Hunderte Menschen betroffenVirusausbruch an beliebtem Urlaubssee – Warnung vor Trinkwasser

Blick auf den Ort Limone am Gardasee, hier im April 2015. (Symbolbild)

An einem beliebten Urlaubssee machen sich Noroviren breit.

Bereits Hunderte von Menschen seien mit dem Virus infiziert. Behörden warnen jetzt vor dem städtischen Trinkwasser und untersuchen die Ursache der hohen Infektionszahlen.

von Jana Steger  (JS)

Das beliebte Touristenziel, bekannt für sein malerisches Zentrum und die beeindruckende Festungsanlage Castello Scaligero, steht nun im Schatten einer gesundheitlichen Krise. In Torri del Benàco, einem idyllischen Dorf am Gardasee, herrscht derzeit große Aufregung.

Ein massiver Ausbruch des Norovirus versetzt die Bewohner und Bewohnern derzeit in Aufruhr. Hunderte Menschen sind in den letzten Tagen mit schweren Magen-Darm-Beschwerden in das Krankenhaus von Peschiera del Garda eingeliefert worden.

Ausbruch von Norovirus in italienischem Dorf am Gardasee

Der Grund: Die Betroffenen leiden unter Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen und Fieber, wie die italienische Zeitung „Il Giornale“ berichtete. Die Anzahl der Erkrankten alarmierte die örtlichen Behörden sofort.

Um den Ursprung der Erkrankung zu ermitteln, wurden umfangreiche Untersuchungen von Stuhlproben durchgeführt. Nach Berichten italienischer Medien konnte als Übeltäter schließlich das Norovirus identifiziert werden. Schätzungen zufolge seien zwischen 200 und 300 Menschen erkrankt.

Angesichts der hohen Zahl an Infizierten hat der Bürgermeister des Ortes, Stefano Nicotra, die Bewohner und Bewohnerinnen sogar davor gewarnt, Wasser aus dem städtischen Netz zu trinken. Auf Facebook teilte er mit, dass man intensiv daran arbeite, die genaue Herkunft des Virus zu bestimmen.

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Proben aus dem Wasser des Gardasees wurden bereits entnommen, um mögliche Kontaminationsquellen auszuschließen. Es sei nicht auszuschließen, dass das Virus auch über einen der Aquädukte in die Wasserversorgung gelangt sein könnte. Schwere Regenfälle in den vergangenen Tagen haben den Gardasee auf einen Rekordwasserstand ansteigen lassen, was möglicherweise die Abwasseranlagen der umliegenden Gemeinden beeinträchtigt habe.

Norovirus: Typische Symptome bei einer Infektion

Noroviren sind weltweit verbreitet und nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) für einen Großteil der nicht bakteriell bedingten Gastroenteritiden verantwortlich. Bei Kindern unter fünf Jahren und bei älteren Personen über 70 Jahre treten Norovirus-Infektionen besonders häufig auf.

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Die Viren werden über den Stuhl und das Erbrochene ausgeschieden und sind äußerst ansteckend. Die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist der Hauptgrund für die hohe Zahl an Infektionen. In einigen Fällen können sich die Symptome auch auf Erbrechen ohne Durchfall oder Durchfall ohne Erbrechen beschränken.

Typische Beschwerden sind jedoch ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit abdominalen Schmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen und allgemeiner Mattigkeit. Die Behörden am Gardasee arbeiten nun mit Hochdruck daran, den Ausbruch unter Kontrolle zu bringen und weitere Infektionen zu verhindern.

Touristen und Touristinnen sowie Einwohner und Einwohnerinnen sind daher aufgefordert, besonders auf Hygiene zu achten und die Warnungen der Behörden ernst zu nehmen.