dresscode entspricht.

Besonders wichtig für Urlauberinnen und Urlauber ist es vor allem, Kirchen nicht in freizügiger Kleidung zu besuchen. Schultern sollten hier bedeckt sein. Auch besonders kurze Hosen oder Röcke sollten vermieden werden. Generell ist Portugal ein sehr religiöses Land. Daher sind trotz teils hoher Temperaturen im Sommer auch kurze Hosen bei Männern eher eine Seltenheit. Deshalb ist es ratsam, sich prinzipiell eher etwas konservativer zu kleiden, als Reisende es vielleicht für Urlaub geplant hatten.

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Prinzipiell gilt: Auch wenn Portugal für seine entspannte Atmosphäre bekannt ist, ist zu legere Kleidung in vielen Alltagssituationen nicht angebracht. Badekleidung an nicht dafür vorgesehenen Orten zu tragen, sollte deshalb unbedingt vermieden werden.

No-Go in Portugal: Diese Regeln gelten am Strand

FKK: Wer träumt nicht davon, die Sonne Portugals an den idyllischen Stränden zu genießen? Allerdings gibt es für Badegäste dort einige Regeln zu beachten. Nackt ins Meer springen, speziell FKK-Praktiken, sind an vielen portugiesischen Stränden nämlich verboten. Wenn Urlauberinnen und Urlauber also keine Bräunungsstreifen mit nach Hause nehmen möchten, ist es ratsam, an extra dafür vorgesehenen Orten die Freikörperkultur auszuleben.

Das Verbot gilt ebenso für das Sonnenbaden oben ohne, obwohl es an einigen Stränden geduldet wird. Diese Regelung gilt übrigens auch für die Insel Madeira und die Azoren.

Außerdem gilt: An allen Stränden, die mit der begehrten „Blauen Flagge“ (Umweltzeichen aus dem Bereich des nachhaltigen Tourismus) ausgezeichnet wurden, besteht von Juni bis einschließlich September ein Hundeverbot. Auch an den meisten anderen bewachten Stränden sind Hunde nicht gestattet. Außerhalb der Hauptsaison und an unbewachten Stränden besteht jedoch kein Problem für vierbeinige Begleiter.

Sex: Besonders strenge Regeln gelten in Portugal für Sex am Strand. Das ist nämlich strikt verboten und kann zu einer Geldstrafe von bis zu 120 Tagessätzen führen. Daher ist es ratsam, romantische Momente lieber an privaten Orten zu praktizieren.

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No-Go in Portugal: Freistehen und Wildcampen

Campen: Seit 2021 hat sich mit der Einführung einer neuen Straßenverkehrsordnung so einiges grundlegend geändert. So sind das Freistehen und Wildcampen seit der Einführung der neuen Regelungen nur noch eingeschränkt erlaubt. Gemäß der Straßenverkehrsordnung ist das Parken am Tag und über Nacht für maximal 48 Stunden nur noch in derselben Gemeinde gestattet, sofern das Gebiet keine der folgenden Kennzeichnungen aufweist: Naturschutzgebiet (das fast ein Drittel Portugals ausmacht), POOC (Plano de Ordenamento da Orla Costeira, ein Großteil der Küste) oder ein offizielles Parkverbot.

Verstöße gegen diese Regelungen können teuer werden. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 300 Euro rechnen. In Naturschutzgebieten wird es sogar noch kostspieliger. Das Parken mit dem Wohnmobil kann dort sogar Strafen von bis zu 600 Euro nach sich ziehen. Übernachtungen im Fahrzeug oder im Zelt werden mit Geldstrafen zwischen 200 und 36.000 Euro geahndet.

Diese neuen Regelungen sollen dazu beitragen, Umwelt- und Naturschutz zu stärken. Daher ist es für Reisende mit Wohnmobilen entscheidend, sich vorab über die lokalen Regelungen zu informieren und die ausgewiesenen Bereiche für das Parken zu nutzen. Dadurch lassen sich sowohl Geldbußen als auch negative Auswirkungen auf die Umwelt vermeiden.

No-Go in Portugal: Fehlverhalten im Restaurant

Ausgehen: In den Restaurants und gehobenen Cafés Portugals gelten bestimmte ungeschriebene Regeln, die das kulinarische Erlebnis für Gäste und Personal gleichermaßen angenehm gestalten. So gilt es als ungeschriebenes Gesetz, sich nicht eigenmächtig an den erstbesten freien Tisch zu setzen. Die Gäste warten im Eingangsbereich, bis ihnen freie Plätze zugewiesen werden. Flexibilität wird hier großgeschrieben.

Bei Bedarf werden auch einmal Tische zusammengeschoben und Stühle herangeschafft. Eigenmächtiges Anstürmen eines freien Tisches, selbst ohne „Reserviert“-Schild, wird in Portugal demnach nicht gerne gesehen. Außerdem ist es in nahezu allen Restaurants mit portugiesischer Küche üblich, den Gästen vor der eigentlichen Bestellung Brot, Käse, Oliven oder andere Kleinigkeiten auf den Tisch zu stellen. Doch Vorsicht: Diese nette Geste des Services ist nicht immer kostenlos.

