An manchen Stellen sieht's hier aus wie auf Sylt, aber die Île de Noirmoutier im französischen Atlantik ist weniger mondän und teuer. Wir waren unterwegs auf der „Mimoseninsel“.
Insel-Perle im AtlantikSchön wie Sylt, aber nicht so schickimicki
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Da ist man gern auf dem „Holzweg“: So schauen auf der Île de Noirmoutier viele Wege zu den feinen Sandstränden aus.
Tief im Westen – da verstaubt nicht die Sonne, da verbringen Frankreich-Fans herrliche Urlaubsstunden. Wir haben uns mal abseits der wunderschönen, aber doch eher bekannten Bretagne auf der Île de Noirmoutier im Atlantik umgesehen.Für Genießer gerade in der Nebensaison ein Paradies mit Sonnenschein, Salzgärten und einer ganz besonderen Art des „Fischens“.
Noirmoutier ist eine Gezeiteninsel; das auch „Mimoseninsel“ genannte Eiland ist u. a. über die knapp 600 Meter lange gebührenfreie Brücke Pont de Noirmoutier erreichbar.
Île de Noirmoutier: Naturparadies und Schlemmer-Eldorado
Nicht verpassen: Bei der Anfahrt die Brücke links liegen lassen und die 4,2 Kilometer lange Passage du Gois, die während der Flut vom Atlantik überspült ist, nehmen. Vorher Gezeitentabelle checken, dann wirds ein Urlaubsauftakt mit (gefahrlosem) Abenteuer.
Unbedingt angucken: Die vielen alten Mühlen, Salzgärten (bedecken ein Drittel der Insel), Kiefernwald von Barbâtre, Polder Sébastopol (Vogelschutzgebiet). Die vielen Märkte (z. B. in Noirmoutier-en-Île; in der Saison dienstags, freitags, sonntags).
Radfahren: Die Île de Noirmoutier ist ein Paradies für Radfahrer (83 km Wegenetz) der höchste Punkt der Insel ist gerade mal 23 Meter hoch. Tolle Tour: Vom charmanten Hauptort Noirmoutier-en-Île durch den wunderschönen alten Wald Bois de la Chaise zum zauberhaften Örtchen Le Vieil mit getünchten Fischerhäusern, Stockrosen und Katzenkopfpflaster. Von dort geht es weiter nach L'Herbaudière mit dem Yacht- und Fischereihafen. Hier gibt es einen Crêpe oder Pineau (typischer Aperitif aus Charente-Maritime) und zurück geht die Fahrt nach Noirmoutier-en-Île.
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Essen & Trinken: Austern und andere Meeresfrüchte gibt es hier fangfrisch aus dem Atlantik oder den riesigen Meerwasserbecken. Wer selber kocht, kommt an den formidablen „Bonnotte'“-Kartoffeln aus den salzigen Sandböden nicht herum. Unbedingt eine der rustikalen Austernbars besuchen wie z. B. „L'Océane“ in L'Épine (6 Austern mit Brot, Butter, Zitrone: 6,90 Euro; Glas Wein: 1,90 Euro; außerhalb der Hochsaison nur mittags geöffnet, Montag Ruhetag). Die Brasserie „Le Roman Bleu“ am Rathausplatz von Noirmoutier-en-Île bietet frische Inselküche (am besten mittags kommen, da sind die Menüs ab ca. 16 Euro günstiger als am Abend).
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Unter Kiefern lässt es sich auf dem Campingplatz Huttopia auf der Île de Noirmoutier herrlich entspannen. Und Feines von der Plancha genießen.
Übernachten: Wir waren auf dem Campingplatz Huttopia Noirmoutier mit Stellplätzen unter uralten Salzkiefern direkt am traumhaften Strand Plage des Sableaux (ca. 50 Euro inkl. 2 Personen, Hund, Strom etc. in der Nebensaison). Es gibt zahlreiche knuffige Ferienhäuschen und Privatzimmer. Auf ile-noirmoutier.com gibt es eine Übersicht.
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Strandfischen: „Pêche à pied“ nennen es die Einheimischen, und so sieht man bei morgendlicher Ebbe Scharen gummistiefelbewehrter Menschen mit Drahtkörbchen, Muschelmesser und Handrechen durch die trockengefallenen Teile von Stränden wie Plage des Dames, Plage des Sableaux oder L'Anse Saint-Pierre streifen. Sie sammeln Muscheln aller Art – wer mitmachen will, kann das gern tun (Gummistiefel oder robustes Schuhwerk tragen!), muss sich aber vorher über Sammelmengen und Mindestgrößen informieren.
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Zum Träumen schön: Es geht doch nichts über einen Sonnenuntergang am Atlantik!
Salzige Souvenirs: Unbedingt Sardinen und Co. aus der Conserverie la belle-iloise im Hauptort sowie Meersalz aus den Marais Salantes mitnehmen: Sowohl das feine Fleur de Sel als auch das grobkörnige, graue und feuchte Salz. Bringt beim Würzen eine Aromaexplosion.
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Das nervt: Beim Radfahren auf der Île de Noirmoutier ist gefühlt IMMER Gegenwind. Kleiner Trost: Bei einem E-Bike ist das weniger schlimm ...
Das bleibt: Das wohlige Gefühl, sich richtig gut erholt zu haben. Weil hier eben nicht alles schnell-schnell geht. Und der nächste Trip ist schon in Planung!
Île de Noirmoutier in Frankreich: So kommt man hin
Mit dem Auto dauert's vom Rheinland aus etwa elf Stunden (es empfiehlt sich aber, einen Stop z. B. in Amiens oder Caen einzulegen. Die Route führt über Aachen, Lüttich, Charleroi (Achtung, derzeit Baustellen) an Paris vorbei (nervig!) über die A11 und dann die A811 und A83 an Nantes vorbei auf die Insel.
Mit dem Zug ist man rund zehn Stunden von Köln nach Noirmoutier-en-Île mit zwei Umstiegen unterwegs. Kosten: ab ca. 270 Euro. Auf der Insel besser das Auto stehen lassen, mit dem Fahrrad (E-Bike wegen Gegenwind!) kommt man bequem überall hin.