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Mögliche Streiks in den Sommerferien?Tarifverhandlungen bei der Lufthansa drohen zu scheitern

Eine Lufthansa-Maschine des Typs Airbus A380 startet auf dem Flughafen in München auf dem Weg nach Boston, hier im Juni 2023.

Ein Lufthansa-Konzept für neue Tarifverträge im Kernbereich fällt bei der Pilotengewerkschaft Cockpit durch.

Der Pilotengewerkschaft Cockpit geht das Tarifangebot der Lufthansa nicht weit genug. Viel Zeit für eine Einigung bleibt allerdings nicht mehr. Drohen Streiks mitten in den Sommerferien?

Zum Monatsende läuft die Friedenspflicht im Lufthansa-Kern ab. Ist das Risiko für Streiks bei der Airline während der Sommerferien dadurch erhöht? Der Tarifkonflikt bei der Fluggesellschaft Lufthansa geht in die Verlängerung. Die Gewerkschaft Cockpit hält das neue Angebot der Lufthansa für Piloten und Pilotinnen der Kernmarke Lufthansa Airlines und der Frachttochter Cargo für nicht ausreichend.

„Dieses Angebot geht auf wesentliche Kernforderungen nicht ein und bleibt in der Gesamtbetrachtung bei Weitem unter unseren Forderungen und Erwartungen“, hieß es in einem Rundschreiben der Pilotengewerkschaft an die Mitglieder, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte das Portal „Aero.de“ am Dienstag (20. Juni 2023) darüber berichtet.

Lufthansa: Konzept für neue Tarifverträge im Kernbereich fällt bei den Piloten und Pilotinnen durch

Umstritten ist unter anderem die Laufzeit. Medienberichten zufolge ergibt das Angebot der Lufthansa zusammen mit vorherigen Erhöhungen eine Gehaltssteigerung von 18,5 Prozent – verteilt über mehrere Jahre bis 2025. Die Piloten und Pilotinnen hatten während der laufenden Tarifgespräche bereits zweimal eine Erhöhung von je 490 Euro pro Monat bekommen.

Cockpit fordert 8,5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das Lufthansa-Angebot strecke die Erhöhung um 8,5 Prozent auf 30 Monate Laufzeit, hieß es in dem Rundschreiben. Zwar habe die Lufthansa-Geschäftsführung zu vielen zuvor nicht aufgenommenen Themen eine Replik auf die Cockpit-Forderungen gegeben. Man liege aber weiter deutlich auseinander.

Die Friedenspflicht für die mehr als 5000 Piloten und Pilotinnen endet am 30. Juni. Streiks wären damit in der Sommerferienzeit möglich. Zuletzt hatte die Vereinigung Cockpit die Lufthansa aufgefordert, nicht auf Zeit zu spielen. Das führe zwangsläufig zur Eskalation.

Die eigenen Forderungen lägen seit langem auf dem Tisch, hatte es Anfang Juni geheißen. Unter anderem gehe es um Belastungsschutz, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie um eine neue Vergütungsstruktur und Gehaltssteigerungen. (dpa, js)