Exotische Reiseziele, exquisites Essen, teure Autos – solche Bilder finden sich auf den Instagram-Accounts von Menschen, die sich Luxus leisten können oder dies zumindest vorgeben. Fehlt nur noch ein Bild des Privatjets. Was aber, wenn das Geld für ein solch teures Luxusobjekt doch nicht reicht?

Die russische Firma „Private Jet Studio“ mit Sitz in Moskau weiß Rat. Ihr Geschäftskonzept: Sie bietet einen Luxus-Jet als Hintergrund-Kulisse für alle Instagramer an, die sich einen echten Jet nicht leisten können, wie der britische Independent berichtet. Vor der „Gulfstream“-Maschine kann man etliche Selfies schießen und sich auf der Gangway des Luxus-Jets ablichten lassen.

Der Jet wird niemals abheben

Auch in den gemütlichen Sesseln der Kabine kann man sich lümmeln, das Macbook richtig positionieren, dazu ein Gläschen Champagner trinken und bloß nicht vergessen, alles mit dem Smartphone festzuhalten und bei Instagram zu posten: #luxuslife #jetset #busy #justanormalmonday. Die Sache hat nur einen Haken: Der Jet wird natürlich niemals abheben und das vermeintliche Jetset-Leben ist reiner Fake.

Eine zweistündige Selfie-Session im Jet kostet 153 Euro

Eine Foto-Session in dem Privatjet ist allerdings auch nicht gerade günstig. Für ein Zwei-Stunden-Shooting mit einem professionellen Fotografen bezahlt man 14.000 Rubel, umgerechnet 207 Euro. Wer auf den Fotografen lieber verzichtet, zahlt 11.000 Rubel, etwa 153 Euro. Auch ein Stylisten-Team für den angemessenen Jetset-Auftritt steht bereit.

Fake-Stewardess schenkt Drink ein

Anscheinend darf man auch seine Haustiere mitbringen. Zumindest sind auf den Instagram-Bildern des „Privat Jet Studios“ auch Hunde zu sehen, die es sich in den beige-farbenen Sesseln gemütlich gemacht haben. Auf einem anderen Bild serviert eine Fake-Stewardess einem Mann, der sich womöglich zu einem Power-Nap hingelegt hat, einen Drink. Alles schöner Schein.

Das Geschäftskonzept führt nur zu sehr vor Augen, wie unsere schöne neue Instagram-Welt funktioniert. Ob man wirklich etwas erlebt hat, ist egal. Am Ende zählt nur das gepostete Bild.

(rer)