Von historischen Fachwerkhäusern über die bedeutende Kaiserburg bis hin zu Museen für Zeitgeschichte und moderne Kunst. Hier kommen die besten Geheimtipps und Sehenswürdigkeiten in Nürnberg.
Nürnberg SehenswürdigkeitenDie schönsten Attraktionen
von Selina Ordner
Nürnberg war eine der wichtigsten deutschen Städte im Mittelalter. Auch heute noch zeugen zahlreiche historische Bauten und Denkmäler von der Bedeutung der Kaiserstadt. Nürnberg gehört also nicht ohne Grund zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Bayern.
Doch nicht nur Kulturliebhaber und Kunstbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten. Die vielen kleinen Stege und Gassen laden zu einem Spaziergang durch die Altstadt ein, vorbei an gemütlichen Cafés, Bars und traditionellen Handwerkerläden. Ein Highlight ist die Weihnachtszeit, wenn der bunte Christkindlesmarkt vor der Frauenkirche öffnet und es nach echtem Nürnberger Lebkuchen duftet.
Hier kommen die besten Sehenswürdigkeiten in Nürnberg, die Sie nicht verpassen sollten.
1. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Kaiserburg Nürnberg
- Beste Reisezeit: April bis September
- Öffnungszeiten: April bis September täglich von 9-18 Uhr, Oktober bis März täglich von 10-16 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 7€, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Die Kaiserburg ist das Wahrzeichen Nürnbergs und eine der bedeutendsten Burgen Deutschlands. Sie steht auf einem steilen Felsen und ermöglicht so einen atemberaubenden Blick über die Altstadt. Im Inneren warten mehrere Ausstellungsräume, die unter anderem spätmittelalterliche Vertäfelungen und Waffen zeigen. Daneben können der Wehrturm und ein 50 Meter tiefer Brunnen besichtigt werden.
Der Name der Burg weist auf ihre bedeutende Geschichte hin. In den Jahren 1050 bis 1571 residierten dort insgesamt 32 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
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2. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Ehemaliges Reichsparteitagsgebäude
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Täglich von 10-18 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 6€, Ermäßigt 1,50€
In der NS-Zeit hielt die NSDAP ihre Parteitage in Nürnberg ab. Dafür wurde ein riesiges Gebäude errichtet, das heute als Dokumentationszentrum und Museum dient. Die Dauerausstellung in der ehemaligen Kongresshalle informiert die Besuchenden über die nationalsozialistische Schreckensherrschaft, ihre Ursachen und Folgen. Daneben gib es wechselnde Ausstellungen zum Thema Antisemitismus, NS-Propaganda, Nürnberger Gesetze und die Nürnberger Prozesse.
Wer sich vor allem für letzteres interessiert, dem ist ein Besuch im Memorium Nürnberger Prozesse zu empfehlen. In diesem Gerichtssaal wurden ab November 1945 die verantwortlichen Personen des NS-Regimes zur Rechenschaft gezogen. 2020 wurde das Gericht zu einem Museum umfunktioniert, in dem Ton- und Videoaufnahmen der damaligen Prozesse gezeigt werden.
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3. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Kirchen
Frauenkirche
- Beste Reisezeit: November bis Dezember
- Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10-17:30 Uhr, sonntags von 13-17:30 Uhr
- Eintrittspreise: freier Eintritt
Die wohl größte und bedeutendste unter den Nürnberger Kirchen ist die Frauenkirche am Hauptmarkt in der Altstadt. Sie wurde vom römisch-deutschen Kaiser Karl IV. in Auftrag gegeben und in den Jahren 1352 und 1362 errichtet. An ebendieser Stelle stand zuvor eine Synagoge, die zusammen mit dem angrenzenden Judenviertel im Zuge der Pestverfolgungen zerstört wurde.
Werktags findet am Hauptmarkt vor der Frauenkirche der Wochenmarkt mit diversen regionalen Angeboten statt. Um 12 Uhr mittags startet das sogenannte „Männleinlaufen“. Unterhalb der großen Kirchenuhr an der Westfassade beginnen sieben Figuren, welche die sieben Kurfürsten darstellen, die Figur Karl IV. zu umrunden, während im Hintergrund die Glocken läuten.
St. Lorenz
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9-17:30 Uhr, sonntags von 13-15:30 Uhr
- Eintrittspreise: Eintritt frei
Um 1250 wurde die Kirche St. Lorenz errichtet. Die gotische Kathedrale ist vor allem wegen ihrer reichen Ausstattung ein beliebtes Tourismusziel. Im inneren hängen Gemälde der Künstler Michael Wolgemut und Peter Vischer. 1496 wurden die Reliefs an den äußeren Tabernakeln von Adam Kraft vollendet, welche die Passionsszenen Christi zeigen.
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St. Sebald
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Januar bis März von 9:30-16 Uhr, April bis Dezember von 9:30-18 Uhr
- Eintrittspreise: Eintritt frei
Die Kirche St. Sebald ist die älteste Pfarrkirche Nürnbergs und wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Der Name leitet sich von Sebaldus, dem Schutzpatron der Stadt ab. Neben typisch gotischen Architekturelementen befindet sich im Inneren auch das prunkvoll geschmückte Grab des Stadtpatrons.
