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„Müllen alles zu!“Schweizer Urlaubsort leidet unter Touri-Ansturm – Einheimische wehren sich

Der Vierwaldstättersee bei Luzern vom Ufer aus fotografiert.

Lichtensteig in der Schweiz leidet unter dem Touri-Ansturm auf die Äulischlucht. Das Bild zeigt den Vierwaldstättersee bei Luzern.

Die Äulischlucht in der Schweiz entwickelte sich zum Touri-Magnet. Doch das bringt vor allem für Anwohnerinnen und Anwohner viele Probleme mit sich.

von Eva Gneisinger  (eg)

Schöne Orte bleiben selten echte Geheimtipps – schnell verbreiten sie sich über Internetforen, Facebook oder Instagram. Ruhige und beschauliche Plätze inmitten der Natur entwickeln sich so in kurzer Zeit zu Touri-Hotspots.

So auch die Lichtensteiger Äulischlucht in der Schweiz: Touristinnen und Touristen pilgern zu der Schlucht, wo sie ein Wasserfall und ein türkisblauer Badesee erwartet. Berühmt machten die Äulischlucht nicht nur Berichterstattungen in Zeitungen oder im Radio, sondern auch durch die Social-Media-Plattform Instagram, wo Nutzerinnen und Nutzer unter dem Suchbegriff zahlreiche Fotos finden.

Schweiz: Ort leidet unter Touristenmassen

Mit den Touristinnen und Touristen kommen jedoch auch die Probleme nach Lichtensteig, welche die Einheimischen nicht länger ignorieren wollen. Der Müll, den die vielen Menschen in dem Ort hinterlassen, ist zu einer echten Belastungsprobe geworden.

„Ich habe noch gelernt, dass man seinen Abfall wieder mitnimmt“, ärgert sich Remo Amacker, der mit seiner Familie in dem Ort wohnt. Dabei machen die Menschen auch nicht vor dem Eigentum der Amackers halt: „Touristen kommen hierher und müllen alles zu! Wenn die Mülleimer voll sind, schmeißen manche den Abfall einfach in unsere Grüntonne.“

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Problematisch: Die weggeworfenen Essensreste würden in der Nacht Tiere anlocken, die den Müll über die Wiesen verteilen. „Das ist sowohl für die Wildtiere als auch für die Kühe und Hunde gefährlich. Sie können sich an Scherben verletzen oder beim Essen krank werden“, so Silvia Amacker gegenüber dem Schweizer Portal „blick.ch“.

Und es kommt noch schlimmer: Einige Anwohnerinnen und Anwohner berichten sogar von menschlichen Fäkalien, die ihnen zwischen der Schlucht und den Häusern des Ortes aufgefallen seien. Offenbar verrichteten Touristinnen und Touristen dort ihre Notdurft.

Lichtensteig: Menschliche Hinterlassenschaften

Die Gemeinde Lichtensteig nimmt das Problem Ernst und hat bereits einige Maßnahmen ergriffen, um über den Müll Herr zu werden. Es wurden bereits weitere Mülleimer aufgestellt. Ein zusätzlicher Müllcontainer sowie ein Toilettenhäuschen werden aktuell in der Gemeinde diskutiert.

Die Einheimischen wünschen sich mehr Rücksichtnahme von Touristinnen und Touristen – ihnen und der Natur zuliebe. Auch die Parksituation im Ort ist verzwickt: Obwohl Lichtensteig gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, fahren die meisten mit dem Auto in den Ort und parken, anstatt auf den öffentlichen Parkflächen, die privaten Parkplätze der Anwohnerinnen und Anwohner zu.

Die Amackers fassen die Bitten an Touristinnen und Touristen zusammen: „Parkt bitte auf den offiziellen Parkplätzen, nehmt euren Abfall wieder mit und räumt nach eurem Geschäft auf.“