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Bucketlist für SingapurShopping, Nachtleben: So kommt ihr ohne Reizüberflutung durch die Mega-City

Singapur zu erfassen, ist gar nicht so einfach – wir versuchen es trotzdem. Und Tipps haben wir natürlich auch mitgebracht!

von Marie Schäfers  (mjs)

Singapur vibriert. Eine Megacity der Superlative, die Architektur hypermodern, die Konzepte zur Energiegewinnung wegweisend. Blickt man von der Dachterrasse des ikonischen Marina Bay Sands Hotels auf den Park Gardens by the Bay mit seinen Stahlbäumen, die aus der grünen Umgebung „wachsen“, und sieht im Hintergrund hunderte Containerschiffe, die auf ihren Slot in einem der geschäftigsten Häfen der Welt warten, wird einem unmissverständlich klar: Wer glaubt, die Zukunft der Welt spiele sich in Europa ab, der irrt. Singapur fordert heraus, im Positiven wie im Negativen. Kalt lässt es wohl niemanden.

Singapur wird oft als reiner Zwischenstop gesehen. Viele, die auf dem Weg nach Australien, Indonesien oder Neuseeland sind, wechseln hier die Flieger, schlendern durch den gigantischen Flughafen, machen eine schnelle Sightseeing-Tour mit dem Bus, das war's. Dabei lohnt es sich, ein paar Tage innezuhalten und den Stadtstaat unter die Lupe zu nehmen. Auch wenn tatsächlich gilt: Das Feeling des „Künstlichen“ schwingt hier mehr mit als in anderen Metropolen Asiens.

Singapur: Zukunfts-Metropole ist ein Schmelztiegel

  1. Kultur erleben: Die Insel ist ein Schmelztiegel. Aus der ganzen Welt strömten die Menschen her, dazu die Kolonialvergangenheit, das ergibt einen reichen Mix in einem sehr reichen Land. Singapur rühmt sich gerne, dass es Multikulti vorbildlich lebt. Zur Wahrheit gehört aber, dass man eher nebeneinander her lebt – und dass es Alltagsrassismus gibt. Aber es stimmt auch: Hier stehen Hindutempel mitten in Chinatown, hier sieht man so viele verschiedene Menschen wie wohl sonst nirgendwo und über alles wird der Mantel der Moderne gestülpt. Und das auf einem Gebiet, das gerade doppelt so groß wie Bremen ist. Die ganze Vielfalt erlebt man, wenn man nacheinander durch Chinatown, Little India und das arabische Viertel Kampong Glam schlendert. Den Buddha Tooth Relic Tempel, den bunten Hindutempel Sri Mariamman und die Masjid Sultan Moschee besuchen, Märkte auschecken, ins hypermoderne Hafenviertel Marina Bay wechseln. Danach ist Karussell im Kopf, so viele Eindrücke ...
Singapur: Gardens by the Bay

Die Supertrees im Gardens by the Bay. Die pflanzenbewachsenen Stahlgerüste erzeugen Elektrizität für Beleuchtung und Kühlsysteme der umliegenden Gewächshäuser.

  1. Natur erleben: Für einen Stadtstaat gibt es überraschend viel Natur. Ausflüge in den Regenwald Bukit-Timah machen und als Gegenstück die Attraktionen in Gardens by the Bay besuchen. Im Flower Dome, dem größten Gewächshaus der Welt, sieht man über 217000 Pflanzen, die in künstlichen Klimazonen gedeihen. Im Cloud Forest (Nebelwald) rauscht ein Indoor-Wasserfall in die Tiefe. Auf Stegen kann man zwischen den Hightech-Bäumen entlanglaufen. Die Attraktionen kosten zwischen 7 und 37 Euro Eintritt, es gibt günstigere Kombi-Tickets. Für alle, die exotische Vögel lieben: Im Birds Paradise des Mandai Wildlife Reserve (35 Euro Eintritt) zwitschert und flattert einem eine unfassbare Vielfalt um die Ohren (man geht mitten durch die Volieren) und es gibt kleine klimatisierte Inseln zum Ausruhen.
  2. Shopping, Nachtleben und Co.: Wer Elektronik und Klamotten sucht, wird in einem der unzähligen Shopping-Center fündig. Hier gibt es das Beste aus Asien und die Kollektionen europäischer Marken, aber in günstiger. Abends beim Merlion (Mischung aus Löwe und Meerjungfrau) vorbeischauen, eine der unzähligen schönen Bars aufsuchen und am Clarke Quay entlang flanieren.

