„Risiko für die Gesundheit“Forschende finden gefährliche Keime in Mikrowellen – so kannst du dich schützen

Die Mikrowelle bietet einen idealen Nährboden für verschiedene Bakterienarten.  (Bild: iStock/AndreyPopov)

Die Mikrowelle bietet einen idealen Nährboden für verschiedene Bakterienarten. (Bild: iStock/AndreyPopov)

Forschende aus Spanien fanden in untersuchten Mikrowellen bis zu 750 verschiedene Bakterienarten. Einige von ihnen stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar.

Mikrowellen sind für viele ein unverzichtbarer Helfer im Haushalt, lassen sich mit ihr doch Speisen in kürzester Zeit ohne viel Aufwand erwärmen. Doch anscheinend bringen Strahlung und Hitze nicht nur das Essen auf die richtige Temperatur, sondern bereiten auch einen Nährboden für eine Vielzahl von Keimen und Bakterien.

Das fanden Forscher der Universität Valencia zusammen mit dem Unternehmen Darwin Bioprospecting Excellence heraus. Seine Ergebnisse veröffentlichte das Wissenschaftler-Team rund um Biologin Alba Iglesias im Fachjournal „Nature“.

Fast 750 verschiedene Bakterien in Mikrowellen gefunden

Offenbar sind Mikrowellen echte Keimschleudern. Die Forschenden fanden 747 verschiedene Bakteriengattungen und 101 Bakterienstämme. Und das bei nur 30 untersuchten Geräten. Zehn Mikrowellen stammten aus gewöhnlichen Haushalten, zehn aus Haushalten mit Gemeinschaftsküchen und weitere 10 aus Laboren.

Unter den gefundenen Bakterien sind dem Bericht zufolge auch Arten, die für Lebensmittelvergiftungen verantwortlich sein können wie etwa Bazillus und Staphylokokken. Aber auch andere Krankheitserreger wie Enterobacter und Mikrokokken wiesen die Wissenschaftler nach.

„Einige Arten, die in Mikrowellen aus normalen Haushalten gefunden wurden, wie Klebsiella, Enterococcus und Aeromonas, können ein Risiko für die Gesundheit darstellen“, wird Daniel Torrent, Forscher von Darwin Bioprospecting Excellence, zitiert.

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Wer also annimmt, dass Hitze und Strahlung alle Keime töten, liegt falsch. Zwar überleben Bakterien in der Regel Temperaturen jenseits der 70 Grad nicht, aber es gibt auch Ausnahmen. Auch die Abdeckung über dem Essen, welche das Innere der Mikrowelle vor Spritzern schützen soll, verhindert der Studie zufolge nicht die Ausbreitung von Bakterien.

So schützt du dich: Regelmäßig Mikrowelle reinigen

Das Essen aus der Mikrowelle kann also eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Allerdings weniger wegen der Strahlung, sondern vielmehr aufgrund der Belastung mit Krankheitserregern.

Daher empfehlen die Studieautoren, die Mikrowelle regelmäßig zu reinigen. Idealerweise wischt man den Innenraum nach jedem Gebrauch mit einem Tuch ab, um Essensreste zu beseitigen.

Die Forschenden aus Spanien empfehlen in ihrer Studie, das Gerät mit einer verdünnten Bleichlösung oder einem Desinfektionsspray zu reinigen.

Ein einfacher Haushaltstrick hilft aber auch: Erhitze in der Mikrowelle einfach eine Schale mit Wasser und zwei Esslöffeln Essig für fünf Minuten auf der höchsten Stufe. Danach wischst du den entstandenen Wasserdampf mit einem Tuch von den Wänden im Innenraum ab. (tsch)