Verdi bestreikt bundesweit den Einzelhandel – und das bereits seit Wochen. Nun könnte auch das Ostergeschäft betroffen sein.
Jetzt könnte es auch Ostern treffen„Aktionen bei Edeka, Rewe, Kaufland, IKEA, Otto & Co.“
Es sieht so aus, als müssten sich Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin auf Einschränkungen gefasst machen. Die aktuelle Tarifrunde im Einzelhandel dauert bereits seit Monaten an. Selbst die zahlreichen Warnstreiks vor den Weihnachtstagen konnten den Knoten nicht lösen. Vielerorts blieben die Regale leer. Nun könnte auch Ostern betroffen sein.
Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr sowie 13 Prozent mehr Lohn im Großhandel. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Auch Spitzengespräche auf Bundesebene brachten keinen Fortschritt. Verdi wirft den Arbeitgebern vor, die Verhandlungen zu blockieren – und will keinen Deut von den Forderungen abweichen.
Verdi bestreikt Einzelhandel: „Wir beginnen jetzt erst“
Im Gegenteil: Bis Ostern will Verdi mit mehreren Aktionswochen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. „Wir wollen gezielt die Blockierer im Arbeitgeberlager in den Fokus nehmen“, teilte die Gewerkschaft bereits Mitte Februar mit.
Vor einigen Tagen wurde der Einzelhandel in mehreren Städten bestreikt, vor allem Edeka-Märkte standen im Fokus. Nun sind weitere Maßnahmen geplant.
„Wir beginnen jetzt erst“, erklärte nun Horst Gobrecht, Verhandlungsführer von Verdi in Hessen, mit Blick auf die Arbeitskampfmaßnahmen der vergangenen Woche gegenüber der „Lebensmittelzeitung“. „Bislang waren unsere Streikaktivitäten regional geprägt und hatten die nächste Tarifverhandlung als Zielpunkt. Nun koordinieren wir uns bundesweit mit Schwerpunktaktionen bei Edeka, Rewe, Kaufland, Ikea, Otto & Co.“, erläutert er.
Heißt: Die festgefahrene Tarifrunde wird wohl auch das Ostergeschäft treffen.
Der Handel reagiert gelassen: Man habe sich „mittlerweile gut auf die Streikaktionen eingestellt, die Kunden bekommen kaum etwas davon mit“, sagt der Tarifgeschäftsführer der Handelsverband Deutschland (HDE), Steven Haarke.
Dem Branchenmagazin nach habe es zwar durchaus Probleme bei der Warenverfügbarkeit im Lebensmitteleinzelhandel gegeben, zu flächendeckenden Störungen sei es aber nicht gekommen.