Skiurlaub in ÖsterreichBrettlspaß und „Bluatrausch“: Geheimtipps fürs Brixental

Weiße Weite: Die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental im Januar 2023.

Wer mag, der kann in der SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental eine 88-Kilometer-Runde zurücklegen.

Zwei Top-Skigebiete direkt nebeneinander: Genuss und Skifahren kombiniert man gern in der Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental und KitzSki in Kitzbühel.

von Marie Schäfers  (mjs)

Wer auf den Brettern gerne Kilometer macht, dem wird es in kleinen Skigebieten schnell langweilig. Immer die gleichen Pisten runter? Gähn! Sagen wir es so: In den Kitzbüheler Alpen hat man das Problem nicht.

Im Brixental nächtigt man in Brixen im Thale, Kirchberg oder Westendorf– und hat jeden Morgen die Wahl zwischen zwei großen Arealen: der Skiwelt Wilder Kaiser – Brixental und KitzSki in Kitzbühel. Alles ist verbunden zu unendlichen weißen Weiten. Kein Wunder, dass hier der Bär steppt.

SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental: Tipps für den Skiurlaub in Österreich

Ski-Spaß: 476 Abfahrtskilometer stehen – in beiden Skigebieten kombiniert – zur Verfügung. Wer die Oberschenkel zum Glühen bringen will, kann die KitzSkiWelt-Tour machen: 88 Kilometer auf der längsten Skirunde der Welt. Tipp: Skipass für die KitzSkiWelt nehmen, der inkludiert beide Gebiete, dann kann man flexibel erkunden (3 Tage kosten 157,50 Euro). Außerdem entgeht man so leichter den Massen.

Einkehrtipps: Die Jochnstube am Zinsberg wird von Hans Beihammer (65) geführt, der setzt auf zünftige Gemütlichkeit statt Halligalli – angenehm. Auch toll: Die Usterwies am Pengelstein. Geheimtipp der Einheimischen: die hausgemachte Cremeschnitte. Früh da sein, sonst gibt’s keine mehr.

Abseits der Pisten: Jeden Mittwoch startet vom Dorfplatz in Kirchberg eine dreistündige Pferdeschlittentour durchs Spertental zum Brigglhof. Hat man erst mal die Straßen von Kirchberg verlassen und gleitet durch die Natur, ist es wunderschön.

Zwischendurch gibt es einen Marillenschnaps und auf dem Bauernhof dann Tiere zu bestaunen und Hof-Leckereien zu kosten (Anmeldung bis dienstags, 17 Uhr, online oder in den Infobüros; Kosten mit Gästekarte 25 Euro, 20 Euro für Kinder).

Cooles Dinner: Im Alpeniglu-Dorf auf 1300 Metern Höhe kann man bei einer Abfahrt vorbeischauen, sich einen Drink an der Eisbar gönnen und die Skulpturen bestaunen.

Oder man bucht ein Fondue-Dinner mit Wanderung – die Lichtstimmung ist unvergesslich (ab 75 Euro). Leider machen viele Touristen mit Betatschen die Eiswelt kaputt.

Das Alpenigludorf im Brixental in Österreich

Im Alpeniglu-Dorf kann man Eisskulpturen bestaunen, einen heißen oder kalten Drink einnehmen – oder auch ein Fondue genießen.

Was mit Umdrehungen: In der Brennerei Erber in Brixen im Thale werden seit 350 Jahren Früchte zu Hochprozentigem. Bei einer Führung kostet man reichlich. Unbedingt Schlehdorn und den „Bluatrausch“ probieren – ein Likör mit Mandel- und Vanillearomen, Chili und einem Tropfen Stierblut. Klingt wild, schmeckt aber süß.

Shoppen: In Neuwirts Hofladen gibt es Produkte aus der Region, vor allem tolle Seifen, aber auch Käse, Wurst und Weine.

Brixental: Urlaub abseits des Trubels – oder doch lieber mittendrin?

Übernachten: In Kirchberg und Westendorf sind die Massen, da geht es hoch her. Brixen im Thale ist ruhiger, da aber auf die Anbindung für den Skibus achten – und ob die Fahrtzeiten für einen passen. Hotel nur mit Frühstück buchen und Mittag auf den Hütten machen. Die Loipenstub’n bietet ihr Frühstück auch im Panoramarestaurant Choralpe am Berg an, das ist üppig und mit toller Aussicht.

Das nervt: In der Hochsaison ist es voll – und das Gebiet ist Stammland der Niederländer. Die verbreitete Kombi – mangelndes Fahrkönnen, viel Alkohol und keinerlei Angst – ist heikel. Lieber die Nebensaison nutzen oder früh auf die Pisten.

Das bleibt: Die Erkenntnis, dass man die Skigebiete hier garantiert nicht ausgefahren hat. Die weiße Weite ist zu riesig.

Skirurlaub im Brixental in Österreich: So kommen Sie hin

Das Brixental ist eines der ersten Täler nach der deutsch-österreichischen Grenze, daher geht die Anfahrt mit dem Auto vergleichsweise schnell, man muss keine Vignette kaufen und steile Passstraßen und Serpentinen muss man auch nicht meistern. Vom Rheinland aus ist man in etwas über sieben Stunden da.

Mit der Bahn ist man auch in etwas über sieben Stunden da (mit zwei Umstiegen in München und Wörgl, ab 87,90 Euro oneway). Die Skisaison geht noch bis Mitte April.