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  1. Essen: Singapurs Küche ist ein Mix aus vielen Kulturen, malaiisch, indisch, chinesisch, westlich und Peranakan-Küche (die Küche malaiisch-chinesischer Mischehen). Der Geschmacksvielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Unbedingt probieren: Chili-Krabben, Laksa (Kokos-Curry-Eintopf), Hainan-Hühnchen-Reis, diverse indische Curries und Kaya-Toasts mit gesalzener Butter und der süßen Paste Kaya aus Kokosnuss, Zucker und Pandan-Blättern (macht süchtig, Kaya als Mitbringsel kaufen!). Vielgepriesen sind die Hawker-Center, Fresstempel mit einer unüberblickbaren Anzahl an Essensständen. Klingt alles verlockend und ist unglaublich günstig (Hauptgerichte ab 2 bis 4 Euro), aber auch laut, trubelig und meist nicht klimatisiert. Da vergeht einem bei brüllender Hitze der Appetit auf warme Speisen. Alternative: In den Shopping-Centern kann man sich auch vergleichsweise günstig durchsnacken, dort speist man aber mit Klimaanlage.
  2. Trinken: Absolutes Muss ist ein Singapore Sling in der Long Bar im ehrwürdigen Raffles Hotel (ca. 20 Euro, ja, Alkohol ist teuer im muslimisch geprägten Singapur). Immer mit Warteschlange, aber der Cocktail aus Gin, Ananassaft, Kirschbrandy, Limette, Grenadine, Triple Sec und Bénédictine schmeckt köstlich. Dazu gibt es Erdnüsse, deren Schalen man einfach auf den Boden wirft. Tipp für alle, die keinen Alkohol trinken: Bandung, ein Drink aus Rosensirup, Kondensmilch und viel Eis, in einem Hawker-Center probieren.

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  1. Übernachten: Hotels gibt es für jeden Geldbeutel, bei den ganz günstigen Option vorher Bewertungen im Netz checken, da gibt es gute Optionen und ganz schlimme Absteigen. Unbedingt zentral liegende Unterkunft wählen. Empfehlenswert, aber nicht ganz günstig: Das JEN Singapore Orchardgateway mitten im Shoppingviertel gelegen und mit einem schönen Pool versehen (DZ ab 208 Euro).
  2. Erlebnis ist eine Nacht im Fünf-Sterne-Luxushotel Marina Bay Sands (ab 468 Euro), denn nur Übernachtungsgäste dürfen in den legendären Infinitypool auf dem Dach. Das Hotel ist ehrlicherweise überbewertet, der Pool aber beeindruckend. Wer den Wucherpreis nicht zahlen will, kann zumindest die Rooftop-Bar besuchen und auf den Pool schauen oder abends die Lightshow vom Observationdeck genießen.
Singapur: Infinity-Pool des Marina Bay Sands

Der Infitity-Pool des Marina Bay Sands in 200 Metern Höhe ist der größte Rooftop-Pool der Welt.

  1. Highlight für Planespotter: Der Flughafen Changi wird regelmäßig zum besten Flughafen der Welt gekürt. Er ist gigantisch, luxuriös und mit so vielen Attraktionen ausgestattet, dass Wartezeiten im Fluge vergehen. Wer ein echter Flugzeugfan ist, sollte sich beim Transit via Singapur eine Nacht im Ambassador Transit Hotel gönnen (DZ ab 132 Euro). Man guckt direkt aufs Rollfeld.
  2. Das nervt: Das Klima vor Ort. Immer heiß, immer feucht, es macht einen einfach fertig.
  3. Das bleibt: Die Erkenntnis, dass in Sachen moderne Stadt so viel mehr geht als bei uns in Deutschland. Aber dass Hardcore-Moderne auch nicht immer ein heimeliges Gefühl bietet und immer ein wenig kühl und künstlich bleibt.

Traumziel Singapur: So kommt ihr hin

Per Direktflug geht es nur ab Frankfurt am Main nach Singapur mit Singapore Airlines und Lufthansa (ab 776 Euro für Hin- und Rückflug). Alternativ kann man mit Airlines aus Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einem Zwischenstopp anreisen (ab 680 Euro).

Vor Ort nutzt man MRT (U-Bahn), Busse oder Taxen, es gibt auch spezielle Touristenpässe für die öffentlichen Verkehrsmittel, die sich schnell lohnen. Mehr Tipps für einen Singapur-Trip gibt es im neuen Lonely Planet Singapur (18,95).