Alte Spukvillen, verlassene Schwimmbäder und verfallene Industriehallen: Es gibt zahlreiche Lost Places in NRW, die für Nostalgie und Gänsehaut gleichermaßen sorgen. Wir stellen acht besonders spektakuläre, verlassene Orte vor.
Verlassene Orte in NRW8 spektakuläre Lost Places mit dem ultimativen Gruselfaktor
Alte Fabriken, verlassene Herrenhäuser und Geisterstädte: Auch in Deutschlands bevölkerungsreichsten Bundesland findet man Lost Places. Zwischen zerbrochenen Glasscherben, eingestürzten Mauern und einer drückenden Stille findet man eine faszinierende Mischung aus Nostalgie und dem ultimativen Gruselfaktor.
Als Sinnbild der Vergänglichkeit locken Lost Places in NRW jedes Jahr Schaulustige, Fotografen und sogenannte Urbexer an. Wir verraten, ob das Betreten solcher verlassenen Orte überhaupt erlaubt ist und stellen die spektakulärsten Lost Places in NRW vor.
Welche Lost Places in NRW darf man betreten?
Generell gehören die Grundstücke, auf denen Lost Places stehen, immer jemandem, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht. Dementsprechend ist es nicht erlaubt, verlassene Gebäude einfach zu betreten, denn man begeht streng genommen Hausfriedensbruch.
Das Betreten von Lost Places ist erlaubt, wenn man zuvor eine Erlaubnis bei der Eigentümerin oder dem Eigentümer eingeholt hat oder wenn der verlassene Ort per Führung besucht wird.
Folgende Lost Places in NRW dürfen zum Beispiel offiziell mit einer Führung besucht werden:
- Kokerei Hansa, Dortmund
- Stadtbad Krefeld
- Dorfwüstung Wollseifen
- Autofriedhof im Neandertal
Ist das Betreten von Lost Places in NRW strafbar?
Das unerlaubte Betreten von Lost Places ist strafbar. Aus diesem Grund sollte vorher immer der Besitzer oder die Besitzerin ausfindig gemacht und eine Erlaubnis eingeholt werden. Betritt man das Gelände ohne Erlaubnis oder verschafft sich gewaltsam Zutritt, ist das Hausfriedensbruch.
Da Hausfriedensbruch allerdings ein Antragsdelikt ist, hat das illegale Betreten des Grundstücks meistens nur Folgen, wenn die Hauseigentümerin oder der Hauseigentümer Anzeige gegen die Eindringlinge erstattet. Die Polizei selber kann das nicht tun.
1. Lost Places in NRW: Kokerei Hansa, Dortmund
Die Kokerei Hansa in Dortmund ist ein beeindruckendes Industriedenkmal, das einen Blick in die Vergangenheit des Ruhrgebiets ermöglicht. Von 1928 bis 1992 wurde hier Koks für die Stahlproduktion hergestellt. Heutzutage kann man die imposanten Hallen, hohen Türme und alten Maschinen offiziell per Führung besichtigen und mehr über die Industriegeschichte lernen.
2. Die Villa von Hans-Günther Sohl in Düsseldorf gehört zu den Lost Places in NRW
Längst holt sich die Natur zurück, was ihr gehörte, doch auch heute ist die verlassene Villa des Architekten Hans-Günther Sohl noch ein beeindruckendes Zeugnis vergangener Pracht. Hans-Günther Sohl war der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Thyssen AG. 1933 trat er der NSDAP bei.
Erbaut wurde die Villa erst 1960 und seit Ende der 90er Jahre steht sie leer. Hans-Günther Sohls einstiges Wohnhaus besitzt einen eigenen Atombunker, ein Schwimmbad und ein kleines Kraftwerk sowie einen mysteriösen Tresor, der bis heute ungeöffnet ist.
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3. Bekannte Lost Places in NRW: Villa Oppenheim, Köln
Jede Kölnerin und jeder Kölner hat wohl schon mal von der gruseligen, verfallenen Villa nahe des Fühlinger Sees gehört. Die Rede ist von der Villa Oppenheim, einem einst prächtigen Gebäude, das immer mehr verfällt.
Ursprünglich lebte die Familie Oppenheim in der Villa, bis sie während des Nationalsozialismus geächtet wurde. Auch sollen hier während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter gefangen gehalten worden sein. Eine weitere Legende besagt, dass sich alle bisherigen Hausbesitzer im zweiten Stock das Leben genommen haben sollen.
4. Verlassene Orte: Stadtbad, Krefeld
Gespenstig schön: Das alte Stadtbad in Krefeld gewährt noch heute einen Blick zurück in die historische Badekultur. Zwar steht das Schwimmbad bereits seit Jahren leer, doch die Innenräume sind noch gut erhalten. 1890 öffnete das Badehaus erstmals seine Türen für Gäste und bot bis ins Jahr 2000 Entspannung. Seitdem stehen die mit Mosaiken geschmückten Räume leer.
5. Lost Places in NRW: Alte Schlackebahn / Stahlwerk, Bochum
Das verlassene Stahlwerk in Bochum sowie die sogenannte Schlackebahn sind ein beeindruckendes Zeugnis der Vergangenheit. Die 1934 erbaute Schlackebahn gehörte zu einem unterirdischen Tunnelsystem, das genutzt wurde, um die Schlacke aus dem Stahlwerk abzutransportieren. Seit 1980 ist die Schlackebahn ungenutzt. In den industriellen Ruinen kann man noch heute ein Stück der historischen Schwerindustrie des Ruhrgebiets erleben oder die alten Geräte in den beklemmenden Tunnelsystemen entdecken.
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6. Verlassene Gärtnerei, Xanten: Einer von vielen Lost Places in NRW
Inmitten der urbanen Umgebung liegt ein fast vergessener, grüner Fleck: eine alte Gärtnerei. An diesem verlassenen Ort holt sich die Natur die einst ordentlich angelegten Blumenbeete zurück und Ranken überwuchern die alten Gewächshäuser.
7. Lost Places in NRW: Haus Wolfskuhlen, Rheinsberg
Ein idyllischer Park, ein malerisches Herrenhaus und doch ranken sich Legenden um das Haus Wolfskuhlen, die davon berichten, dass es hier spuken soll. Dabei würde man das kaum vermuten, wenn man die romantische Ruine sieht ...
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8. Alter Bahnhof in Solingen ist einer von NRWs Lost Places
Der alte Bahnhof in Solingen ist ein weiterer Lost Place, der einst ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt war. 1890 eröffnet, doch seit 2006 sind die Gleise verlassen. Neben Absperrungen und einigen Graffitis gibt es nicht viel zu sehen. Das Betreten des Geländes ist verboten, da hier noch immer regelmäßig Züge vorbeifahren.
Wo ist das verlassene Dorf in NRW?
Die sogenannte Geisterstadt Immerath war ein Stadtteil von Erkelenz, der aufgrund des Braunkohleabbaus umgesiedelt wurde. Dafür wurden zahlreiche Häuser und sogar eine Kirche abgerissen und an anderer Stelle neu erbaut. Mittlerweile ist von der einstigen Geisterstadt nichts mehr übrig.