Wenn Gäste die angebotenen Speisen nicht verzehren möchten, sollten diese sofort signalisieren, dass die Speisen zurückgehen sollen. Andernfalls werden diese am Ende berechnet. Dennoch wird empfohlen, die kleinen Vorspeisen anzunehmen, da sie köstlich schmecken und oft erschwinglich sind.

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No-Go in Portugal: Wie ist das mit dem Trinkgeld?

Trinkgeld: Gilt es für Urlauberinnen und Urlauber beim Thema Trinkgeld etwas beachten? In Portugal zeigen Gäste ihre Wertschätzung für guten Service, indem etwa zehn Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld gegeben wird. Dies ist eine respektvolle Geste, die oft erwartet wird und die Bemühungen des Personals würdigt.

Anders als in Deutschland, wo der Betrag des Trinkgelds oft beim Bezahlen am Tisch genannt wird, wird dieses in Portugal einfach auf dem Tisch liegen gelassen, wenn Gäste das Lokal verlassen. Zusätzlich können kleine Gesten wie ein freundliches Lächeln oder eine kurze Dankesnotiz auf der Rechnung die Zufriedenheit im Restaurant zusätzlich ausdrücken.

No-Go in Portugal: Keinen Respekt gegenüber Kindern und älteren Menschen zeigen

Respektvolles Verhalten: Im Vergleich zu Deutschland fällt in Portugal eine intensivere Beteiligung von Kindern und älteren Menschen am gesellschaftlichen Leben auf. Die ältere Generation verweilt nicht nur zu Hause vor dem Fernseher, sondern ist oft in Cafés anzutreffen, wo Zeitungen gelesen und mit Mitmenschen geplaudert wird. Diese gesellschaftliche Teilnahme wird durch den Respekt verstärkt, den die jüngere Generation den Älteren entgegenbringt. Selbst kleine Unhöflichkeiten, wie das Vordrängeln an der Kasse, werden den Älteren oft nachgesehen.

Portugal erweist sich zudem als ausgesprochen kinderfreundliches Land. Daher genießen Kinder im öffentlichen Raum gewisse Freiheiten. Es ist deshalb auch nicht ungewöhnlich, dass Familien zum Beispiel bis Mitternacht in Restaurants verweilen. Daher ist es ratsam, Kindern und älteren Menschen mit Respekt zu begegnen. Brauchen ältere Menschen an der Kasse oder beim Aussteigen aus dem Bus etwas mehr Zeit oder sorgen lebhafte Kinder am Nebentisch für Trubel, ist es besser, eine mürrische Beschwerde zurückzuhalten. In Portugal kommt das nämlich überhaupt nicht gut an.

No-Go in Portugal: Spanisch sprechen

Landessprache: Die Annahme, dass Touris mit Spanischkenntnissen in Portugal glänzen kann, erweist sich als Trugschluss. Zwar ähneln sich Portugiesisch und Spanisch grammatikalisch, doch die Aussprache unterscheidet sich erheblich. Daher ist es ratsam, sich auf Portugiesisch oder Englisch zu verständigen, um Missverständnisse zu vermeiden und Respekt für die kulturellen Nuancen Portugals zu zeigen.

No-Go in Portugal: Regeln an der Tankstelle nicht beachten

Urlaub mit dem Auto: Wer plant, Portugal mit dem Auto zu erkunden, sei es mit einem Mietwagen oder dem eigenen Fahrzeug, wird früher oder später tanken müssen. Damit dieser Vorgang reibungslos verläuft, gilt es eine wichtige Regel zu beachten. Denn anders als in Deutschland wird in Portugal nämlich erst bezahlt und dann getankt.

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Der Ablauf gestaltet sich folgendermaßen: Autofahrerinnen und -fahrer begeben sich an die Kasse. Dann wird die Nummer der Zapfsäule genannt. Anschließend der gewünschte Treibstoff und Betrag, der getankt werden soll. Danach geht es zurück zur Zapfsäule. Als Tipp: Es lohnt sich, sich die Beschriftung an den Zapfhähnen zu merken, denn nicht jeder an der Kasse spricht Englisch.

Weitere No-Gos in Portugal:

  1. Müll auf die Straße werfen
  2. Nicht beachten der Regeln im Straßenverkehr
  3. Vordrängeln, zum Beispiel an der Supermarktkasse

Um sicherzustellen, dass sich Urlauberinnen und Urlauber in Portugal stets angemessen verhalten, ist es ratsam, die aufgelisteten Gepflogenheiten zu berücksichtigen. So können Reisende nicht nur höflich und respektvoll auftreten, sondern auch tiefer in die faszinierende Kultur des Landes eintauchen.