Schlussstrich für Imaginarium: Die spanische Spielwarenkette, die einst auch mit mehreren Filialen in Deutschland vertreten war, hat ihr Geschäft nach massiven finanziellen Schwierigkeiten komplett eingestellt.
Premiere einst in KölnFilialen weltweit zu, Website offline: Große Kette verkündet ihr Aus
von Béla Csányi (bc)
Bitteres Ende für eine einstige Erfolgsgeschichte! Nach zwischenzeitlich rasantem Wachstum hat die spanische Spielwarenkette Imaginarium ihrem Absturz mit dem offiziellen Aus am 1. April 2024 ein schmerzhaftes Ende bereitet.
In den besten Zeiten des Unternehmens hatte es Hunderte Filialen weltweit gegeben, in den vergangenen Jahren musste dann ein Standort nach dem anderen rund um den Globus schließen. Vor einigen Tagen wurde schließlich die Website vom Netz genommen, über die bis zuletzt noch Artikel aus dem Sortiment verkauft wurden.
Kölner Flagship-Store von Imaginarium scheiterte
„Wir haben bis zum letzten Moment, bis zu unserem letzten Atemzug gewartet, um auf den Knopf zu drücken und auf Wiedersehen zu sagen“, teilte die Firma zu Wochenbeginn auf ihrer Facebook-Seite mit: „Es macht uns traurig, mitteilen zu müssen, dass Imaginarium am Ende angelangt ist.“
1992 war das Unternehmen im spanischen Saragossa gegründet worden, hatte sich nach anfänglichen Erfolgen in der Heimat auch in Südamerika, Asien und etlichen europäischen Ländern angesiedelt. Zum Sortiment gehörten Spielwaren für Babys und Kleinkinder sowie Möbel für die Ausstattung von Kinderzimmern.
In Köln feierte 2010 der erste deutsche Flagship-Store Premiere. Der Laden mit dem bekannten Markenzeichen einer großen und einer kleinen Tür für Eltern und Kinder wurde im ehemaligen DuMont-Carré (heute Quincy) auf der Breitestraße eröffnet. Eine Erfolgsgeschichte wurde daraus allerdings nicht.
Im Rest von Deutschland versuchte Imaginarium vor allem mit sogenannten Shop-in-Shops Fuß zu fassen. Dabei mietete das Unternehmen Ladenflächen in Karstadt-Warenhäusern an und eröffnete dort seine „Imaginarium-Corner“.
Imaginarium schloss letzte Filiale schon im vergangenen Jahr
Der damals für das Geschäft in der Bundesrepublik zuständige Borja de Pablos formulierte 2010 noch das ambitionierte Ziel, „breitflächig in Deutschland vertreten zu sein“. Auch dieses Vorhaben scheiterte dramatisch.
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Aus immer mehr Ländern zog sich Imaginarium in den vergangenen Jahren wegen finanzieller Probleme zurück. Im September 2023 wurde in Saragossa, wo 31 Jahre zuvor alles begann, bereits die letzte Filiale geschlossen. Rund ein halbes Jahr später ist nun auch das Online-Geschäft Geschichte.
Das Ende war bereits im Juli 2022 absehbar, als in Spanien ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. „Die Pandemie hat uns zugrunde gerichtet“, beklagte der damalige Generaldirektor Federico Carrillo die Folgen der Corona-Krise. Die Ausfälle ab März 2020 versetzten dem bereits zuvor taumelnden Unternehmen letztlich den Todesstoß.