Die ausgelassenen Junggesellen- und Junggesellinnenabschiede in Sevilla sorgen für Unmut bei Einheimischen und Touristinnen sowie Touristen. Der Bürgermeister kündigt Maßnahmen an, um dem Treiben ein Ende zu setzen – eine Bewegung, die sich europaweit gegen exzessive Feierlichkeiten durchsetzt.
Hohe Strafen drohenSpanische Stadt geht gegen Partytourismus vor – besonders eine Gruppe im Fokus
Das Ende der ausgelassenen Junggesellen- und Junggesellinnenabschiede in Sevilla zeichnet sich ab. Wochenende für Wochenende strömen junge Feierlustige in die andalusische Hauptstadt, um vor dem Ja-Wort noch einmal ausgelassen zu Party zu machen. Doch was für einige einen festen Bestandteil in der Zeit vor der Eheschließung darstellt, ruft bei Einheimischen und Touristinnen sowie Touristen gleichermaßen Unmut hervor.
Grölende Partygruppen, ohrenbetäubende Musik und auffällige Kostüme oder T-Shirts mit anzüglichen Motiven prägen das Bild. Die Tageszeitung „Diario de Sevilla“ berichtet, dass viele Anwohnerinnen und Anwohner genervt sind und sich auch Touristinnen und Touristen zunehmend von den betrunkenen Partygruppen gestört fühlen.
Sevilla: Spanische Stadt geht gegen Junggesellenabschiede vor
Besonders in den Straßen des historischen Zentrums von Sevilla sind kostümierte Gruppen mit Blaskapellen und Lautsprechern, die angehende Eheleute feiern, zu einer ständigen Erscheinung geworden. Bürgermeister José Luis Sanz hat angekündigt, diesem Treiben ein Ende setzen zu wollen.
„Jeder kann in Sevilla seinen Junggesellenabschied feiern. Aber wir sehen es nicht positiv, wenn Gruppen von Menschen, in welcher Verkleidung auch immer, mit Blaskapellen die vielen Einwohnerinnen und Einwohner von Sevilla stören, die ebenfalls das Recht haben, ihre Stadt zu genießen“, sagte Bürgermeister Sanz in einem Statement gegenüber dem Radiosender „Cope“. Er kündigte an, Vorschriften zu erlassen, um solche Versammlungen zu reglementieren. Die Verordnung soll laut „Diario de Sevilla“ Ende 2023 in Kraft treten.
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Als Vorbild für diese Verordnung dient die Stadt Málaga, wo bereits Sanktionen gegen Personen verhängt werden, die unerlaubt Lautsprecher oder Megafone benutzen, wie es in der Altstadt von Sevilla häufig der Fall ist. Die Polizei in Málaga ist befugt, auf Verstöße hinzuweisen. Bei wiederholtem Fehlverhalten können dann sogar Anzeigen erstattet und Strafgebühren verhängt werden. Die Höhe dieser Sanktionen kann laut „Diario de Sevilla“ bis zu 750 Euro betragen, eine Summe, die auch für Sevilla in Betracht gezogen wird. Konkrete Strafen sollen in den kommenden Wochen festgelegt werden.
Junggesellenabschiede in vielen europäischen Städten unerwünscht
Sevilla schließt sich somit anderen europäischen Städte an, die Maßnahmen ergreifen, um die Auswüchse von Junggesellen- und Junggesellinnenabschiedsfeiern einzudämmen. In Amsterdam sind so beispielsweise seit 2017 Bierfahrräder in der Innenstadt verboten, und der Konsum von Alkohol und Cannabis ist in einigen Straßen sogar komplett untersagt.
Auch auf der spanischen Insel Mallorca wird gegen den exzessiven Partytourismus vorgegangen. Erst in diesem Jahr wurde die Alkoholverbotszone am Ballermann um weitere vier Straßen erweitert. Und es gibt weitere Maßnahmen, um das exzessive Feiern einiger Reisende einzudämmen.
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