Beim Einkaufen sollte man nur das zahlen, was man auch kauft. Warum das nicht immer der Fall ist und was man tun sollte, wenn man auf dem Kassenbon einen Fehler entdeckt, verrät eine Insiderin gegenüber EXPRESS.de.
Ex-Kassiererin packt ausDen Kassenbon sollte die Kundschaft montags unbedingt kontrollieren
von Lara Hamel (hl)
Manche bestehen auf ihn, manche nehmen ihn zwar mit, entsorgen ihn aber im nächsten Mülleimer, und manche lehnen ihn von vornherein ab: den Kassenbon beim Einkaufen.
Warum es allerdings sinnvoll sein kann, das lange Papierstück direkt nach dem Bezahlen zu studieren – und den Mund aufzumachen, falls etwas nicht stimmt –, hat EXPRESS.de jetzt eine Insiderin (42) verraten. Sie hat selbst jahrelang als Kassiererin für eine deutsche Supermarktkette gearbeitet.
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Einkaufen: Diese Fehler kosten bares Geld
Als Frau oder Mann mit Familie und Job kauft man bestenfalls nicht mehrmals pro Woche kleine Mengen ein, sondern tätigt einmal in der Woche einen Großeinkauf. Das ist allein aus Zeitgründen ein Muss. Aber egal, wie oft man Supermarkt oder Discounter betritt, der Einkauf kostet Geld, und zwar nicht wenig.
Wie gut, dass es gefühlt jede Woche mehrere Aktionstage samt etlicher Rabatte bei Supermärkten und Discountern gibt. So lässt sich wenigstens ein bisschen sparen – wenn denn alle Artikel, die auf dem Band landen, richtig verbucht werden.
Achtung: Genau dabei kann es laut unserer Insiderin nämlich zu Fehlern kommen, und das gleich auf zwei verschiedene Arten!
Wie du vorher noch die Kasse findest, bei der du am schnellsten dran bist, verraten wir dir oben im Video.
Erstens: Bei loser Ware wie Obst und Gemüse müssen Kassiererinnen und Kassierer einen sogenannten PLU-Code (Englisch für „price look-up“) eingeben, um die Stückzahl zu erfassen oder die Produkte zu wiegen. Kommt es beim Eingeben des Codes zu einem Zahlendreher, kann es schon mal passieren, dass statt einer Kiwi ein Granatapfel berechnet wird und man mehr bezahlen muss – für ein Produkt, das man gar nicht gekauft hat. Hier lohnt es sich also, nicht nur auf der digitalen Anzeige die erfassten Produkte im Blick zu behalten, sondern auch den Bon zu checken.
Zweitens: Außerdem kann es vorkommen, dass aktuelle Angebotspreise noch nicht im System erfasst sind. Wenn zum Beispiel montags und mittwochs manche Produkte besonders günstig angeboten werden, kann es sein, dass sie am Montagmorgen noch für den Preis, der in der Vorwoche galt, über die Ladentheke gehen. „Der neue, niedrigere Preis wurde dann schlichtweg noch nicht ins System eingespeist“, erklärt die Insiderin. Ein weiterer Grund, den Kassenbon genau zu inspizieren, vor allem dann, wenn man montagmorgens einkaufen geht. Wem das „Risiko“ zu hoch ist, kann natürlich auch ganz darauf verzichten, am ersten Tag der Woche einzukaufen.
Nimm hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Aber was tun, wenn man tatsächlich einen Fehler entdeckt hat und der Lieblingsfrischkäse, der endlich wieder im Angebot ist und nur 0,89 Euro kosten sollte, mit den regulären 1,19 Euro abgerechnet wurde? Lohnt es sich, die Kassiererin oder den Kassierer wegen 30 Cent anzusprechen? Oder ist das nicht total kleinlich?
Unsere Insiderin hat dazu eine klare Meinung: Wenn man einen Fehler entdeckt und zu viel gezahlt hat, sollte man das auch kommunizieren. Natürlich tut es nicht so weh, wenn man einmal 30 Cent „verliert“ – wenn das aber oft passiert, geht einem als Kundin oder Kunde ganz schön viel Geld durch die Lappen. Das ist ärgerlich und oft vermeidbar.
Aus ihrer eigenen Erfahrung als Kassiererin weiß unsere Insiderin außerdem, dass es in den allermeisten Fällen sowieso kein Problem ist, das Kassenpersonal in einer solchen Situation anzusprechen. Im Gegenteil: Denn auch Kassiererinnen und Kassierern ist daran gelegen, dass ihre Kasse am Ende ihrer Schicht stimmt und weder zu viel noch zu wenig drin ist.