Die Erkenntnis, dass man für das Gesundbleiben auch etwas aktiv tun muss, setzt sich langsam überall durch. Der Körper braucht Entspannung, die Seele auch. Lebenssituationen, die einen stark fordern. Arbeitsbelastung, die immer weiter zunimmt.

Ein Körper, der sich über die Jahre verändert. In Lochau, auf der österreichischen Seite des Bodensees, hat man zur Bewältigung all dieser Dinge ein kleines Refugium geschaffen. Hier kann man nicht nur gleich drei Länder erkunden (Deutschland, Österreich und die Schweiz), die Schönheit des Bodensees genießen, sondern auch eine Reise zu sich selbst unternehmen. Nicht esoterisch gemeint, sondern wissenschaftlich unterfüttert.

Bodensee: Mentale Entspannung von Auge bis Zeh

Mal ein anderer Ansatz für Urlaub: Das Hotel Fritsch am Berg nennt sich MentalSpa-Resort. Puh, da kriegen die ersten vielleicht Bammel. Kommt gleich einer und will mir 'ne Klangschale andrehen?

Nein, hier kann man ganz individuell schauen, was zu einem passt. Man geht Stress und Problemen auf den Grund, aber immer basiert auf wissenschaftlichen Fakten und körperlichen Messwerten. Es geht darum, einen Urlaub zu verbringen, der Entspannung bringt, die eben nicht nach drei Tagen im Büro schon wieder verflogen ist.

Das 4-Sterne-Hotel Fritsch am Berg ist adults-only (DZ ab 189 Euro pro Person mit Halbpension, Spabuffet und kostenloser Minibar). Wer auch vom (sehr ruhigen) Hotel noch mehr Abstand möchte, gönnt sich eine der „Freiraum-Suiten“ auf der anderen Straßenseite. Tipp: Das Hotel eignet sich übrigens perfekt auch für Alleinreisende.

Sich selbst mal in die Karten gucken: Biofeedback-Messungen, Stressbewältigungsstrategien im Job, ein neues Augen-Wellness-Programm, Menopause- (für Frauen) oder Andropause-Coachings (für Männer), die bei Beschwerden in den Wechseljahren helfen – hier muss man nur schauen, was am besten für einen selbst passt.

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Das Schöne ist, dass man verschiedene Coachings (ab 134 Euro) und Messungen kombinieren kann. Die Tipps für eine gute Augenentspannung sind zum Beispiel für alle Computerarbeitenden Gold wert und lassen sich perfekt in den Arbeitsalltag integrieren.

Mental-Coach Diana Sicher-Fritsch ist dabei hemdsärmelig, zeigt einem sehr schnell in praktischen Übungen auf, wie man entspannt. Das hilft auch eher skeptischen Menschen und allen, die Probleme haben, Routinen zu verändern. Wer nicht mental an sich arbeiten will, findet hier aber auch ganz normale Massagen & Co.

Bodensee: Wandern, Wildpark und wunderschöne Weite

Natur entdecken: Der Bodensee ist DER Hingucker hier. Vom österreichischen Lochau aus blickt man längs auf den See. Unbedingt rauf auf den Pfänder (1062 Meter) wandern (geht direkt vor dem Hotel los) – oder mit der Pfänderbahn (Berg- oder Talfahrt 11,30 Euro) rauf fahren (ab Bregenz).

Oben wartet ein netter Alpen-Wildpark, in dem große und kleine Besucher Hirsche, Steinböcke, Mufflons, Ziegen und Steinböcke bestaunen können – der Eintritt ist kostenlos!

Für Radler: Mountainbiker werden hier ebenso glücklich wie Hobbyradler, die an der Promenade (war einst eine unterirdische Öl-Pipeline) am See entlangradeln können. Die Promenade ist neu gemacht, erst im Juni 2023 eröffnet, mit tollen Strandabschnitten gespickt. Radler und Fußgänger sind jetzt getrennt unterwegs, das entspannt nochmal enorm.

Baden im Bodensee: Besonders beliebt ist die Stelle am Alten Militärbad (kurz Mili). Auch schön: Schwarzbad Lochau und der Strand beim „Lindi“ (beides kostenfrei, das ist nicht überall am Bodensee so).

Kulinarisches von Alpen-Tapas bis zur Gin-Bar

Mit dem Schiff auf Tour: Das ist hier ein absolutes Muss. Nach Lindau lohnt es sich immer rüberzufahren (z. B. mit Vorarlberg Lines, 15,50 Euro, schöne Shoppingmöglichkeiten). Oder man schippert einfach kreuz und quer über den Bodensee und genießt die Atmosphäre – ohne auszusteigen.

Essen und Trinken: In Lochau lockt das Gourmetrestaurant Mangold zum Beispiel mit Bregenzwälder Kalbsrücken mit Safran (42 Euro). In Bregenz im Weiss vorbeischauen, dort gibt es mitteleuropäische „Tapas“ bei der „Snack Attack“ für 20 Euro, aber auch üppige Menüs.

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Am Hafen sitzt man sehr gut im Pier 69. Wer mal Abwechslung zur österreichischen Küche sucht: Chens Dining Bar ausprobieren. Und zum Absacker die Gin-Bar von Beate im Fritsch am Berg checken – mit mehr als 80 Gins.

Shopping: Luxus-Strümpfe, Öl und feinste Schnäpse

Shopping: In Bregenz geht es natürlich zum Wolford-Outlet (teure Strümpfe & Co., hier zumindest etwas günstiger). In der Sailer Ölmühle warten Essig- und Öl-Kreationen als tolle Mitbringsel. In der Feinbrennerei Prinz gibt es köstliche Edelbrände und Liköre.

Kultur: Natürlich stehen da die Bregenzer Festspiele an erster Stelle (wieder ab 17. Juli bis 18. August). In diesem Jahr (und im nächsten) steht der „Freischütz“ von Carl Maria von Weber auf dem Programm. Karten starten ab 30 Euro (schnell sein!), die Bühne wird gerade aufwendig aufgebaut.

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Auch besuchen: Das Kunsthaus Bregenz mit fünf verschiedenen Kunstausstellungen (12 Euro Eintritt) oder rüber in die Schweiz fahren und dort die Stiftsbibliothek St. Gallen anschauen.

Das nervt: Die Straße hoch zum Pfänder (und zum Hotel) ist ganz schön schmal. Erfordert mit dem Auto besondere Aufmerksamkeit. Der kleine Bus bringt einen aber auch gut nach oben.

Das bleibt: Entspannungstechniken, die sich wirklich überraschend gut im Alltag anwenden lassen, um den Stress in den Griff zu bekommen. Und die Erkenntnis, dass man sich mal besser öfter präventiv um die eigene Gesundheit kümmern sollte.

Bodenseeregion Lochau: So komme ich hin

Lochau bei Bregenz erreicht man vom Rheinland aus nach fünfeinhalb Stunden Autofahrt. Mit dem Zug (Direktverbindung ab Köln, knapp 7 Stunden, ab 79,90 Euro) geht es auch problemlos. Nett: Den ICE bis München und dann eine der vier täglichen Verbindungen mit der Schweizer Bahn bis Bregenz nehmen. Die deutsche Bahncard bringt auch für Österreich Rabatte.

Tipp: Mit der Bodensee Card Plus bekommt man in der Dreiländereckregion tolle Inklusivleistungen (u. a. Bodensee-Kursschifffahrten). Gibt es für drei (76 Euro) oder sieben Tage (121 Euro).