Dönerpreis-BremseBundesregierung reagiert auf kuriose Forderung, Experte rechnet vor

Auf einer Verkaufstafel, hier im April 2022, steht das Angebot einer Döner-Bude in Berlin Prenzlauer-Berg. Wegen der Inflation werden auch Dönerpreise immer teurer. Die Bundesregierung reagierte nun auf die Forderung einer Dönerpreis-Bremse.

Wegen der Inflation werden auch Dönerpreise immer teurer. Die Bundesregierung reagierte nun auf die Forderung einer Dönerpreis-Bremse.

Scharf? Mit Zwiebeln? Jeder hat andere Vorstellungen vom idealen Döner. Doch eines ist gleich: Die Preise steigen und steigen. Die Forderung nach einer Dönerpreis-Bremse sorgt nun für Aufsehen.

Knackiges Gemüse und saftiges Fleisch, getoppt mit einer würzigen Sauce in einem knusprigen Fladenbrot. Für viele ist der Döner das absolute Lieblingsessen. Und noch dazu ist der Preis für einen Döner deutlich günstiger als beispielsweise ein Restaurant-Besuch.

Trotzdem: Die hohe Inflationsrate macht sich auch beim Döner bemerkbar. In Berlin beispielsweise zahlen Kundinnen und Kunden mittlerweile sechs Euro für eine der gefüllten Fladenbrot-Taschen. In manch anderen Großstädten teilweise sogar noch mehr. Ein Berliner SPD-Kreisverband fordert deshalb nun eine Dönerpreis-Bremse.

Bundesregierung reagiert auf Forderung nach Dönerpreis-Bremse

Dieser Forderung haben sich mittlerweile zahlreiche Döner-Fans angeschlossen. So schrieben unzählige Feinschmecker auf Social Media: „Wieso ist der Döner so teuer geworden?“ Die Forderung der Dönerpreis-Bremse erlangte sogar so viel Aufsehen, dass selbst die Bundesregierung darauf reagierte.

„Wenn ihr einen Döner kauft, zahlt ihr für die Zutaten: Brot, Gemüse, Falafel oder Fleisch. Und die sind teuer geworden“, schreibt die Bundesregierung zur Thematik auf Instagram. „Dazu kommen Lieferkosten, Löhne, Ladenmiete – und vor allem Ausgaben für Energie. Diese sind in Folge des russischen Angriffskrieges gestiegen.“Hier sehen Sie den Instagram-Post der Bundesregierung:

Dennoch versucht die Bundesregierung, Döner-Liebhaberinnen und -Liebhaber mit ihrem Statement zu besänftigen: „Die Bundesregierung hilft mit den Energiepreisbremsen auch kleinen Unternehmern. Wie dem Dönerhändler.“

Ob der Döner dadurch jedoch auch günstiger wird, lässt sich allerdings nicht sicher sagen. Die Forderung der Dönerpreis-Bremse sowie die Reaktion der Bundesregierung sind wohl eher mit einem Augenzwinkern zu betrachten.

Dönerpreis-Bremse: So viel müsste ein Döner eigentlich kosten

Dass Döner immer teurer wird, ist jedoch Fakt. Wer seine Dönergelüste stillen möchte, muss in Hamburg besonders tief in die Tasche greifen. Wie „t-online“ berichtete, kostet das beliebte Fastfood hier durchschnittlich 6,03 Euro. Dahinter folgen Stuttgart und München (jeweils 5,67 Euro/Döner im Durchschnitt) und Düsseldorf (durchschnittlich 5,56 Euro/Döner). Sparfüchse kommen in Bremen auf ihre Kosten: Hier schlägt ein Döner durchschnittlich mit 4,67 Euro zu Buche.

Doch welcher Preis für einen Döner ist gerechtfertigt? In der Herstellung kostet ein Döner mit Gemüse, Fleisch und Brot im Durchschnitt rund drei Euro. Allerdings: In der Gastronomie wird üblicherweise mit dem Faktor drei gerechnet. Das bedeutet: Wareneinsatz mal drei. Dadurch sollen Kosten wie Personal, Miete und Energiekosten abgedeckt werden.

Wird der Wareneinsatz des Döners, also drei Euro, mit dem Faktor drei multipliziert, so ergibt sich ein Preis von neun Euro. Daher seien die Preise für einen Döner aktuell ohnehin schon knapp kalkuliert, wie ein Verbraucherexperte in einem „RTL“-Interview darlegte. Wie sich die Dönerpreise in Zukunft entwickeln werden und ob sie weiterhin ansteigen, bleibt abzuwarten. (js)