Nichts besser als „ausreichend“Öko-Test fällt vernichtendes Urteil über beliebten Online-Shop: „Giftiger Schrott“

Die Website von Shein ist auf einem Laptop zu sehen.

Die Website von Shein ist auf einem Laptop zu sehen.

Der Online-Riese Shein lockt mit extremen Rabatt-Aktionen, Massenware und Schnäppchenpreisen. Dass sich das dann auch in der Qualität der Produkte widerspiegelt, ist kaum verwunderlich. Wie schlimm der Zustand vieler Artikel ist, das hat nun auch Öko-Test aufgedeckt.

von Klara Indernach  (KI)

Die Verbraucherorganisation Öko-Test hat in einer neuen Untersuchung die Qualität und Sicherheit von Kleidung des Online-Riesen Shein geprüft. Dabei bestellte das Testteam insgesamt 21 Kleidungsstücke, von Kinderkleidung bis zu Damensandalen. Das Urteil: Mehr als unterirdisch.

Keines dieser Produkte erhielt in dem Öko-Test eine bessere Bewertung als „Ausreichend“, während zwei Drittel der getesteten Artikel mit „Mangelhaft“ oder „Ungenügend“ bewertet wurden.

Shein: Online-Riese fällt bei Öko-Test vollkommen durch

Besonders alarmierend seien dabei die Ergebnisse der Schadstoffprüfung, insbesondere bei Produkten für die jüngsten Verbraucher. 8 von 21 Artikeln wurden wegen Rückständen giftiger Chemikalien oberhalb der Abwertungsgrenzen kritisiert. So enthielt ein Baby Mädchen Kleid mit Einhorn Muster in der Größe 18-24 Monate schweißlösliches Antimon, welches hochgiftig ist, sobald es in die Blutbahn gelangt. Ebenso wurden in einem Trainingsanzug für Teenager schädliche Chemikalien wie Dimethylformamid gefunden, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können.

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Auch zwei Paar Schuhe fielen im Test besonders negativ auf. Damen-Sandalen mit Leopardenmuster enthielten neben Blei und Cadmium auch verbotene Weichmacher (Phtalate), deren Gehalte teilweise um das 15-fache über dem EU-Grenzwert lagen. Diese stehen im Verdacht, fortpflanzungsschädigend zu wirken. „Man mag sich nicht die Schwangere vorstellen, die diese Fußbettsandalen ohne Socken trägt“, betont Öko-Test bei der Analyse.

Shein: Gefährliche Schadstoffe in Schuhen und Kindermode entdeckt

Die Herren-Sandalen in Schwarz zeigten eine hohe Konzentration an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), die um bis zu 22-fach über dem Grenzwert lagen und Krebs erzeugen können.

Öko-Test schickte zu jedem Produkt einen Fragebogen an Shein, um unter anderem Informationen über faire Bezahlung und die Einhaltung von Chemikalienregulierungen zu erhalten. Das Unternehmen antwortete jedoch nicht, was im Teilbereich der sozialen Verantwortung zu einer Bewertung von „Ungenügend“ führte.

Es ist nicht das erste Mal, dass Shein in der Kritik steht. Auch eine Untersuchung von Greenpeace zeigte, wie viele Schadstoffe teilweise in den Produkten stecken. Shein, mittlerweile mit Sitz in Singapur, fertigt seine Bekleidungslinie in etwa 5.000 chinesischen Fabriken – das sind weitgehend die einzigen Informationen, die das Unternehmen über seine Produktionsprozesse offenlegt.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass trotz niedriger Preise die Kosten für die Umwelt und die Gesundheit der Käufer möglicherweise sehr hoch sein können.

Das sagt Shein zu „Öko-Test“-Ergebnissen

Im Anschluss an die Veröffentlichung der Testergebnisse teilte eine Unternehmenssprecherin von Shein gegenüber EXPRESS.de mit: „Shein legt großen Wert auf die Sicherheit und Gesundheit aller unserer Kunden. Wir verlangen von unseren Lieferanten die Einhaltung strenger Kontrollen und Standards, die an europäischen und globalen Standards wie ‚Reach‘ ausgerichtet sind. Wir arbeiten mit führenden, internationalen externen Prüfagenturen zusammen, um regelmäßige Produkttests durchzuführen und somit sicherzustellen, dass Lieferanten diese Standards einhalten.“

Und weiter: „Wir nehmen die Ergebnisse von Öko-Test ernst und nehmen vorsorglich, im Einklang mit unseren eigenen Sicherheitsprozessen- und protokollen, die Produkte aus dem Verkauf, von denen Öko-Test sagt, dass sie den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprechen würden und führen weitere Untersuchungen durch.“

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Paulina Meissner) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.