Wegen landesweiter Streiks wird am Donnerstag in Griechenland mit starken Einschränkungen im Luft- und Fährverkehr gerechnet.
Weitreichende StreiksAchtung: In diesem Urlaubsland kann es jetzt zu Flugausfällen kommen
Wegen landesweiter Streiks wird am Donnerstag (21. September 2023) in Griechenland mit starken Einschränkungen im Luft- und Fährverkehr gerechnet. Das dürfte auch die vielen Touristen in Mitleidenschaft ziehen, die im September in dem Land Urlaub machen. Die großen Gewerkschaften des Landes haben zu dem Ausstand aufgerufen, um gegen eine geplante Änderung des Arbeitsrechts zu protestieren.
Neben den Fluglotsen wollen auch die Beschäftigten der Fähren und des öffentlichen Nahverkehrs die Arbeit niederlegen. Außerdem streiken die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, darunter Lehrer und Krankenhausmitarbeiter, wie griechische Medien am Mittwoch berichteten.
Griechenland: Streik könnte zu Flugausfällen und Verspätungen führen
Die konservative Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis plant diverse Lockerungen beim Arbeitsrecht, unter anderem die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. So sollen Beschäftigte künftig verpflichtet werden können, am Samstag oder Sonntag zu arbeiten und für diesen sechsten Arbeitstag 40 Prozent des Tageslohns zusätzlich erhalten.
Auch soll es „Beschäftigung auf Zuruf“ geben - der Arbeitgeber könnte dann bei Bedarf spätestens 24 Stunden vor Arbeitsbeginn anrufen und den Beschäftigten anfordern. Beschäftigten soll es außerdem künftig erlaubt sein, einen zweiten Job anzutreten und täglich zusätzlich zu den regulären acht Stunden beim einen Arbeitgeber weitere fünf Stunden bei einem anderen zu arbeiten.
Die Gewerkschaften kritisieren die Aufweichung des Acht-Stunden-Tags und der Fünf-Tage-Woche. „Der neue Gesetzentwurf schreibt 13 Stunden Arbeit pro Tag und 78 Stunden Arbeit pro Woche vor, schafft Pausen am Arbeitsplatz und das Wochenende ab“, hieß es etwa bei der Gewerkschaft der Handelsmarine.
Der Dachverband der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ADEDY befürchtet zudem eine „Kriminalisierung der Gewerkschaftsaktivitäten“ - das neue Gesetz sieht Strafen von bis zu 5000 Euro vor, wenn Streikende andere Beschäftigte daran hindern, arbeiten zu gehen.(dpa)