Europa-ParkSo viel Nervenkitzel steckt in der Attraktion „Voletarium“
Rust – Seit knapp einem Monat ist das „Voletarium“, die neue Großattraktion im Europa-Park in Rust geöffnet. Deutschlands größter Freizeitpark spricht selbst von der „Sensation des Jahres“. Adrenalin-Junkies sind nach einem Flug im größten Flying Theater Europas aber wohl eher enttäuscht.
Voletarium im Europa-Park besser als jede Achterbahn?
„Es ist besser als jede Achterbahn“, schwärmt Europa-Park-Chef Roland Mack. Beim Besuch des EXPRESS war der Thrillfaktor bei „Voletarium“ eher gleich null. Zu den zahlreichen Achterbahnen im Europa-Park ist die Neuheit 2017 aber ein wohltuender und bewusster Gegenpol. Hier war es Roland Mack wiederum wichtig, ein Fahrgeschäft zu errichten, an dem die gesamte Familie Spaß hat.
In einer Art Sessellift, der sich frei in einem mehrstöckigen Theatersaal bewegt, sitzen die Fahrgäste und fliegen anschließend für gut vier Minuten durch die Lüfte. Ob Markusplatz in Venedig, das Matterhorn in der Schweiz oder am Ende der Europa-Park – in 16 Metern Höhe bereisen die Passagiere Landschaften und Metropolen Europas.
Europa-Park in Rust: Voletarium kostete 25 Millionen Euro
Eineinhalb Jahre hat allein die Film-Produktion gedauert, umgesetzt wurden die Flüge mit einem Helikopter und Drohnen. Nett ist die Idee, den Flug durch Effekte wie zum Beispiel Lavendelgeruch oder einen spürbaren Wind erlebbar zu machen. Ob „Voletarium“, immerhin mit Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro die teuerste Einzelattraktion in der 43-jährigen Parkgeschichte, tatsächlich zum neuen Leuchtturm im Europa-Park wird?
In der ersten Euphorie (und aufgrund der günstigen Lage direkt neben dem Haupteingang) geht ein Großteil der Parkbesucher zuerst zum „Voletarium“. Für Gruppen sind Wartezeiten bis zu einer Stunde durchaus möglich. Wer lediglich schnell einmal die neue Hauptattraktion ausprobieren möchte, der kommt oftmals innerhalb weniger Minuten am „Single-Rider“-Eingang zum Zuge. Beim EXPRESS-Test ging es sogar komplett ohne Wartezeit.
Alternative: Besucher des Europa-Parks können ein Zeitticket kostenlos erwerben, welches dazu berechtigt, zu einer festverabredeten Uhrzeit – und ohne größere Wartezeit – das „Voletarium“ zu erleben.
Der Thrill-Faktor bleibt beim „Voletarium“ jedoch auf der Strecke. Während des gesamten Fluges gibt es nur direkt zu Beginn ein wenig Herzklopfen, als sich die Gondeln im Sturzflug Richtung Erde bewegen. Technisch wäre bei „Voletarium“ noch viel mehr Action möglich gewesen. „Das würde dann aber zu Lasten der Kapazität gehen, wenn es einigen Gästen schlecht wird“, hatte Michael Mack, Geschäftsführer der Firma Mack Media, unlängst in der Badischen Zeitung erklärt.