Nach den Preissenkungen bei Butter folgen nun die nächsten krassen Reduzierungen – beim Kaffee. Ist das die Wende in der Teuer-Krise?
Ende der Teuer-Krise?Discounter senken Preise für beliebtes Produkt – Konkurrenz zieht nach
In der vergangenen Tagen senkte Aldi die Preise für Butter und Milch – und die Discounter-Konkurrenz zog nach. Das neueste Produkt im Rabatt-Visier: Kaffee.
Am Donnerstag (9. Februar 2023) kündigten sowohl Kaufland als auch Netto an, die Preise bei Kaffee-Sorten der jeweiligen Eigenmarken (sowie weiteren Milchprodukten) dauerhaft zu reduzieren. Nur wenig später zog Aldi nach – und unterbot die Preise der Konkurrenz sogar noch einmal.
Aldi, Netto & Co.: Kaffee-Preise dauerhaft reduziert
„Nachdem in der vergangenen Woche bereits der Preis für die Butter angepasst wurde, folgt nun des Deutschen liebstes Getränk: Kaffee. Deshalb senkt Aldi als Preisführer ab sofort und dauerhaft die Preise für ganze Bohnen und gemahlenen Kaffee seiner Eigenmarken“, schreibt der Discounter-Riese in einer Pressemitteilung.
Bedeutet im Klartext: In allen überr 4000 Filialen von Aldi Süd und Aldi Nord werden sowohl gemahlener Kaffee als ganze Bohnen der Aldi-Eigenmarken Moreno, Markus Kaffee, Amaroy und Tizio ab sofort dauerhaft bis zu 20 Prozent im Preis gesenkt.Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:
„Insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten ist eine Besinnung auf den Original Aldi-Preis wichtiger denn je“, heißt es weiter. „Gerade jetzt sollen sich Kundinnen und Kunden nicht zwischen bester Qualität und Preis entscheiden müssen, sondern voll und ganz auf Aldi verlassen können – auch das bedeutet Gutes für alle.“
Die Tatsache, dass Aldi als Preisführer gilt, ist eine gute Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher: Die übrigen Konkurrenten wie Edeka und Lidl dürften jetzt bei den sonst selten reduzierten Eigenmarken nachziehen.
Sinkende Preise bei Kafee, Milch & Co. – Trendwende eingeleitet?
Nun stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, ob die jüngsten Preisreduzierungen als Trendwende definiert werden können. Und tatsächlich könnte Expertinnen und Experten zufolge der Höhepunkt der Inflation überschritten sein. Die Verbraucherpreise sind zu Beginn des laufenden Jahres nämlich weniger stark gestiegen als zunächst erwartet: 8,7 statt der vorausgesagten 8,9 Prozent.
Aber: „Obwohl der Hochpunkt überschritten sein dürfte, ist es für Entwarnung verfrüht“, warnte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib vor zu großen Hoffnungen. „Die Inflation ist in der Breite der Wirtschaft angekommen.“ Nach Einschätzung von Sebastian Dullien vom Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung dürften die Zeiten mit zweistelligen Inflationsraten in Deutschland aber „nun endgültig hinter uns liegen“ – auch weil die staatlichen Gas- und Strompreisbremsen greifen.
Im Supermarkt allerdings könnten viele Produkte weiter im Preis steigen, wie „Bild“ berichtet. Höchstens bei Nudeln und Reis sowie weiteren „wichtigen Artikeln“ sei mit Preissenkungen zu rechnen, wird mit Verweis auf Experten prognostiziert.
Insgesamt seien in den vergangenen zwölf Monaten rund 70 Prozent aller Produkte teurer geworden, sagt Sven Reuter, Chef der Supermarkt-App Smhaggle – der allerdings auch einen Tipp parat hat: „Wenn die Konsumenten noch gezielter zu Sonderangeboten oder Eigenmarkenprodukten greifen, wird das relativ schnell zu breiteren Preissenkungen bei Marken führen.“ (sal/mit dpa)