Sie sind wirklich „die Harten für den Garten“: Sedum und Sempervivum liegen voll im Sukkulenten-Trend. Wir sagen: „Lebe ewig, fette Henne“ und stellen die (fast) Unverwüstlichen einmal vor.
Sedum & FetthenneDie Sukkulenten liegen voll im Trend – so pflegst du sie
Sind wir mal ehrlich: Die deutschen Namen für Sedum und Sempervivum sind eher herablassend denn klangvoll: Fette Henne (oder Fetthenne) verbirgt sich hinter Sedum, Hauswurz ist der hiesige schnöde Name für Sempervivum.
„Immer lebendig“ beziehungsweise „ewig lebend“ sind sie ja, die Dickblatt-Gewächse, die in schier unendlicher Ausprägung mehr und mehr unsere Gärten, Balkone und sogar Wohnungen verschönern. Wir stellen die „Harten für den Garten“ einmal vor.
Sedum und Co.: Das ist der „Hungerkünstler“ Hauswurz
Sie sind perfekte Begleiter für den klassischen oder den Steingarten (bitte nicht verwechseln mit den lebensfeindlichen Schottergärten): Die Sukkulenten speichern in ihren Blättern Wasser, sind die Asketen unter den Gewächsen. Sie wurzeln zudem schnell aus und vermehren sich über Stecklinge.
Zahlreiche Arten und mehrere tausend Sorten der unverwüstlichen Wurze gibt es, in freier Natur kommt Sempervivum vor allem in Gebirgen auf kargem Untergrund beziehungsweise in Felsspalten vor.
Im heimischen Garten darf die Wurze daher ruhig an Stellen gesetzt werden, an denen wegen Trockenheit und nährstoffarmen Bodens sonst keine Pflanze so richtig wachsen mag – als da wären Mauerkronen oder Trockenmauern. Und: Die Wurze wächst wunderbar auf und zwischen Tonscherben und Dachziegeln.
Die Harten im Garten: Donnerwurz und Steinrose
Ideal sind Hauswurze für die Gruppe der „Gelegenheitsgärtner“, die nicht viel Zeit, dafür aber Geduld haben (Sempervivum wächst eher langsam). Im Fachhandel erhältlich auch unter diesen Namen:
- Steinrose
- Gewöhnliche Hauswurz
- Dach-Hauswurz
- Echte Hauswurz
- Donnerwurz
Sedum: Fetthenne ist viel aparter als ihr Name
Wer Sedum sagt, denkt meist an Fetthenne. Und das zu Recht, denn die immergrünen Stauden, von denen es mehr als 500 Arten gibt, ist aus unseren Gärten kaum mehr wegzudenken. Von Frühjahr bis Herbst emsige Blüher, im Winter dank der abgeblühten, filigranen Stiele stimmige Deko im ansonsten kahlen Garten. Zu den beliebtesten Sedum-Sorten zählen:
- Sedum spectabile (Hohe Fetthenne): blüht im Spätsommer, kompakte Staude, bienenfreundlich
- Sedum sieboldii (Oktober-Fettblatt): hoher Wuchs, blüht spät im Herbst
- Sedum aizoon (Große Gold-Fetthenne): mittelhohe Sorte, blüht goldgelb
- Sedum acre (Scharfer Mauerpfeffer): flach, blüht gelb
Tipp: Versehentlich abgebrochene Stiele der Fetthennen lassen sich, in ein Glas Wasser gestellt, leicht auswurzeln und wieder einpflanzen. Oder man tauscht mal mit den Nachbarn selbst gezogenen Mauerpfeffer gegen Hohe Fetthenne (oder eine andere Pflanze).
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Sedum und Hauswurz: Diesen fetten Fehler niemals machen
Bei aller robusten Genügsamkeit mögen weder Sedum noch Sempervivum eines: Nässe, schon gar keine Staunässe, der Wurzelstock beginnt dann zu faulen. Gegebenenfalls etwas Sand oder kleinkörnigen Kies im Beet einarbeiten. Bei Töpfen, Kästen oder Kübeln auf guten Wasserablauf und Drainage achten (z. B. aus Teilen von zerbrochenen Ton-Blumentöpfen oder speziellem Granulat aus dem Fachhandel).
Nicht nur viele Insekten werden das Anpflanzen der Dickblatt-Pflanzen danken – gerade den heißen, trockenen Sommern trotzen Sedum und Sempervivum. Mit mediterraner Schönheit!