„Das Altenheim hat länger auf“Urlauber ätzt gegen deutsche Nordsee-Insel – und löst heftige Debatte aus

Bunte Strandkörbe am Strand auf der Nordseeinsel Langeoog.

Gähnende Leere auf Langeoog: Ein Urlauber hatte sich jüngst auf Facebook über die Situation auf der ostfriesischen Insel beschwert. Ihm war dort zu wenig los.

Ist Langeoog der ostfriesische Ballermann? Wohl kaum, wie ein Urlauber jüngst in den sozialen Medien bemängelt. Damit löste er eine heftige Debatte aus – denn viele schätzen gerade die Ruhe an der Insel.

von Janina Holle (jh)

Langeoog, die charmante ostfriesische Insel, erfreut sich als beliebte Ferieninsel großer Beliebtheit. Mit ihrem endlosen Sandstrand, der von Dünen und reetgedeckten Häusern gesäumt wird, lockt sie Jahr für Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Die idyllische Atmosphäre und die Möglichkeit, dem Alltagsstress zu entfliehen, machen Langeoog zu einem begehrten Reiseziel für Erholungssuchende.

Die Ostfriesischen Inseln sind eine Gruppe deutscher Nordseeinseln. Die Inselgruppe erstreckt sich über rund 90 Kilometer Länge von West nach Ost.

Langeoog: Urlauber ist von der Insel gelangweilt 

Doch für einen Urlauber war es wohl etwas zu viel Ruhe und Erholung: Langeweile prägt den Bericht des enttäuschten Touristen auf Langeoog. Für ihn war die Insel schlichtweg zu unspektakulär, wie er auf Facebook klagte: Er sei „enttäuscht, entsetzt und frustriert“.

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Der Mann, der seit 1995 regelmäßig die ostfriesische Insel besucht, sehnte sich nach mehr als nur Fernsehen in seiner Ferienwohnung. Leider blieb ihm dieses Jahr wenig Möglichkeit dazu, denn schon weit vor Mitternacht erloschen alle Lichter und die Straßen wurden dunkel. „Um 22.30 Uhr gingen buchstäblich alle Lichter aus, alle Straßen lagen im Dunkeln, und ich suchte meinen Weg durch die Ortschaft auf nassem Asphalt zurück zur Ferienwohnung“, beklagte er.

Tatsächlich hatte der Gemeinderat der Insel Langeoog erst im Januar 2023 beschlossen, dass die Straßenbeleuchtung um diese Uhrzeit ausgeschaltet werde, um Energie zu sparen. Zum Kummer der Besucherinnen und Besucher, die sich scheinbar in Zukunft mit der Handy-Taschenlampe durch die Ortschaft navigieren müssen.

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Nicht nur die mangelnde Beleuchtung hatte der Urlauber zu beklagen: Auch die Bewirtung ließ seiner Meinung nach zu wünschen übrig. Während im Restaurant „Blied“ nur noch wenige Personen den Abend ausklingen ließen, war die Nacht woanders schon komplett gelaufen: „Der Kellner im ‚Dwars‘ verwies auf die Gemeinde und kassierte die letzte Runde“, behauptete der Facebook-User. Es sei einfach „tote Hose“ in Langeoog gewesen.

Andere User schlossen sich an, kommentierten ähnliche Erfahrungen: „Deswegen komme ich da nicht mehr! Da werden buchstäblich die Bürgersteige um 22 Uhr hochgeklappt und das Licht geht aus! Urlaub ist was anderes!“, berichtete ein Besucher der Insel. 

Auch auf die Vergangenheit Langeoogs wurde zurückgeschaut: „Wer die Insel noch vor 2000 kennt, weiß, dass man vor 23 Uhr gar nicht in den Ort gehen musste, weil es zu voll war. Die Kneipendichte war höher als in Barcelona und im ganzen Dorf konnte man noch draußen sitzen“, erinnerte sich eine andere Userin.

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Über 200 Kommentare verfassten die Mitglieder der „Langeoog“-Facebookgruppe – denn das Thema spaltete die Meinungen. Viele User sahen die Insel in einem anderen Licht: „Die Nordseeinseln sind halt nicht der Ballermann und das ist auch gut so!“, schrieb einer auf Facebook. Auch darauf, dass Langeoog eigentlich eine Kur-Insel ist, wurde hingewiesen.

Immerhin soll die Insel genau für Erholung und Entspannugn sorgen: „Wir kommen auch nach Langeoog, um unseren Kopf freizuschalten und tief durchzuatmen. Und nicht, um Party zu machen, das kann man zu Hause oder auf den entsprechenden Partyinseln machen.“, so die Meinung einer Urlauberin. Wo die einen die Ruhe schätzen, da ist den anderen zu einschläfernd, wie der gelangweilte Urlauber anmerkte: „Jedes Altenheim hat länger auf.“