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Auswärtiges Amt mit HinweisTausende fliehen von Mittelmeer-Insel: „Habe seit Tagen nicht geschlafen, die Kinder weinen“

Menschen steigen im Hafen von Piräus in der Nähe von Athen von einer Fähre, mit der sie die griechische Insel Santorini verlassen haben.

Menschen steigen am 4. Februar im Hafen von Piräus in der Nähe von Athen von einer Fähre, mit der sie die griechische Insel Santorini verlassen haben.

Alle paar Minuten erschüttern Erdstöße die Mittelmeerinsel, viele Bewohner sind mit den Nerven am Ende. Die Seismologen beobachten das Phänomen mit Sorge - sie fürchten ein schweres Hauptbeben. Das Auswärtige Amt (AA) hat seine Reisehinweise für die Region aktualisiert.

Den zwölften Tag in Folge bebt die Erde nordöstlich der Ägäis-Insel Santorini unablässig. Tausende Menschen haben das griechische Eiland mit seinen rund 16.000 Einwohnern bereits verlassen.

Seismologen rätseln über das Phänomen und fürchten, ein schweres Hauptbeben könne folgen. Auch vor Vulkanausbrüchen und Tsunamis warnen die Experten. Die Vorkehrungen beim Katastrophenschutz laufen auf Hochtouren.

„Habe seit Tagen nicht geschlafen, die Kinder und die Frauen weinen“

Der Ansturm auf die Fähr- und Flugtickets auf Santorini war und bleibt groß. Fluglinien haben Sonderflüge eingerichtet, auch zusätzliche Fähren sollen fahren. „Ich habe seit Tagen nicht geschlafen, die Kinder und die Frauen weinen, es bebt alle fünf Minuten“, sagte ein Mann, der einen Platz auf der Fähre Blue Star 1 nach Athen ergattert hatte, zu Journalisten. Fernsehbilder zeigten vollgepackte Autos fliehender Menschen. „Ich fühle mich wie ein Flüchtling im eigenen Land“, klagte eine Frau. Die Fähre mit 1.600 Plätzen war voll belegt.

Die Bewohner Santorinis, die Erdbeben durchaus gewöhnt sind, haben so etwas noch nie erlebt - und die Seismologen und Geologen auch nicht. Die Erdbebenserie bereitet ihnen Kopfzerbrechen. „Noch nie haben wir ein Phänomen so vieler Erdbeben binnen so kurzer Zeit registriert“, sagte Geologie-Professorin Evi Nomikou dem Nachrichtensender Skai.

Hinweis vom Auswärtigen Amt: Kontakt mit Reiseanbieter halten

Wegen der andauernden Seebeben vor der griechischen Urlaubsinsel Santorini hat das Auswärtige Amt (AA) seine Reisehinweise für die Region um Empfehlungen des griechischen Katastrophenschutzes aktualisiert.

Urlauber vor Ort sollen sich demnach von Küstenregionen fernhalten, an denen Erdrutschgefahr besteht. Außerdem sollen sie Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen vermeiden. Es heißt weiter: Verlassen Sie Küstengebiete sofort, sollten Sie sich dort aufhalten. Bei starken seismischen Erschütterungen besteht die Gefahr von Überschwemmungen.

Das AA rät zum Eintrag in die Krisenvorsorgeliste und zum Aktivieren der Funktion Cell Broadcast des Mobiltelefons. Über diese Technik werden Warnhinweise und mögliche Evakuierungsmaßnahmen der griechischen Behörden auch in englischer Sprache übertragen.

Wer eine Reise nach Santorini für einen späteren Zeitpunkt gebucht hat, dem rät der Reiserechtler Paul Degott zur Geduld. „Die Reisenden, welche eine Reise nach Santorin gebucht haben, sollten zunächst einmal abwarten, wie die Dinge sich entwickeln“, sagt er. Seine Empfehlung: Kontakt zum Reiseanbieter aufnehmen und sich informiert halten lassen. Und auch die Medienberichterstattung weiter verfolgen. Erst nachdem man die weiteren Ereignisse beobachtet hat, solle man entscheiden, ob man den Rücktritt von Vertrag erklärt oder nicht.

Gefahr durch Unterwasservulkan

Sorgen bereitet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch, dass durch die andauernden Beben der große Vulkan Kolumbos aktiviert werden könnte, der nordöstlich der Insel unter Wasser liegt. Er hatte im Jahr 1650 bei einer gewaltigen Eruption schwere Schäden im gesamten östlichen Mittelmeer angerichtet.

Dazu kommt die Angst vor einem schweren Hauptbeben der Stärke 6 oder mehr. 1956 hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,2 in der Region Dutzende Menschen das Leben gekostet, Tsunamis verursacht und großen Schaden angerichtet. Manche alten Inselbewohner erinnern sich noch daran.

Hoffen auf schnelle Entspannung

Der Chef der griechischen Behörde für Erdbebenschutz, Efthymios Lekkas, glaubt nicht, dass es zur Katastrophe kommt.

Der Geologe hofft, dass sich die aufgestaute seismische Energie mit einem Erdbeben der Stärke 5 bis 5,5 entladen und danach langsam Ruhe in der Region eintreten könnte, wie er dem Sender ERTnews sagte. Allerdings verweisen Lekkas und all seine Kollegen auch stets darauf, dass man letztlich keine sicheren Prognosen abgeben könne. (dpa)