Privatsphäre-CheckStiftung Warentest: Bei diesen Messenger-Apps liest keiner mit

Auf dem Bildschirm eines Smartphones sieht man das Logo der Messenger-App Whatsapp und Telegram.

Whatsapp ist der beliebteste Messenger Deutschlands. Das Symbolfoto wurde am 28. April 2021 in Berlin aufgenommen.

WhatsApp ist der beliebteste Messenger Deutschlands – aber wie sicher ist er wirklich? Sind andere Messenger-Apps vielleicht privater? Stiftung Warentest hat untersucht, bei welchen Apps keiner heimlich mitliest.

Privatsphäre ist uns sehr wichtig, besonders wenn es um persönliche Nachrichten geht. Manche Dinge wollen wir einfach nicht mit Dritten teilen, aber unsere Daten sind nicht immer so sicher wie wir vielleicht denken.

Liest bei beliebten Messenger-Apps wie WhatsApp, Telegram oder Facebook vielleicht heimlich einer mit? Und bei welcher Messenger-App ist die Privatsphäre am höchsten? Die Stiftung Warentest hat das untersucht und in ihrer „test“-Heft Ausgabe 3/2022 veröffentlicht.

Unbekanntere Messenger überzeugen in der Sicherheit

Nicht nur Nachrichten, auch Fotos und andere Dateien sollen meist privat bleiben und nicht von anderen Leuten gelesen werden können. Schnell wiegen sich Verbraucherinnen und Verbraucher in falscher Sicherheit, wenn sie bekannte Messenger-Apps wie Facebook verwenden. Aber aufgepasst: Die Auswertungen von Stiftung Warentest zeigen, dass vor allem beliebte Messenger einige Sicherheitslücken aufweisen.

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Glücklicherweise gibt es gute Alternativen, die deutlich mehr Sicherheit bieten und sogar in ihren Funktionen besser sind. Insgesamt wurden 16 Messenger-Apps getestet, aber nur diese vier haben mit „Gut“ abgeschnitten:

  1. Signal, Note: Gut (2,3), Preis: Kostenlos
  2. Skype, Note: Gut (2,5), Preis: Kostenlos
  3. Viber, Note: Gut (2,5), Preis: Kostenlos
  4. Wire, Note: Gut (2,5), Preis: Kostenlos

Man sieht: Drei der vier Testsieger sind eher unbekannt, lediglich bei Skype klingelt bei einigen etwas. Untersucht wurde neben dem Privatsphäre-Schutz auch die Funktion (beispielsweise von Anrufen oder Emojis) sowie die Einrichtung und Nutzung.

Transport- oder doch lieber Ende-zu-Ende-Verschlüsselung?

Wie erkenne ich eigentlich, wie sicher die Messenger-App ist? Messenger wie WhatsApp setzen auf die sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei welcher weder Hacker noch Anbieter mitlesen können. Aber nicht alle Messenger bieten diese Verschlüsselung an und setzen nur auf eine Transportverschlüsselung – so können zwar Hacker nicht mitlesen, aber die Anbieter-Firma könnte in Ihren Nachrichten rumschnüffeln.

Im Test haben zwei Apps mit ausreichend abgeschnitten, da sie neben mangelnden Funktionen auch keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufweisen:

  1. Google Hangouts, Note: Ausreichend (3,6), Preis: Kostenlos
  2. Kik, Note: Ausreichend (4,1), Preis: Kostenlos

Die bekannte Messenger-App Telegram wurde im Test nicht bewertet, da der Anbieter seine Pflichten bezüglich Löschen von illegalen Inhalten verletzt. So nutzen beispielsweise viele kriminelle oder rechtsradikale Personen den Messenger, um sich ungestört austauschen zu können – selbst gemeldete Inhalte werden oft nicht entfernt.

WhatsApp liegt mit einer Bewertung von „Befriedigend“ (2,6) im soliden Mittelfeld. Die Funktionen überzeugen und die App ist auch Marktführer in Deutschland. Einziger Nachteil: WhatsApp gehört zu Facebook und gibt so teilweise Daten an den Mutterkonzern weiter. Wem das alles trotzdem zu unsicher ist, der kann problemlos und kostenlos auf die oben genannten sichereren Alternativen zurückgreifen. (sai)