„Haben es nicht für möglich gehalten“Chaos auf deutscher Kreuzfahrt-Weltreise

Die „MS Amera“ von Phoenix Reisen liegt in einem Hafen.

Weil sich der Aufenthalt in der Danziger Werft massiv verzögerte, fällt eine mehrmonatige Kreuzfahrt mit der „MS Amera“ teilweise ins Wasser.

Diese Kreuzfahrt ist alles andere als entspannt: So wurden die Nerven der Reisenden, die einen mehrmonatigen Aufenthalt auf der „MS Amera“ gebucht hatten, ziemlich strapaziert.

von Lara Hamel  (hl)

Eigentlich sollte die „MS Amera“ von Phoenix Reisen vom 21. Dezember 2023 bis zum 12. Mai 2024 auf Weltreise gehen. Vorher sollten noch einige Arbeiten am Schiff durchgeführt werden, um es fit für die lange Reise zu machen. Dafür lag das Schiff in der Danziger Werft.

Weil aber wichtige Bauteile wegen Lieferengpässen nicht rechtzeitig vorhanden waren, brach Chaos aus und es kam zu etlichen Änderungen, sodass sich schließlich sogar die beiden Geschäftsführer von Phoenix Reisen an die Passagierinnen und Passagiere wenden mussten.

Das Dilemma der „MS Amera“

Damit die Passagierinnen und Passagiere ihre Kreuzfahrt trotz der nicht pünktlich einsatzbereiten „MS Amera“ antreten konnten, wurde die „Celestyal Journey“ von Celestyal Cruises gechartert. So ging es auf einem anderen Schiff von Genua nach Kapstadt und weiter auf die Seychellen, wo die „MS Amera“ spätestens übernehmen sollte.

Es kam (und kommt) aber alles anders: Da die „MS Amera“ erst Anfang Februar 2024 die Danziger Werft verließ, können die Passagierinnen und Passagiere erst ab Gran Canaria wieder an Bord. Von den Seychellen bis Gran Canaria übernimmt also noch die „Celestyal Journey“.

Die massive Verzögerung des Phoenix-Schiffs hat zur Folge, dass etliche Etappen der Kreuzfahrt wegfallen. Das geht aus Berichten von „Schiffe und Kreuzfahrten“ hervor.

Reisende stehen jetzt vor einem Dilemma

Schließlich wandte sich sogar die Geschäftsleitung von Phoenix Reisen an die Passagierinnen und Passagiere. Per Video-Botschaft erklärten Johannes Zurnieden und Benjamin Krumpen die chaotisch-ärgerliche Situation und zeigten sich zerknirscht: „Das ist sehr, sehr unangenehm, wir haben es nicht für möglich gehalten.“

Das Video wurde sowohl auf der „Celestyal Journey“ ausgestrahlt als auch auf der „Phoenix Reisen“-Website veröffentlicht.

Die Reisenden haben nun die Möglichkeit, auf der „Celestyal Journey“ zu bleiben und kostenlos von den Seychellen nach Gran Canaria zu fahren, um dort auf die „MS Amera“ umzusteigen. Denen, die ihre Reise lieber schon auf Gran Canaria beenden möchten, bezahlt „Phoenix Reisen“ die Rückreise, oder erstattet die Kosten aller nicht angetretenen Tage, wenn Reisende schon ab den Seychellen abbrechen.