Kreuzfahrt-SkandalSpanner filmt über 150 Personen auf öffentlicher Toilette – dummer Fehler entlarvt ihn

Das Kreuzfahrtschiff „Harmony of the Seas“ der Reederei „Royal Carribean“ beim Einlauf in Palma, Mallorca. Bei einer Kreuzfahrtreise durch die Karibik filmte ein Passagier über 150 Gäste des Schiffes. Er hatte eine WLAN-Kamera auf einer öffentlichen Toilette versteckt.

Ein Passagier filmte auf einer Karibikreise des Kreuzfahrtschiffes „Harmony of the Seas“, hier in Palma auf Mallorca mehr als 150 Gäste. Er versteckte eine WLAN-Kamera auf einer öffentlichen Toilette. Der Mann wurde noch auf der Reise festgenommen.

Er filmte heimlich Gäste auf einer Kreuzfahrtreise – auf dem Schiff ‚Harmony of the Seas‘ versteckt ein Passagier eine Kamera auf einer öffentlichen Toilette. Die Ermittler suchen nun nach den Opfern des Spanners.

von Janina Holle  (jh)

Eine Kreuzfahrtreise ist für viele Menschen etwas ganz Besonderes: Tagelang über das Meer schippern und die Aussichten genießen.

Die „Harmony of the Seas“, mit ihren zahlreichen Wasserrutschen, Seilrutschen und Surfsimulatoren, ist für viele ein Favorit für den Familienurlaub. Doch die aktuellen Negativzeilen dürften die Lust auf eine Reise mit dem Luxusdampfer für viele Urlauberinnen und Urlauber geschmälert haben.

„Harmony of the Seas“ fährt von Miami nach Puerto Rico

Ende April ereignet sich die unfassbare Tat auf einer Reise durch die Karibik: Ein Passagier versteckte eine Kamera auf einer öffentlichen Toilette und konnte so mehr als 150 Personen beim Umziehen oder bei der Benutzung des WCs heimlich filmen. Laut den Behörden sollen auch Minderjährige unter den Opfern sein.

Das Kreuzfahrtschiff „Harmony of the Seas“ gehört zu der Reederei „Royal Carribean“. Der Vorfall passierte auf einer 7-tägigen Reise, welche am 29. April 2023 in Miami, Florida, begann. Unter anderem lief das Schiff Puerto Rico und die Bahamas an.

Bereits am ersten Tag der Kreuzfahrtreise soll der Passagier Jeremy Froias die WLAN-Kamera aufgestellt haben. Das FBI geht davon aus, „dass er es vor allem auf Kreuzfahrtpassagiere abgesehen hatte, die zwischen dem 30. April und dem 1. Mai 2023 die öffentliche Toilette im hinteren Teil des Oberdecks der Harmony zwischen dem „Flow Rider“-Surfsimulator und einer Bar benutzt haben könnten“.

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Glücklicherweise fiel der entsetzliche Vorfall früh auf. Ein Urlauber bemerkte die Kamera einen Tag nach der Abfahrt aus Miami und meldete sie der Crew. Diese entfernte die Kamera aus der Toilette und konnte nach Sichtung des Videomaterials auf der Speicherkarte schnell den Besitzer ausfindig machen.

Die frühzeitige Identifizierung des zweifachen Familienvaters ist seinem eigenen fatalen Fehler zu verdanken: Froias filmte sich bei der Installierung der Kamera selbst. Bei dem Stopp des Schiffes in Puerto Rico konnte er vom FBI verhaftet werden. Anschließend gestand der Mann die Tat.

Minderjährige mit versteckter Kamera gefilmt

Das Sicherheitspersonal fand schockierende Aufnahmen auf der Kamera: Froias filmte nicht nur Erwachsene, sondern auch Minderjährige. Um die 40 Kinder im Alter von gerade einmal vier oder fünf Jahren sollen ihm zum Opfer gefallen sein.

Schwere Vorwürfe erreichten auch die Reederei. Scheinbar wurden die Urlauberinnen und Urlauber auf dem Schiff nicht über den Fund der Kamera informiert und mussten den Schock nach der Reise über die Medien und das FBI herausfinden, wie die „New York Times“ berichtete. Das FBI veröffentlichte ein Online-Formular, mit dem sie nach Opfern der Tat sucht.

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„Es ist erschreckend, dass Passagiere und ihre Kinder heimlich gefilmt wurden, während sie nackt die Toilette benutzten“, erzählt eine Urlauberin der „New York Times“. „Zum Glück haben wir die Toilette nicht benutzt, aber Tausende von Menschen waren auf dem Schiff und wissen immer noch nicht, ob sie gefilmt wurden oder nicht.“

Froias wird Video-Voyerismus und der Besitz von kinderpornografischem Material vorgeworfen. Bei seiner Anhörung in Puerto Rico beschloss der Bundesrichter eine Freilassung unter bestimmten Bedingungen: Kaution in Höhe von 25.000 Dollar, das Tragen eines elektronischen Überwachungsgerätes und die Abgabe seines Reisepasses.

Dem Spanner ist der Zugang zum Internet und der unbeaufsichtigte Kontakt mit Minderjährigen unter 18 Jahren, einschließlich seiner beiden Kinder, untersagt.