Glamping am GardaseeBellissima! Dolce Vita auch ohne Touri-Massen

Isola del Garda im Juni 2024

Prachtstück, das man am Gardasee auf jeden Fall besuchen sollte: die Isola del Garda, eine bewohnte Privatinsel mit Traumvilla im neugotischen Stil. Man kann Führungen samt An- und Abreise per Boot (ab 36 €/Erw.) buchen.

Glamping, also die luxuriöse Schwester des Campings, liegt voll im Trend. Und wo wohl könnte man den besser ausleben als am Gardasee und dem kleinen, aber feinen Idrosee?

von Stefanie Monien  (smo)

Sehnsuchtsziel, vielbesungen (u. a. von den Flippers, den Ladinern und Hannes Ringlstetter), vielbestaunt und mancherorts total überlaufen: der Gardasee.

Aber weil es an touristischen Hotspots, zu denen der Lago di Garda zweifelsfrei gehört, immer auch stille Winkel und coole Locations gibt, haben wir uns rund um San Felice del Benaco umgeschaut. Und auch dem Idrosee, der wie ein Kleinod im Val di Sabbia leuchtet, einen Besuch abgestattet.

Gardasee: Schwimmende Bar und Mega-Ausblick

Am Südwestufer des Gardasees, vis à vis der Isola del Garda, liegen die drei Orte San Felice del Benaco, Moniga del Garda und Salò. Ein Paradies für Wanderer, Wassersportler und Weltenbummler gleichermaßen – besonders in der Nebensaison, zu der wir uns umgeschaut haben.

  1. Aktiv sein: Wer am See ist, sollte sich auch am oder im Wasser vergnügen! In San Felice gibts die Spiaggia Baia del Vento, einen Strand aus Sand und Kies mit Liegen-, Sonnenschirm- und Tretbootverleih. In Manerba lockt der Strand San Sivino mit kleinen Felsbuchten praktisch: Man kann direkt im Restaurant von Sivinos Camping Boutique Pasta und Gelato essen.
  2. Nicht verpassen: Bootstour auf dem Gardasee ab Manerba oder Moniga mit „Besuch“ einer schwimmenden Bar. Ja, gibts wirklich, vor der Isola del Garda z. B. cruist die „Snackbar Da Matteo“, Frappé kostet 6 Euro, Cappuccino 3 Euro, Insalata die Mare 15 Euro. Alles wird nach Bestellung ans eigene (gemietete) Boot gebracht.
  1. Übernachten: In Moniga del Garda finden insbesondere Familien in der „Il Gabbiano Park Residence“ alles für Ferien zwischen Spaß für Kinder (diverse Pools, Rutschen, „Spotty-Disco“ mit dem Clubmaskottchen, einem immerfrohen Dalmatiner) und Ruhe für die Großen (gepflegte Parkanlage mit Unterkünften von der Villa bis zur Luxuswohnung mit Jacuzzi im Garten). Preise variieren je nach Art der Unterkunft und Saison stark, am besten direkt anfragen.
  2. Für „echte“ Camper: Das „Weekend Glamping Resort“ in San Felice del Benaco bietet neben luxuriösen Glamping-Zelten und Mobilheimen auch klassische Stellplätze, spektakulärer Blick aufs Städtchen Salò inklusive. Wer da sein Wohnmobil in erster Reihe hoch oben auf dem Berg abgestellt hat, kann sich glücklich schätzen, denn die Lake view-Pitches (je nach Saison ab ca. 45 Euro/Nacht; Haustiere erlaubt) sind extrem begehrt – früh buchen!
Weekend Glamping Resort bei San Felice del Benaco

Was für ein Ausblick! Vom „Weekend Glamping Resort“ in San Felice del Benaco schweift der Blick in Richtung Salò.

  1. Essen und Trinken: Bella Italia, das Land, das so viel mehr zu bieten hat als den Dreiklang Pizza, Pasta, Piadina! In Salò lohnt es sich, einen Caffé (wahlweise einen Spritz) in einem der Lokale am Lungolago mit Seeblick zu genießen. Dort bietet die „Locanda del Benaco“ leckere Fischgerichte die Preise sind allerdings hoch, ist der Top-Lage geschuldet.
  2. Für Conaisseure: Weinliebhaber kommen im Weingut „Costaripa“ von Mattia Vezzola in Moniga auf ihre Kosten, inkl. Kellerführung (zwei Stunden kosten 25 Euro).
Bernhard Schachinger und Freundin Lisa vom Surfpoint in Anfo am Idrosee

Paddeln auf dem Idrosee ist Erholung pur – wie Bernhard und Lisa vom Surfpoint Anfo anmutig demonstrieren.

  1. Der kleine Bruder: Wer es ursprünglicher mag, ist am deutlich kleineren Idrosee eine knappe Autostunde vom Südwestufer des Gardasees entfernt, perfekt aufgehoben. Zwischen Garda-, Iseo- und Ledrosee wird dieses Kleinod oft übersehen – kein Wunder, dass die Zeit hier wie stillgestanden scheint. Das Wasser herrlich kühl, die Berge kühn und Sportler kommen voll auf ihre Kosten. Durch die Lage zwischen den hohen Bergen entsteht täglich thermischer Wind, der den Idrosee zu einem Kite- und Surf-Hotspot macht. Von SUP bis Kite kann man das Equipment am „Surfpoint Anfo“ leihen und Kurse belegen – Chef Bernhard weiß alles über den See, Partnerin Lisa bietet am Torre Anfo gleich nebenan Yoga-Kurse mit Blick auf den glitzernden See an.
  2. Nicht verpassen am Idrosee: In Anfo locken typische Lokale, die auch von Einheimischen gern besucht werden, mit köstlicher Pizza zu fairen Preisen. Unbedingt die regionale Spezialität, den herzhaften Bagòss-Käse aus Bargolino (nicht zu verwechseln mit dem Weinort Bardolino am Gardasee!) probieren. Tipp: Tolle Antipasti gibt es in der Osteria der „Lago Idro Glamping Boutique“ mit Seeblick.
LAGO IDRO Glamping Boutique

Näher am See wäre mittendrin! Die „Lago Idro Glamping Boutique“ bietet Stellplätze, aber auch tolle Unterkünfte.

  1. Das nervt: Die mehr als waghalsigen Überholmanöver von Ortskundigen auf den engen Straßen, die sich Autos, Lkw, Busse und Radfahrer teilen.
  2. Das bleibt: Gestillte „Seen-Sucht“ und die Gewissheit, dass man sich gerade am Gardasee bei der Wahl zwischen Camping und Glamping nur richtig entscheiden kann!

Seen in Oberitalien – so kommst du hin

Mit dem Auto braucht man aus dem Rheinland zehn Stunden, die Strecke führt unter anderem durch die Schweiz, an Mailand vorbei über Bergamo und Brescia.

Mit dem Flugzeug geht es von Düsseldorf aus nach Bergamo (z. B. mit Eurowings; ab 99 Euro). Am Flughafen dann einen Mietwagen nehmen (am besten vorbestellen) und gemütlich durch schöne Landschaften bis San Felice del Benaco am Gardasee bzw. Anfo am Idrosee fahren.