Weitere sehenswerte Kirchen in Nürnberg:
- Gotische Kirche St. Jakob
- Klassizistische Kirche St. Elisabeth
- St. Egidien als Nürnbergs einzige Barockkirche
4. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Museen
Spielzeugmuseum
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10-17 Uhr, am Wochenende von 10-18 Uhr, montags geschlossen
- Eintrittspreise: Erwachsene 6€, Ermäßigt 1,50€
In diesem Museum kommen vor allem Kinder auf ihre Kosten, denn hier gibt es Spielzeug soweit das Auge reicht. Angefangen von antiken Zinnfiguren über Holzklötzchen bis hin zu modernen Barbie-Puppen. Neben Schaukästen dienen viele Stücke und Spielecken zum Austoben und Mitmachen.
Nürnberg war bereits im Mittelalter der wichtigste Umschlagplatz und Standort für Spielzeughersteller. Bis heute findet in der Stadt jährlich die internationale Spielwarenmesse statt.
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Germanisches Nationalmuseum
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10-18 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsenes 8€, Kinder und Jugendliche von 7 bis 17 Jahre 5€
Das Germanische Nationalmuseum beherbergt über eine Million Objekte und ist somit weltweit das größte Museum für deutsche Kunst und Kultur. Angefangen von frühzeitlichen Waffen über den ältesten Globus bis hin zu modernen Kunstwerken, führen zahlreiche Ausstellungen durch die Zeitgeschichte des deutschsprachigen Raumes.
Auf die Besuchenden wartet schon vor dem Haupteingang ein eindrucksvolles Erlebnis. Denn dort liegt die sogenannte „Straße der Menschenrechte“. 27 Betonpfeiler stehen am Straßenrand und tragen als Inschrift die Artikel der Menschenrechtserklärung von 1948. Errichtet wurden sie vom israelischen Künstler Dani Karavan.
Neues Museum Nürnberg
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10-18 Uhr, donnerstags von 10-20 Uhr, montags geschlossen
- Eintrittspreise: Erwachsene 7€, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Ist im Germanischen Nationalmuseum vor allem die Zeitgeschichte zu Bestaunen, konzentriert sich das Neue Museum auf die zeitgenössische Kunst seit den 1950er Jahren. Neben bildlichen Kunstwerken gibt es Ausstellungen zu Fotografie, Videokunst, abstrakten Installationen und modernen Designs. Äußerlich hebt sich das Gebäude durch seine geschwungene Glasfassade mit einer Länge von 100 Metern ab.
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Museum für Industriekultur
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9-17 Uhr, am Wochenende von 10-18 Uhr, montags geschlossen
- Eintrittspreise: Erwachsene 6€, Ermäßigt 1,50€
Weniger künstlerisch, dafür aber technisch geht es mit der nächsten Sehenswürdigkeit weiter. Hier wartet auf die Besuchenden eine 200-jährige Zeitreise durch die Geschichte der Industrie, von der ersten Dampfmaschine bis zum sprechenden Haushaltsgerät. Dabei liegen nicht nur die Maschinen selbst im Fokus, sondern auch der Alltag und das Leben von Fabrikarbeitern und die Industrialisierung der Stadt Nürnberg seit Beginn des 19. Jahrhunderts.
Stadtmuseum im Fembo-Haus
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10-17 Uhr, am Wochenende von 10-18 Uhr, montags geschlossen
- Eintrittspreise: Erwachsene 6€, Ermäßigt 1,50€
Im Stadtmuseum kommen vor allem historisch Interessierte auf ihre Kosten. Denn es befindet sich im einzigen, vollständig erhaltenen Patrizierhaus der Stadt. Hier können Sie hautnah erleben, wie die wohlhabende Elite Nürnbergs seit der Spätrenaissance gelebt hat. Alle Räume wurden aufwändig restauriert und authentisch inszeniert, um ein möglichst originales Erlebnis zu schaffen.
Weitere sehenswerte Museen in Nürnberg:
- DB Museum
- Museum für Kommunikation
- Mittelalterliches Lochgefängnis
5. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Albrecht-Dürer-Haus
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10-17 Uhr, am Wochenende von 10-18 Uhr, Juli bis September auch montags von 10-17 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 6€, Ermäßigt 1,50€
Das Haus liegt direkt unterhalb der Kaiserburg und wurde von 1509 bis 1528 von Albrecht Dürer, einem der bekanntesten deutschen Maler bewohnt. Heute ist das Fachwerkhaus ein Museum und zeigt das Leben des Künstlers sowie einige erstaunlich echte Nachbildungen seiner berühmtesten Werke. Empfehlenswert ist eine Führung durch das Haus. Dabei werden Sie von einer Schauspielerin begleitet, die die Frau Dürers spielt.
6. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Historischer Felsenkeller
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: Freitags ab 15:20 Uhr, samstag von 11:20-15:20 Uhr, sonntags von 14:20-15:20 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene und Kinder 17,50€
Durch Nürnbergs Untergrund verläuft ein wahres Labyrinth aus verzweigten Gängen, das wohl um 1380 angelegt wurde. Grund dafür war ein erlassenes Gesetz, nach dem jeder Bierbrauer über einen eigenen Gewölbekeller als Lagerort verfügen musste. Davon waren ganze 40 Brauereien betroffen und so entstanden unterirdische Gänge mit einer Gesamtlänge von 20.000 Quadratmetern.
Im Zweiten Weltkrieg dienten die Keller der Bevölkerung als Schutzraum vor den Bombenangriffen. Heute können die Felsengänge mit einer Tour besichtigt werden. Diese beginnt und endet in der Brauerei „Altstadthof“ und bietet die perfekte Gelegenheit ein traditionelles Nürnberger Rotbier zu probieren.
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7. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Henkersteg und Weinstadel
- Beste Reisezeit: Mai bis Oktober
- Öffnungszeiten „Henkerhaus“: April bis Dezember dienstags bis sonntags 12-17 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 3€, Kinder und Jugendliche von 14 bis 18 Jahre 1,50€
Der Henkersteg wurde 1595 errichtet und führt über die Pegnitz zum „Henkerhaus“. In dem steinernen Turm lebte der örtliche Henker zusammen mit seinem Gehilfen. Da damals niemand in der Nachbarschaft des Henkers wohnen wollte, wurde er auf die andere Seite des Flusses und des damaligen Stadtrandes verbannt.
Unmittelbar daneben steht der Weinstadel. Es ist das größte Fachwerkhaus Deutschlands und das wohl beliebteste Fotomotiv von Touristen. Doch hinter der romantischen Fassade lebten im Mittelalter einst Leprakranke, die dadurch von der Stadtbevölkerung ferngehalten wurden. Später wurde es als Weinlager verwendet, heute befindet sich darin ein Studentenwohnheim.
8. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Handwerkerhof
- Beste Reisezeit: November bis Dezember
- Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 8-22:30 Uhr, sonntags von 10-22:30 Uhr
- Eintrittspreise: Eintritt frei
Der Handwerkerhof befindet sich im ehemaligen Waffenhof an der historischen Stadtmauer. Dazu gehören mehrere, fachwerkliche Gebäude, die sich durch ihr Aussehen wie ein eigener kleiner Stadtteil vom Rest der Altstadt abheben.
Mittelalter-Begeisterte finden hier eine Menge an traditioneller Handwerkskunst wie Schmuckstücke aus Gold, Töpferwaren und Nürnbergs einzige Werkstatt für Glasmalerei. Aber auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Das Angebot erstreckt sich über fränkische Weine und die für Nürnberg bekannten Lebkuchen und Bratwürste.
Obwohl das Handwerk selbst nach mittelalterlicher Tradition verrichtet wird, so sind die Gebäude des Handwerkerhofs erst 1971 entstanden. Sie sind eine Hommage an den Nürnberger Künstler Albrecht Dürer, der in diesem Jahr seinen 500. Geburtstag gefeiert hätte.
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9. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Weißgerbergasse
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: täglich
- Eintrittspreise: Eintritt frei
Die Weißgerbergasse liegt in der Nürnberger Altstadt und ist die wohl schönste Straße der Stadt. Hier reihen sich bunte Fachwerkhäuser aneinander, die viele kleine Cafés und Boutiquen beherbergen. Dazwischen liegen zahlreiche Bars, die Feierfreudige und viele junge Leute anziehen.
Wie der Name schon vermuten lässt, lebten in dieser Straße einst die Weißgerber. Sie stellten besonders helles Leder her und fertigten daraus Handschuhe, Bezüge und Bucheinbände und galten als die wohlhabendsten Handwerker der Stadt.
10. Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Kettensteg und Schlayerturm
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: täglich
- Eintrittspreise: Eintritt frei
Der Kettensteg ist die älteste noch erhaltene Fußgängerbrücke aus Eisen in ganz Europa. Sie führt über die Pegnitz und liegt vor dem Schlayerturm. Der Turm ist einer der noch wenigen vorhandenen Teile der ehemaligen Stadtbefestigung und wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der quadratische Turm zum Teil zerstört, konnte aber dank einer Zeichnung von Albrecht Dürer wiederaufgebaut werden.
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Weitere schöne Sehenswürdigkeiten in Nürnberg:
- Altes Rathaus
- Mauthalle
- Flussinsel Schütt
- Stadtteil Gostenhof
- Schöner Brunnen
- Weißer Turm und Ehekarussell
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Nürnberg bietet eine Vielzahl verschiedener Sehenswürdigkeiten. Dank der Museen und den historischen Gebäuden kommen Kulturliebhaber auf ihre Kosten, das Spielzeugmuseum bringt die kleinen Besucher zum Staunen und Feierfreudige finden in der bunten Altstadt genügend Einkehrmöglichkeiten.