„Größtes Problem“Beliebtem Urlaubsland fehlt Personal – in einem Bereich könnte das gefährlich werden

Touristen und Touristinnen baden am 08. Juni 2017 am Strand von Slantschew Brjag (Bulgarien).

Touristen und Touristinnen baden am 08. Juni 2017 am Strand von Slantschew Brjag (Bulgarien).

Die Urlaubssaison ist eröffnet und viele Reisen bereits gebucht – doch an einem beliebten Reiseziel in Europa kämpft man aktuell zunehmend mit Problemen. Überall fehlt es an Personal. Besonders ein Bereich bereitet dabei Sorgen.

An der bulgarischen Schwarzmeerküste ist am Wochenende die Badesaison eröffnet worden. Doch die Tourismusbranche beklagt einen akuten Personalmangel. Viele bulgarische Köche, Kellner und Zimmermädchen sind wegen der besseren Bezahlung jetzt in anderen Urlaubsländern tätig. Zu Beginn der Sommersaison gab es an Bulgariens kilometerlangen Sandstränden auch nicht ausreichend Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer.

„Unser größtes Problem jetzt ist, dass es an Arbeitskräften fehlt“, sagte der geschäftsführende Tourismusminister Ewtim Miloschew dem Staatsfernsehen BNT wenige Tage vor Saisonbeginn. Als Ausweg würden Mitarbeiter aus Nepal, Kirgistan, Indien und Bangladesch erwartet.

Bulgarien: Personalmangel betrifft auch Rettungsschwimmer und -schwimmerinnen

Der Minister erläuterte, er sei im Gespräch mit dem bulgarischen Außenministerium, damit Beamte in die jeweiligen Konsulate entsandt werden, um beim Bearbeiten von Arbeitsanträgen zu helfen.

Nicht besser ist die Situation bei den Rettungsschwimmern und -schwimmerinnen an Bulgariens Sandstränden. „Das Problem bleibt, insbesondere für die Monate Juli und August“, beklagt ein Rettungsdienstleiter einem Bericht der Nachrichtenagentur BGNES zufolge.

Für das ärmste EU-Land gemessen an der Wirtschaftsleistung pro Kopf ist der Tourismus wichtig. In den stärksten Jahren steht der Sektor für 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 2023 konnte das Rekordergebnis von 12,5 Millionen ausländischen Touristen und Touristinnen aus dem Vor-Covid-Jahr 2019 aber bei Weitem nicht übertroffen werden.

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Die Tourismusbranche erwartet 2024 eine bessere Sommersaison als im vorausgegangenen Jahr. Der Marketingberater Konstantin Sankow geht von zehn Prozent mehr Touristen und Touristinnen als 2023 aus. Der Verband von Agenturen, die Reisen aus dem Ausland organisieren, beklagt aber ein weiter relativ geringes Interesse aus Deutschland.

An den Luft- und Seebinnengrenzen des Balkanlandes mit anderen Staaten des Schengen-Raums gibt es seit Ende März 2024 keine Personenkontrollen mehr. Das bedeutet eine Zeitersparnis an den Flughäfen etwa für alle, die Urlaub an der bulgarischen Schwarzmeerküste machen wollen.(dpa)