In Salzburg kommen Familien voll auf ihre Kosten: Willkommen zu einem österreichischen Städtetrip zu Land, zu Wasser und (fast) in der Luft.
Salzburg mit KindernEs muss nicht immer Mozart sein: Tipps von Dinos bis Planeten-Waage
Wer an Salzburg denkt, hat unweigerlich Wolfgang Amadeus Mozart vor Augen. Doch wer die Stadt auf das Wunderkind der klassischen Musik reduziert, verpasst einiges.
Salzburg bietet neben einer beeindruckenden Bergkulisse und einer tollen Innenstadt auch interessante Museen und tolle Ausflugsziele. Wir waren da – und haben tolle Tipps für Familien
Salzburg: Flaniermeilen und famose Festung
- Eine Stadt am Fluss: Durch die Salzach, die mitten durch Salzburg fließt, wirkt die viertgrößte Stadt Österreichs beschaulich. Zwar wohnen hier fast 160.000 Menschen, der Stadtkern und vor allem die Altstadt mit ihren vielen kleinen Gassen bestechen aber durch ihre Übersichtlichkeit. Shoppen, bummeln, vom Straßencafé aus Passanten beobachten – alles ist hier möglich. Vor allem im Sommer kann man auch wunderbar im Schatten der Bäume an der türkisen Salzach sitzen.
- Hoch hinaus: Unbedingt auf die Festung Hohensalzburg wandern (mit Eintritt zur Burg für Erwachsene: 10,80 Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren: 4,40 Euro) oder mit der Festungsbahn (inklusive Eintritt zur Burg für Erwachsene 14 Euro, Kinder 5,70 Euro) fahren. Der Blick über die Stadt ist spektakulär. Die größte vollständig erhaltene Burg Europas vermittelt einen guten Eindruck, wie die Menschen vor Hunderten von Jahren lebten. Modelle zeigen, wie die Festung seit ihrer Erbauung 1077 erweitert wurde.
- Noch höher hinaus: Wem der Festungsberg mit 542 Metern nicht hoch genug ist, sollte aus der Stadt hinaus zum Untersberg fahren. Schon die Bergstation Geiereck, zu der man bequem mit der Gondel kommt (Hin- und Rückfahrt 28 Euro, Kinder 14,50 Euro, Jugendliche 19,50 Euro) ist mehr als dreimal so hoch (1776 Meter). Von dort kann man zu längeren oder kürzeren Wanderungen aufbrechen.
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- Tipp mit Kindern: Der Salzburger Hochthron (1852 Meter) ist Luftlinie nicht einmal einen Kilometer entfernt, gerade für die Kleinen ist die Strecke aber schon eine richtige Kletterpartie, an deren Ende man mit Gipfelkreuz und Rundumblick belohnt wird.
- Ab ins Wasser: Wer eine klassische Stadtrundfahrt machen will, dem steht in Salzburg ein besonderes Fahrzeug zur Verfügung: ein Amphibien-Bus. In eineinhalb Stunden führt die Tour an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei und rollt sogar von der Straße in die Salzach. Der Spaß ist mit 38 Euro aber nicht ganz billig. Von der Salzburg-Card wird diese Tour leider nicht abgedeckt.
- Von Dinos bis Enddarm: Nicht nur bei schlechtem Wetter bietet sich ein Besuch in einem der vielen Museen an. Wer nicht unbedingt zu Mozart will, dem sei das „Haus der Natur“ (9,50 Euro, Kinder 7 Euro) im Westen der Altstadt empfohlen. In der Lobby wird man von lebensgroßen Dinosaurierfiguren empfangen, man kann durch das Aquarium schlendern, im Weltraumbereich mit Waagen checken, wie schwer man auf den einzelnen Planeten unseres Sonnensystems wäre, oder den Darm des Menschen in voller Länge betrachten (sieben Meter!!!).
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- Shoppen mit Mozart: Natürlich lohnt es sich auch, zumindest einmal, am Wohnhaus von Mozart am Makartplatz vorbeizugehen. Oder einen Blick in das Geburtshaus in der Getreidegasse 9 zu werfen. Das Museum dort, das 1880 erstmals eröffnet wurde, ist selbst schon historisch. Ein Besuch dort kann bei Bedarf mit einem Lebensmitteleinkauf verbunden werden: Im Erdgeschoss befindet sich mittlerweile ein Supermarkt.
Salzburg: Gipfel der Genüsse – unbedingt ins „Augustiner Bräu“
- Fortbewegen: Der ÖPNV in Salzburg ist sehr gut ausgebaut. Zahlreiche Oberleitungsbusse – also Elektrobusse – fahren im Zehn-Minuten-Takt. In der Innenstadt kommt man aber fast überall bequem zu Fuß hin.
- Übernachten: In der Innenstadt gibt es zahlreiche Hotels, darunter das altehrwürdige Sacher Hotel. Wer es familiärer will, kann sich in einem kleinen Appartement in der Elisabeth-Vorstadt einmieten (fußläufig zur City). Zum Beispiel in der renovierten Jugendstilvilla Elisa (Wochenende für zwei Personen mit zwei Übernachtungen, ca. 400 Euro).
- Essen und Trinken: In Salzburg gibt es viele Restaurants und Gasthäuser, die die typischen österreichischen Spezialitäten anbieten wie Kasnocken oder Kaspressknödel. Traditionell und urig werden diese Gerichte in der Weinstube Andreas Hofer serviert (z. B. Kaspressknödel auf Salat: 13,80 Euro, 0,3-Bier vom Fass: 4,20 Euro). Unbedingt vorher reservieren. Weniger österreichisch, dafür umso kurioser ist ein Besuch im „Augustiner Bräu“. Das Kloster wurde von bayrischen Mönchen vor mehr als 400 Jahren gegründet, die dort Bier brauten. Heute ist es Österreichs größte Biergaststätte (mit bayrischem Bier). Im Sommer sitzt man wunderbar schattig unter Kastanien und isst die deftigen Leckereien, die man sich zuvor im „Schmankerlgang“ geholt hat.
- Das nervt: Man kann verstehen, dass die Salzburger stolz auf Mozart sind. Dass aber fast alles nach ihm benannt werden muss, ist ein bisschen zu viel des Guten.
- Das bleibt: Salzburg ist nicht nur wunderschön, die ganze Stimmung dort ist vollkommen entspannt. Was auch an den vielen netten Menschen liegt.
Salzburg mit der Familie erleben: so kommt man hin
Mit dem Auto kommt man von Köln aus über die A3, A9 und A8 bis nach Salzburg. Die 722 Kilometer sind aber bei der aktuell herrschenden Baustellendichte eher nicht zu empfehlen. Mit der Bahn ist es bequemer und meist schneller. Direktverbindung ohne Umstieg mit dem EC 115 (täglich ab Düsseldorf, Köln und Bonn).
Spartipp vor Ort: die Salzburg-Card. Ist entweder 24, 48 oder 72 Stunden gültig (Erwachsene ab 27 Euro, Kinder zahlen die Hälfte) und ermöglicht bei zahlreichen Museen kostenlosen Eintritt sowie die kostenlose Nutzung von ÖPNV, Bergbahnen und Gondeln.