Besondere Sehenswürdigkeiten im Urlaub können ganz schön teuer sein – weshalb so manche Besucherinnen und Besucher zu besonders außergewöhnlichen Maßnahmen für ein günstigeres Eintrittsticket greifen.
Ärger an deutschem Touri-HotspotDreiste Masche sorgt für Zoff:„Leute werden immer unverschämter“
Die Partnachklamm, eine malerische Schlucht in Garmisch-Partenkirchen, zählt zweifellos zu den begehrtesten Ausflugszielen der Region. Mit ihrer atemberaubenden Naturkulisse lockt sie jährlich tausende Besucherinnen und Besucher aus nah und fern an.
An Spitzentagen im Sommer strömten bis zu 2200 Menschen täglich in die Schlucht. „Dann stehen die Leute teilweise bis über die Brücke auf die Straße raus“, so Abteilungsleiter Rudi Achtner gegenüber der Münchener „Merkur“. Die beeindruckenden Besucherzahlen wurden jedoch zuletzt von einer unschönen Entwicklung überschattet: Einige Gäste schienen sich immer wieder kleine Tricks mit den Tickets zu erlauben, die zu beträchtlichen Verlusten führten.
Mit „Hunde-Tickets“ in die Partnachklamm – dreiste Besuchermethoden für Ermäßigungen nehmen Überhand
Eine dreiste Masche hatte Achtner besonders verwundert: „Da waren auf einmal fünf Hunde, die hintereinander in die Klamm gegangen sind“, erzählte er. Allerdings waren die Tiere ohne jegliche menschliche Begleitung unterwegs.
Es stellte sich heraus, dass die fünf menschlichen Personen lediglich günstigere Hunde-Tickets im Wert von zwei Euro erworben hatten, anstelle der regulären Eintrittspreise von sechs beziehungsweise 7,50 Euro. „Muss ich jetzt dann da hinten auch noch jemanden hinstellen, der die Tickets kontrolliert?“, fragte sich Achtner verärgert angesichts solcher Betrügereien.
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Auch Bürgermeisterin Elisabeth Koch (CSU) äußerte ihren Unmut: „Die Leute werden immer unverschämter“, so berichtet der „Merkur“. Um dieser Masche entgegenzuwirken, wird nun geprüft, ob es technisch möglich ist, Hundekarten nur in Verbindung mit Erwachsenen-Karten zu verkaufen.
Ein weiteres Problem seien Besucherinnen und Besucher, welche ihre Tickets nach einer Durchquerung der Klamm verschenken – denn jedes Ticket beinhaltet zwei Durchgänge durch die Schlucht. Eine nett gemeinte Geste der Touristinnen und Touristen, die allerdings auch einen starken Gewinnverlust mit sich zieht.
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Mit einem verstärkten Fokus auf den Verkauf von Online-Tickets wird jedoch auch diesem Problem entgegengewirkt – immerhin ist es nur möglich, Papiertickets zu verschenken.
Trotz dieser Herausforderungen zeigte sich Achtner optimistisch. Dank verstärktem Online-Ticketverkauf konnten die Einnahmen gesteigert werden. Allein im Juli wurden durch Onlinebuchungen 55.000 Euro generiert, seit Dezember 2022 sogar insgesamt rund 180.000 Euro. Diese Erfolge zeigen, dass die Partnachklamm trotz der unerwünschten Tricksereien der Besucherinnen und Besucher weiterhin florierende Geschäfte verzeichnet.