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Dänemark-UrlaubCamping in Jütland: Wichtige Tipps für Sparfüchse

Das Limfjord-Musem in Jütland (Dänemark)

Dänemark pur (hier am Limfjord-Museum): Blauer Himmel, Wasser – und im Wind flattert der Dannebrog, wie die dänische Flagge von den Einheimischen genannt wird.

Mit dem Wohnmobil durch Jütland, den herben und wunderschönen Westen Dänemarks: Wir haben von unserer Tour jede Menge Tipps mitgebracht – die auch Geld sparen können!

von Christof Ernst  (che)

Der Mann am Bratwurststand in Ringköping zuckt bedauernd mit den Schultern: Ich könne die beiden Hot Dogs leider nicht mit der Kreditkarte bezahlen. Es ist das einzige Mal in zwei Wochen Dänemark, dass ich zum Bargeld greifen muss. Ansonsten kann man selbst kleinste Beträge mit Karte bezahlen.

Unser kleines, aber feines Nachbarland ist halt in vielem weiter. Das haben wir auf unserem Wohnmobil-Trip durch Jütland gleich mehrmals erfahren. Hier gibt's tolle Reiseeindrücke – und dazu noch ein paar Tipps, wie der Dänemark-Urlaub vielleicht ein kleines bisschen günstiger werden kann.

Dänemark-Urlaub in Jütland: Mit dem Camper entlang der Westküste

  1. Idee der Reise: An der Westküste entlang bis zum Limfjord, der Nord- und Ostsee verbindet, um dann über den Osten der Halbinsel wieder in heimatliche Gefilde zu kommen.
  2. Camper-Paradiese: Alle Plätze, die wir ansteuern, sind gut. Fast jeder hat große Gemeinschaftsräume fürs Frühstück in größerer Runde oder Familienfeiern. Auch multifunktionale Küchen gehören zum Standard. Die Groß-Küche auf dem „Ribe Camping“ schlägt sie alle: Acht Gasherde, zwei Backöfen, zwei Mikrowellen und ein mächtiger Kühlschrank. Unnötig zu betonen, dass alles blitzsauber ist. Gleiches gilt für die Sanitäranlagen. Die Duschen sind durchweg geräumiger als auf deutschen Plätzen. Doch die Qualität gibt's nicht umsonst: In der Hauptsaison kostet in Ribe ein Wohnmobil-Platz für zwei Erwachsene und ein Kind 53,20 Euro. In der Vor- und Nachsaison wird's vor allem mit der ACSI-Karte viel günstiger: 23 Euro!
  1. Sand satt: Die Strände gerade an der Westküste sind von feinster Sand-Qualität und besonders breit. Den Rekord hält der Lakolk-Strand auf der Insel Römo, der an manchen Stellen drei (!) Kilometer breit ist und mit dem Auto befahren werden darf.
  2. Sand als Kunst: Aus den goldgelben Körnchen kann man mehr bauen als nur Sandburgen. Das beweisen jedes Jahr Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt beim Sandburgen-Festival in Söndervig, westlich von Ringköping, direkt an der Nordsee. In diesem Jahr ist griechische Mythologie das Thema. Man sieht Göttervater Zeus, Aphrodite oder die Meeresungeheuer Skylla und Charybdis. Der Sand kommt übrigens nicht vom Strand, sondern aus einer Grube in der Region. Im Mai wird er nach und nach mit Wasser durchtränkt und dann bearbeitet. Die Kunstwerke halten Wind und Wetter stand und verlieren erst nach ca. vier Monaten ihre Festigkeit. Die Ausstellung kostet 12 Euro für Erwachsene, 5 Euro für Kinder.
Sandskulpturen-Ausstellung in Dänemark.

Sandskulpturen-Ausstellung in Dänemark.

  1. Beschaulich & praktisch: Ballum, Ribe, Esbjerg, Thyborön, Vestervig – entlang der Westküste gibt es viele attraktive Städte und Ortschaften. In einigen haben die Wikinger ihre Spuren hinterlassen. Vor allem natürlich in Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks und ehemals Hochburg der Wikinger. Das Museum vor Ort ist etwas in die Jahre gekommen, aber dennoch sehr informativ.
  2. Shopping: In den Zentren der Städtchen gibt es erfreulich viele kleinere Geschäfte, die neben Mode, dänischem Handwerk und gut sortierten Spirituosenläden viel zu bieten haben. Für „Wohnmobilistas“ gibt es in vielen Hafenstädten direkt am Wasser gelegene Stellplätze mit Elektrizität und sanitären Anlagen. Kosten: zwischen 12 und 18 Euro pro Nacht. Auffallend: Jede größere Stadt hat einen, meist vom Roten Kreuz betriebenen, Secondhand-Laden, der oft fast Supermarkt-Größe hat und sehr reichhaltig sortiert ist. Unbedingt mal reinschauen.
  1. Der Preis ist heiß: Es gibt sicher günstigere Urlaubsländer in puncto Essen und Trinken. Der Besuch in einem einfachen Lokal schlägt mit ca. 19 Euro pro Person zu Buche. Ein Bier (0,3l) kostet mal locker 6 Euro. Auch in den Supermärkten ist es rund 20 Prozent teurer als bei uns, das liegt unter anderem daran, dass auf Lebensmittel 25 Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden (bei uns sind es meist nur sieben Prozent). Viel günstiger sieht es bei Handy-Tarifen aus: Eine dänische Prepaid-Karte für 13 Euro hat 100 GB. Für den Preis gibt es bei uns nur 0,5 bis 1 GB.
  2. Das nervt: Nach zwei Wochen gemütlichen und stressfreien Fahrens bei 80 Stundenkilometer auf der Landstraße und maximal 130 Stundenkilometer auf der Autobahn geht exakt am Schlagbaum nach Deutschland das Gejage und Gedrängel wieder los. Das bleibt: Hygge! Diese ganz typische dänische Gelassenheit und freundliche Offenheit erlebt man immer wieder. Im Bus, im Lokal, an der Rezeption des Campingplatzes, im Supermarkt: Dänen sind einfach nette Menschen.

Dänemark-Urlaub: So komme ich nach Jütland

Wenn man im Rheinland startet, führt am Nadelöhr Elbtunnel in Hamburg kein Weg vorbei. Tipp: möglichst früh losfahren, damit man gegen 10 Uhr am Tunnel ist. Dann ist die Chance auf möglichst wenig Stau am größten. Außerhalb der Hauptsaison muss man auf den Campingplätzen nicht reservieren.

Wer es kinderfreundlich mag, ist in Vejers Strand bestens aufgehoben. Beim Bezahlen mit Kreditkarte wird man manchmal gefragt, ob mit DKK oder Euro, dann immer die dänische Währung wählen.