Wer Kroatien sagt, denkt meist an Dubrovnik – wunderschön, aber total überlaufen. Genauso schön, aber bei weitem nicht so überfüllt ist Rovinj in Istrien. Wir haben uns in Dubrovniks charmanter Alternative umgesehen.
Schön wie DubrovnikRovinj: Istriens malerisches Juwel
Nachts leuchtet das Städtchen mit seinen schmalen Gassen und den blank getretenen Pflastersteinen gülden, tagsüber ist es ein pastellfarbener, mediterraner Mustermix. Rovinj ist ein kleines Juwel, wird nicht von ungefähr gerne als die „Perle Istriens“ bezeichnet.
Hier kommen Kunstfans, Gourmets und Sonnenanbeter und Sonnenanbeterinnen auf ihre Kosten, aber vor allem Hobbyfotografen und Hobbyfotografinnen. Denn an jeder Ecke schlummert ein wunderschönes Fotomotiv.
Rovinj in Kroatien: So schön ist die Alternative zu Dubrovnik
Eigentlich kann man sich in dem kleinen, gerade mal 15 000 Einwohner zählenden Städtchen nicht verlaufen. In konzentrischen Kreisen umrunden die schmalen Gassen den Hügel mit der Kirche Sv. Euphemia. Doch ein Spaziergang zieht sich, wenn man sich treiben lässt und immer wieder den Fotoapparat oder das Smartphone zückt.
Unbedingt sehen: Der Balbi-Bogen oder der venezianische Uhrenturm gehören neben dem pastellfarbenen Panorama und dem Hafen zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt. Früher fuhren die Fischer mit ihren Batana, den hölzernen Fischerbooten, auf See. Heute findet man sie vereinzelt noch immer im Hafen, ansonsten im Museum, das ihnen gewidmet ist (Obala P. Budicina 2).
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Nur für Schwindelfreie: Der Aufstieg auf den 63 Meter hohen Euphemia-Kirchturm wird mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Meer und die kleinen Inseln belohnt. Mit dem Fahrrad kommt man - übrigens auf gut ausgebauten Radwegen - schnell zur Halbinsel Zlatni und zum Waldpark Goldenes Kap. Hier kommen auch Jogger und Romantiker auf ihre Kosten, besonders abends, wenn gegenüber die Sonne hinterm Kirchturm versinkt.
Rovinj: Shoppen und spektakulär speisen
Shoppen: Rovinj ist ein Künstlerstädtchen mit zahlreichen Galerien und Schmuckläden. Zwischen allerlei Touristenkitsch findet man echte Juwelen für kleines Geld, vor allem in der Künstlergasse Grisia. Wer seinen Schuhtick pflegt und ein besonders ausgefallenes Exemplar sucht, geht zu „Happy Feet“ (Ul. Sv. Križa 33). Nicht günstig, aber auf die handgefertigten Einzelstücke wird man angesprochen.
Muss man probiert haben: Rovinj ist ein wahrer Gourmettempel, häufig auch im Guide Michelin erwähnt, zum Beispiel das „La Puntulina“ (Svetag Kriza 38). Hier stehen die Tische auf Felsplattformen, umrahmt von Fackeln und Loungemusik. Unbezahlbar? Von wegen! Die gemischte Fischgrillplatte gibt's für umgerechnet 25 Euro, Ravioli mit Trüffeln für 13 Euro Beim Nachbar „Valentino“ hockt man auf Sitzpolstern sogar direkt auf dem Uferfelsen.
Ausflugtipps: Zahlreiche Anbieter offerieren Bootsausflüge vor den Toren der Stadt zum Limski Fjord (etwa 15 bis 25 Euro pro Person) mit seinen zahlreichen Fisch- und Muschelzuchtbetrieben. Den besten Überblick über die rund 100 Meter tiefe Limski-Bucht hat man von der Nordseite des Kanals aus. Wer noch ein bisschen weiter stadtauswärts fährt, stößt auf das Geisterstädtchen Dvigrad mit überwucherten Mauerruinen und Wehrturm.
Das nervt: Die Altstadt ist autofrei (gut), die Parkgebühren im Hafen sind moderat (ab 1 Euro pro Stunde; wovon man in Köln nur träumen kann). Die verschiedenen Zonen und das Bezahlsystem per SMS sind verwirrend.
Das bleibt: Das mitgebrachte köstliche Trüffelpesto wird noch lange Urlaubsgefühle wachrufen.
Rovinj in Istrien: So komm' ich hin
Rovinj liegt knapp 1200 Kilometer vom Rheinland entfernt. Es gibt Kontrollen an der Grenze zu Slowenien, dazu kommen Vignetten- und Mautgebühren.
Die bekanntesten Fahrstrecken hinunter an die Perle der Adria sind: Laibach - Koper - Plovanija (Grenzübergang) - Rovinj. Oder: Villach - Udine - Trieste - Koper - Plovanija - Rovinj.