Bis zu 200 EuroRegelverstoß mit dem Fahrrad – So teuer sind Bußgelder in europäischen Hauptstädten

Ein Fahrradfahrer fährt auf einem Radweg in Berlin-Friedrichshain, hier im Juli 2023.

Regelverstöße mit dem Fahrrad in Europa können teuer werden.

Wer sich im Urlaub mit dem Fahrrad nicht an die Verkehrsregeln hält, dem könnte ein ordentliches Bußgeld drohen. Ein Ranking zeigt Europas teuerste Hauptstädte für Fahrradvergehen.

von Jana Steger  (JS)

Bereit, den Urlaubsort zu erkunden. Vor allem bei gutem Wetter eignet sich das Fahrrad dafür häufig hervorragend. Überfüllte Straßenbahnen oder Menschenmassen an Bushaltestellen können so ganze einfach vermieden werden.

Doch Achtung, Fahrrad-Fans sollten vorsichtig sein. In einigen Ländern kann es nämlich vorkommen, dass bei der nicht Einhaltung der Verkehrsregeln heftige Bußgelder drohen. In welchen europäischen Ländern die Strafen für die Missachtung der Regeln besonders hoch sind, gibt es hier.

Ranking zeigt: So teuer sind Regelverstöße mit dem Fahrrad in Europa

Für Outdoor-Enthusiasten und -Enthusiastinnen hat „Buycycle“, eine Online-Plattform für gebrauchte Fahrräder, nun ein Ranking erstellt. Untersucht wurden 20 europäische Hauptstädte. Dabei wurden vier Vergehen berücksichtigt, für die potenziell Bußgelder verhängt werden können: defektes oder fehlendes Licht, Handynutzung während der Fahrt, Fahren abseits ausgewiesener Radwege und das Überfahren einer roten Ampel.

Das Ergebnis überrascht: Das höchste Bußgeld erwartet Fahrradfahrer und -fahrerinnen in Spanien. So führt Madrid die Liste an. Im Fall der Smartphone-Nutzung am Lenker oder bei einem defekten Licht müssen Urlauber und Urlauberinnen sogar mit 200 Euro Strafe rechnen! Beide Vergehen kosten in keiner anderen europäischen Hauptstadt so viel.

Abseits ausgewiesener Radwege zu fahren, wird in Luxemburg Stadt am teuersten bestraft: 175 Euro gilt es dann zu blechen. In der Kategorie „Fahren über Rot“ liegen Athen und Rom mit großem Abstand an der Spitze: In der italienischen Hauptstadt beträgt das Bußgeld stolze 613 Euro, in der griechischen Hauptstadt sogar 700 Euro.

Hier an unserer Umfrage teilnehmen:

Interessant ist jedoch, dass Athen (Platz drei) und Rom (Platz fünf) trotz der höchsten Einzelstrafen nicht an der Spitze der Bußgeldtabelle stehen. Das liegt daran, dass jedes Vergehen einzeln bewertet wurde. Anschließend wurden die Städte nicht nach den Durchschnittskosten aller vier Vergehen sortiert, sondern nach dem durchschnittlichen Punktwert.

Hier eine Übersicht des Rankings der Plätze eins bis zehn:

  1. Amsterdam, Niederlande (Platz 10): 95€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 140€ für Handynutzung während der Fahrt, 40€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 100€ für Fahren über Rot
  2. Paris, Frankreich (Platz 9): 22€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 135€ für Handynutzung während der Fahrt, 135€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 135€ für Fahren über Rot
  3. Stockholm, Schweden (Platz 8): 45€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 133€ für Handynutzung während der Fahrt, 133€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 133€ für Fahren über Rot
  4. Oslo, Norwegen (Platz 7): 80€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 120€ für Handynutzung während der Fahrt, 120€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 120€ für Fahren über Rot
  5. Kopenhagen, Dänemark (Platz 6): 95€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 135€ für Handynutzung während der Fahrt, 94€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 134€ für Fahren über Rot
  6. Rom, Italien (Platz 5): 24€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 161€ für Handynutzung während der Fahrt, 25€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 613€ für Fahren über Rot
  7. Brüssel, Belgien (Platz 4): 200€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 110€ für Handynutzung während der Fahrt, 60€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 174€ für Fahren über Rot
  8. Athen, Griechenland (Platz 3): 40€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 100€ für Handynutzung während der Fahrt, 80€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 700€ für Fahren über Rot
  9. Luxemburg Stadt, Luxemburg (Platz 2): 49€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 145€ für Handynutzung während der Fahrt, 175€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 145€ für Fahren über Rot
  10. Madrid, Spanien (Platz 1): 200€ bei defektem bzw. fehlendem Licht, 200€ für Handynutzung während der Fahrt, 100€ für Fahren abseits ausgewiesener Radwege und 100€ für Fahren über Rot

Und Deutschland? Berlin hat es nicht einmal in die Top 10 geschafft, da die Bußgelder für Fahrradfahrer und -fahrerinnen hier vergleichsweise niedrig sind. Die Hauptstadt liegt insgesamt auf dem vorletzten Platz (Platz 19).

Die Regeln für das Radfahren sind in der Hauptstadt nämlich moderat: Mit einer speziellen Halterung ist es erlaubt, Handys während der Fahrt zu nutzen. Fehlt diese Vorrichtung, werden lediglich 55 Euro fällig. Das Befahren von nicht ausgewiesenen Radwegen kostet 20 Euro und das Überqueren einer roten Ampel wird mit 60 Euro bestraft.